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Das Börsendrama The Wolf of Wall Street, die fünfte Zusammenarbeit von Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio, erzählt vom Börsenmakler Jordan Belfort, den Geldgier und Größenwahn antreiben.
Handlung von The Wolf of Wall Street
The Wolf of Wall Street basiert auf der gleichnamigen Autobiographie des Börsenmaklers Jordan Belfort, der im Film von Leonardo DiCaprio verkörpert wird. Das Wall-Street-Drama widmet sich dem Aufstieg und Fall des New Yorker Brokers. Der Millionär Jordan Belfort war in den 1990ern in krumme Börsengeschäfte und einen Korruptionsskandal verwickelt. Der Broker wurde 1998 unter anderem wegen Geldwäsche und Wertpapierfälschung angeklagt und musste anschließend für 22 Monate ins Gefängnis. Außerdem führte er mit seinen Broker-Kollegen ein ausschweifendes Partyleben und hatte ein ernsthaftes Drogenproblem.
Hintergrund & Infos zu The Wolf of Wall Street
Nach Gangs of New York, Aviator, Departed – Unter Feinden und Shutter Island arbeiten Regisseur Martin Scorsese und Hollywood-Star Leonardo DiCaprio bereits zum fünften Mal gemeinsam an einem Filmprojekt. Wie Scorseses Stamm-Cutterin Thelma Schoonmaker im Juni 2012 verriet, wird The Wolf of Wall Street mit digitaler Kinotechnik gedreht. Das ist deshalb so überraschend, weil der berühmte Regisseur sich zuvor lange gegen die zukunftsweisende Produktionstechnik wehrte.
Für die Rolle des Donnie Azoff sprachen unter anderem auch Chris Evans (Captain America – The First Avenger) und Joseph Gordon-Levitt (50/50 – Freunde fürs ÜberLeben, Premium Rush) vor, doch am Ende konnte sich Jonah Hill (Die Kunst zu gewinnen – Moneyball, 21 Jump Street) durchsetzen. Außerdem konnten Jean Dujardin und Jon Bernthal (The Walking Dead) für The Wolf of Wall Street gewonnen werden. Matthew McConaughey ist – mit herausgekämmten Locken – in der Rolle des Mark Hanna zu sehen.
Das Drehbuch zu The Wolf of Wall Street stammt von Terence Winter. Mit krummen Geschäften kennt sich der Produzent und Autor aus: Er arbeitete bereits an den erfolgreichen TV-Serien Boardwalk Empire und Die Sopranos. (AP)
Alejandro González Iñárritu verfilmt das Drama Birdman um den ehemaligen Darsteller eines Superhelden, der einen Neustart am Broadway versucht.
Handlung von Birdman
Früher war er eine Berühmtheit, heute hingegen ist er fast gänzlich in der Versenkung verschwunden. Riggan Thomson (Michael Keaton), der einstige Darsteller des ikonischen Superhelden Birdman, kämpft sich mittlerweile durch finanzielle und persönliche Krisen. Seine letzte Chance für seine Karriere ist sein neues Projekt: eine Broadway-Adaption von Raymond Carvers What We Talk About When We Talk About Love. In den drei Tagen vor der Aufführung gerät der Schauspieler in alle möglichen Konflikte, sei es mit seinem schwierigen Darstellerkollegen (Edward Norton) oder mit seiner Familie (in Gestalt von Emma Stone). Ihm bleibt nur wenig Zeit, um sein Privatleben, seine Karriere und nicht zu vergessen seine mentale Gesundheit zu retten.
Hintergrund & Infos zu Birdman
Im Januar 2015 erhielt Birdman neun Oscar -Nominierungen (u.a. für Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin, Beste Kamera, Beste Regie) und hatte damit gemeinsam mit Grand Budapest Hotel die größten Hoffnungen auf die begehrten Trophäen der Academy. Birdman wurde schließlich mit vier Oscars prämiert: in den Kategorien Bester Film, Beste Kamera, Beste Regie und Bestes Original-Drehbuch.
Alejandro González Iñárritu, der Macher solcher mitreißender Dramen wie Amores Perros, Babel und 21 Gramm sowie dem erschütternden Biutiful mit Javier Bardem, liefert mit Birdman seine erste Komödie ab. Auch wenn dies der Titel suggeriert, wird es sich bei dem in Birdman erwähnten Superhelden nicht um Condorman handeln. Vielmehr ist die Besetzung von Michael Keaton als halb vergessenen Ex-Superhelden-Darsteller ein kleiner Seitenhieb auf seine Hauptrolle in Batman und Batmans Rückkehr.
Neben Michael Keaton, Emma Stone und Edward Norton ist Birdman auch in den Nebenrollen hochkarätig besetzt: Naomi Watts (Mulholland Drive), Zach Galifianakis (Hangover) und Andrea Riseborough (Oblivion) sind ebenfalls an Bord. (ST)
In Prisoners treibt die Entführung zweier Mädchen Vater Hugh Jackman und Ermittler Jake Gyllenhaal fast zum Wahnsinn.
Handlung von Prisoners
Im Drehbuch von Aaron Guzikowski geht es um den Kleinstadt-Schreiner Keller (Hugh Jackman), dessen Tochter samt ihrer besten Freundin entführt wird. Mit den Ermittlungen wird Detective Loki (Jake Gyllenhaal) beauftragt. Die beiden Persönlichkeiten geraten schnell aneinander: Während für Keller die Nachforschungen nicht schnell genug angestellt werden können, ist Loki von dem ungeduldigen Vater gar nicht begeistert. Als die Polizei einen geistig zurückgebliebenen Verdächtigen (Paul Dano) wieder entlassen muss, nimmt Keller das Gesetz selbst in die Hand und entführt den Mann, den er für den Täter hält.
Hintergrund & Infos zu Prisoners
Zunächst sollte die Regie von Bryan Singer (X-Men – Der Film) übernommen werden und Christian Bale (The Dark Knight) sowie Mark Wahlberg (Ted) waren für die Hauptrollen im Gespräch. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen und man überzeugte Hugh Jackman (Les Misérables) für das Projekt. Dieser musste jedoch zunächst zusammen mit Regisseur Antoine Fuqua (King Arthur) absagen.
Einige Jahre später war Prisoners immer noch in der Entwicklungsphase und Hugh Jackman konnte wieder auf die Castliste gesetzt werden. Jessica Chastain (Lawless – Die Gesetzlosen) und Leonardo DiCaprio (Titanic) waren ebenso in die Vorbereitungen miteingebunden, die Rollen gingen jedoch an Jake Gyllenhaal (Brokeback Mountain) und Melissa Leo (The Fighter). Der oscarnominierte Kameramann Roger Deakins (Fargo) kümmerte sich für Prisoners um die Aufnahmen. (LB)
Wes Anderson schickt Ralph Fiennes im oscarprämierten Grand Budapest Hotel als Hotelconcierge in die goldene Vergangenheit.
Handlung von Grand Budapest Hotel
Der Film spielt in der fiktiven Alpenrepublik Zubrowska. Im Grand Budapest Hotel erlebt der gebildete und legendäre Concierge Monsieur Gustave H. (Ralph Fiennes) das pulsierende Leben der Goldenen 20er hautnah mit. Er bekommt mit Zero Moustafa (Tony Revolori) bald einen neuen Lobby Boy und führt seinen jungen Protegé in die Geheimnisse seines Berufes ein. Doch dann stirbt plötzlich die betagte Madame D. (Tilda Swinton) und die um ihr Erbe geprellten Hinterbliebenen sind mit dem letzten Willen der Verstorbenen nicht so ganz einverstanden. Gemeinsam werden Gustave H. und sein ihm loyal ergebener Lobby Boy in ein Abenteuer um ein gestohlenes Renaissancegemälde, ein riesiges Familienvermögen und die geschichtlichen Umwälzungen ihrer Epoche verwickelt.
Hintergrund & Infos zu Grand Budapest Hotel
Die skurrile Komödie Grand Budapest Hotel lief im Wettbewerb der Berlinale 2014 und feierte dort am 06. Februar 2014 ihre Weltpremiere. Dort erhielt Wes Andersons Film den Silbernen Bären im Rahmen des Großen Preises der Jury.
Im Januar 2015 wurde Grand Budapest Hotel für neun Oscars nominiert (u.a. für Bester Film, Beste Kamera, Beste Regie, Bester Schnitt, Bestes Original-Drehbuch) und gehörte mit Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit zu den meistnominierten Filmen. Vier der Nominierungen ließen sich in die Tat umsetzen und so wurden Kostümdesign, Make-up bzw. Frisuren, Szenenbild und Musik (Original Score) von Grand Budapest Hotel ausgezeichnet.
Im Abspann von Grand Budapest Hotel nennt Wes Anderson einen österreichischen Schriftsteller als Inspiration für den Film: Stefan Zweig. Für Stefan Zweig war die Donaumonarchie in Österreich vor dem Ersten Weltkrieg eine Art verlorenes Paradies. Während er vor dem Ersten Weltkrieg selbst einen luxuriösen Lebensstil pflegen konnte und zur intellektuellen Elite des Wiener “fin de siècle” gehörte, kämpfte er nach der Niederlage gegen steigenden Nationalismus und Antisemitismus – vergeblich. Mit der Machtergreifung der Nazis wurde er ins Exil nach Brasilien gezwungen, wo er 1942 starb. Er verarbeitete seine Erinnerungen an die vergangene Epoche in zwei Büchern, die als Vorlage für Grand Budapest Hotel gelten können: “Die Welt von Gestern” in dem er die untergegangene Monarchie nostalgisch verklärt und “Rausch der Verwandlung”, in dem ein Luxushotel in den Bergen als Insel der Glücklichen beschrieben wird, dessen Geschicke vom Concierge gelenkt werden.
Der Film rund um den Concierge eines großen Hotels ist der achte Film mit Spielfilmlänge von Wes Anderson nach Durchgeknallt, Rushmore, Die Royal Tenenbaums, Die Tiefseetaucher, Darjeeling Limited, Der fantastische Mr. Fox und Moonrise Kingdom.
Anders als der Filmtitel Grand Budapest Hotel vermuten lässt, fanden die Dreharbeiten nicht in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt, sondern im sächsischen Görlitz, das hierfür im Glanz längst vergangener Tage neu erstrahlte. Über 50 Drehtage verbrachte Wes Andersen in ‘Görliwood’ und drehte kleinere Sequenzen auch in Zittau und der sächsischen Schweiz. Für das Gebäude des Grand Budapest Hotels standen unter anderem das Görlitzer Warenhaus und die Stadthalle Görlitz Pate.
Auch in Grand Budapest Hotel blieb Wes Anderson seinem gewohnten Cast treu und fand wieder Rollen für Owen Wilson, Bill Murray, Jeff Goldblum und Jason Schwartzman. Mit der Hauptrolle besetzte er Ralph Fiennes, der vorher noch nie in einem seiner Filme zu sehen war. Als wären das nicht schon genug Stars, gesellen sich dazu noch Edward Norton, Jude Law und die Jungschauspielerin Saoirse Ronan. Ursprünglich sollte angeblich Johnny Depp einen Part des Films spielen, doch das Gerücht wurde nie bestätigt. Angela Lansbury (Mord ist ihr Hobby) musste aus zeitlichen Gründen aus dem Filmprojekt aussteigen.
Auch die Musik ließ Anderson erneut von Alexandre Desplat komponieren, der bei seinen letzten beiden Filmen auch mit von der Partie war. (LM)
In Toy Story 3 müssen Woody und seine Spielzeug-Freunde feststellen, dass ihr Besitzer Andy endgültig zu alt für sie geworden ist. In einem Kindergarten erhoffen sie neue Verwendung zu finden…
Handlung von Toy Story 3
Irgendwann geht jedes noch so gut produziertes Spielzeug kaputt, nicht aber hier: Das Franchise Toy Story zeigt nach wie vor keine Ermüdungserscheinungen: Nun also Toy Story 3.
In Toy Story 3 ist Andy, dem die Spielzeuge gehören, dem Kindesalter endgültig entwachsen und seine Spielsachen werden bei einem Kinderhort abgegeben. Zunächst froh, dass wieder mit ihnen gespielt wird, merken der Spielzeug-Cowboy Woody (Tom Hanks), Space Ranger „Buzz Lightyear“ (Tim Allen), Herr Kartoffelmann (Don Rickles) und Co. aber schnell, dass sie von hier flüchten müssen, wenn sie unter den patschigen Kinderhänden nicht ihr Leben verlieren wollen. Also planen sie gemeinsam mit neu gefundenen Spielzeugfreunden ihren Ausbruch…
Hintergrund & Infos zu Toy Story 3
Toy Story gebührt die Ehre, 1995 als der erste abendfüllende Animationsfilm in die Geschichte eingegangen zu sein, der komplett am Computer erzeugt wurde. Auch wenn mittlerweile 15 Jahre vergangen sind, merkt man dem Film immer noch den für das Genre des digitalen Animationsfilms wegweisenden Charakter an. Regisseur war damals John Lasseter, wie auch in Toy Story 2. Toy Story 3 nimmt nun Lee Unkrich auf dem Regie-Stuhl Platz. Toy Story 3 ist seine erste alleinige Regiearbeit, nachdem er u.a. bei Toy Story 2 und Findet Nemo Co-Regie geführt hatte.
Pixar verbindet Blockbuster-Qualitäten mit faszinierenden Geschichten für Jung und Alt, die mit Herz und Verstand gemacht sind. Mit Beginn der 90er arbeitete Pixar als Vertragspartner mit den Disney-Studios zusammen, um 2004 den Vertrag nach sieben gemeinsamen Filmen aufzukündigen. 2007 wurden die Pixar Animation Studios von Disney für 7,4 Milliarden Dollar in Aktien aufgekauft. Der kreative Geist von John Lasseter und der Pixar-Familie arbeitet seither ungebremst produktiv weiter – jüngstes Beispiel: Toy Story 3. Pixar hat den klassischen Animationfilm unbeschadet ins digitale Zeitalter hinüber gerettet. (EM)
Michel Hanekes Kammerspiel Liebe begleitet das Rentnerehepaar Georg und Anne in den letzten Tagen ihrer großen Zuneigung, nachdem ein Schlaganfall Anne langsam entgleiten lässt.
Handlung von Liebe
Liebe erzählt die Geschichte des Paares Georg (Jean-Louis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva). Beide sind um die 80 und kultivierte Musikprofessoren im Ruhestand. Ihre Tochter (Isabelle Huppert]), ebenfalls Musikerin, lebt im Ausland. Eines Tages erleidet Anne einen Schlaganfall, der ihren körperlichen und geistigen Verfall einleitet. Nach einer Operation kehrt sie nach Hause zurück. Sie ist von nun an an den Rollstuhl gefesselt und auf die liebe- und aufopferungsvolle Hilfe ihres Mannes angewiesen. Es beginnt eine Bewährungsprobe für die Liebe zwischen Georg und Anna. Immer wieder flüchtet Georg sich in Tagträume, die seine Beziehung zu Anne vor ihrer Krankheit zeigen.
Hintergrund & Infos zu Liebe
Liebe (OT: Amour) wurde vom österreichischen Regisseur Michael Haneke geschaffen, der auch das Drehbuch zum Film geschrieben hat. Für seine Arbeit wurde er 2012 auf den Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet. Haneke ist einer von acht Regisseuren, die zweimal diesen Preis entgegennahmen und erst der zweite, der dies mit zwei direkt hintereinander gedrehten Filmen schaffte (Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte). Dasselbe Kunststück gelang ihm auch bei den Academy Awards 2013 als er für Liebe den Oscar für den Besten Fremdsprachigen Film gewann.
Die beiden Hauptdarsteller Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva waren beide Ikonen des französischen Kinos. Trintignant war ein Star der Nouvelle Vague und sogar im Western Leichen pflastern seinen Weg zu sehen. Emanuelle Riva wurde vor allem durch ihre traumwandlerische Rolle in Hiroshima mon amour bekannt.
Jean-Louis Trintignant hatte vor Liebe 14 Jahre lang keinen Film mehr gedreht. Michael Haneke gibt an, die Rolle extra für ihn geschrieben zu haben.
Bei den Golden Globes 2013 wurde Liebe in der Kategorie Bester nicht-englischsprachiger Film ausgezeichnet. (MS)
In Disneys oscarprämiertem Animationsfilm Alles steht Kopf entwickeln die Emotionen eines jungen Mädchens in ihrem Kopf ein ungewöhnliches Eigenleben.
Handlung von Alles steht Kopf
Die elfjährige Riley ist eigentlich ein ganz normales kleines Mädchen. Sie lebt glücklich in einer ländlichen Gegend von Minnesota. Eines Tages muss sie ihre geliebte Heimat allerdings verlassen und zieht mit ihren Eltern nach San Francisco. Riley ist über ihren Umzug so unglücklich, dass sie ihre Emotionen nicht mehr kontrollieren kann. Sie entwickeln in ihr ein Eigenleben, sehr zum Erstaunen ihrer Eltern. Fortan versuchen Wut (im Original gesprochen von Lewis Black), Ekel (Mindy Kaling), Angst (Bill Hader), Traurigkeit (Phyllis Smith) und Freude (Amy Poehler) gemeinsam, das Leben von Riley wieder ins Gleichgewicht zu bringen, damit sie auch in ihrer neuen Heimat endlich Freunde finden kann.
Hintergrund & Infos zu Alles steht Kopf
Die Idee kam Regisseur Pete Docter, als er sich mal wieder darüber wunderte, warum einem manche Songs den ganzen Tag innerlich begleiten, oder warum man manchmal lachen muss, ohne dass Außenstehende erkennen können, warum. Daraus entwickelte er eine Story, die uns zeigt, was uns sonst verborgen bleibt: Was geschieht eigentlich im Inneren eines Bewusstseins? In Alles steht Kopf (OT: Inside Out) sehen wir daher die Emotionen eines Mädchens als lebendige Wesen, die im Kopf ihre Konflikte austragen, ohne dass ihre Eltern verstehen können, was mit ihrer Tochter gerade passiert. Deshalb erzählt der Film zwei Geschichten auf einmal: die äußere und die innere. Hierzu wurden die Emotionen als einzelne Figuren aus Energie entworfen, deren Aussehen zu ihrem Charakter passt.
Auch das Drehbuch stammt von Peter Docter. Fans von Animationsfilmen ist er vor allem bekannt als der Autor und Regisseur einiger der größten Hits des Animationsfilmstudios Pixar, das inzwischen zu Walt Disney gehört. Zu seinen bisherigen Hits gehören die modernen Animationsfilmklassiker Oben, Die Monster AG sowie die Storys von Toy Story und Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf. Für seine Arbeit als Drehbuchautor und Regisseur war er bereits für sechs Oscars nominiert. Für Oben gewann er schließlich den Oscar für den Besten Animationsfilm.
Als Vorfilm zu Alles steht Kopf wurde der animierte Kurzfilm Lava gezeigt. Bei den Golden Globes 2016 wurde Alles steht Kopf mit dem Preis für den besten Animationsfilm ausgezeichnet. Außerdem konnten sich die Macher des Pixar-Films bei den Oscars 2016 gegen die Konkurrenz durchsetzen und wurden mit dem Academy Award in der Kategorie Bester Animationsfilms geehrt. Das vierköpfige Team der Drehbuchautoren wurde zudem für den Oscar in der Kategorie Bestes Originaldrehbuch nominiert, musste sich jedoch Josh Singer und Tom McCarthy geschlagen geben, die den Preis für das Drama Spotlight erhielten. (ST)
Das Reboot Mad Max: Fury Road ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie um den postapokalyptischen Outlaw, der diesmal von Tom Hardy gespielt wird.
Handlung zu Mad Max: Fury Road
Max Rockatansky, besser bekannt als Mad Max (Tom Hardy), ist auf der Flucht. Gemeinsam mit einer Gruppe Überlebender donnert er in einem zum Panzer umgebauten Sattelschlepper durch die Wüste, der von Imperator Furiosa (Charlize Theron) gefahren wird. Sie werden verfolgt von degenerierten Gesetzlosen in schwer bewaffneten Wüsten-Autos. Ein erbitterter Krieg auf der Straße entbrennt.
Mit an Bord ist eine Gruppe von Frauen, die sich “The Five Wifes” nennt. In der postapokalyptischen Welt von Mad Max werden schöne Frauen als sehr wertvolle Güter behandelt. Besonders attraktive Exemplare werden in einem Käfig gehalten und sind für die Straßenbanditen ebenso wertvoll wie Benzin.
Hintergrund & Infos zu Mad Max: Fury Road
Die Idee zu Mad Max: Fury Road kam Regisseur George Miller, der bereits den originalen Mad Max inszenierte, kurz nach Fertigstellung von Mad Max III – Jenseits der Donnerkuppel 1985, doch das Projekt kam nur sehr langsam voran: 2003 hatte er das Drehbuch fertiggestellt, aber aufgrund des Irakkrieges und damit verbundenen Publikums-Befindlichkeiten blieb es vorerst in der Schublade liegen. Erst 2010 beschloss Warner Bros. die Dreharbeiten in Australien zu starten. Doch die Natur zerstörte die Pläne des Produktionsteams auf recht ungewöhnliche Weise: Starke Regenfälle verwandelten im November 2011 die australische Wüste in eine blühende Landschaft, die gar nicht zum postapokalyptischen Setting von Mad Max: Fury Road passte. Das gesammte Drehteam zog also im Juli 2012 nach Namibia um, um in der afrikanischen Wüste den Film mit 18 Monaten Verspätung endlich in den Kasten zu bekommen. Nach dem Ende der Dreharbeiten im Dezember 2012 wurde festgestellt, dass einige Szenen erneut gedreht werden mussten, obwohl der Film sein Budget schon lange gesprengt hatte. Auch nach diesen Reshoots im November 2013 dauerte es noch anderthalb Jahre, bis der Film endlich im Kino laufen sollte.
Der als Fortsetzung der Mad Max-Filme angesetzte Film soll auf drei Filme aufgeteilt werden: Mad Max: Fury Road, Mad Max: The Wasteland und einen noch nicht betitelten dritten Film.
Mad Max: Fury Road ist einer der großen Abräumer bei der Bekanntgabe der Nominierungen für die Oscar-Preisverleihung 2016. Der Actionfilm wurde für stolze zehn Oscars nominiert, unter anderem in den Top-Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Schnitt. In diesen sechs Kategorien konnte Mad Max: Fury Road Oscars mit nach Hause nehmen: Bestes Kostümdesign, Bester Schnitt, Bestes Make-up und bestes Hairstyling, Bestes Szenenbild, Bester Ton sowie Bester Tonschnitt. In den Königskategorien ging der Film jedoch leer aus. (ST)
Jetzt wird es außerirdisch: Mit Guardians of the Galaxy geht Marvel in die nächste Runde. Die Wächter der Milchstraße sind eine bunte Truppe von (fast nur) außerirdischen Superhelden.
Peter Quill (Chris Pratt) ist nicht der umgänglichste Vertreter der Spezies Mensch. Doch er hat dafür Gründe: Als Kind wurde er von seiner Familie getrennt – genauer: von Aliens unter der Führung des Weltraumpiraten Yondu Udonta (Michael Rooker) entführt. Als Erinnerung bleibt ihm nur eine Kassette mit den Lieblingssongs seiner Mutter, und jene ist entsprechend von persönlich großem Wert. Der Mangel an humanen Leitbildern erklärt auch sein, nennen wir es mal, gestörtes Verhältnis zu Autoritäten jeglicher Art. Als unkonventionell ausgebildeter Pilot kann er allerdings nicht nur seine fliegerischen Fähigkeiten ausleben, sie haben ihn im Weltall auch an verschiedenste Orte geführt.
Bei einer seiner “Beschaffungsmissionen” in einer alten Tempelanlage macht sich Peter Quill, besser bekannt (zumindest glaubt er das) unter dem Namen Star Lord, auf die Suche nach einer mysteriösen Kugel, die auf dem Schwarzmarkt viel Geld zu bringen verspricht. Wie wir von Indiana Jones wissen, sollte man manche Dinge an ihrem Ort lassen. Seiner (Neu-)Gier geschuldet macht Peter alsbald unliebsame Bekanntschaft mit der kriegerischen Rasse der Badoon und Korath (Djimon Hounsou), einem Vasallen von Ronan the Accuser (Lee Pace), dem mitleidlosen Kree-General und Zerstörer ganzer Welten. Was Peter Quill nämlich nicht weiß: Die Sphäre enthält einen Stein, genauer einen der wegen ihrer schier unzähmbaren Macht gefürchteten Infinity Gems. Diesen soll Ronan Thanos von Titan überreichen. Dazu entsendet Ronan die Kriegerin Gamora (Zoe Saldana), nebenbei Adoptivtochter Thanos’. Aber dazu kommt es nicht, denn nach einem Scharmützel auf Xandar, der Hauptstadt des Nova Corp, zwischen Peter und Gamora sowie den Kopfgeldjägern Rocket Raccoon (im Original gesprochen von Bradley Cooper), einem genetisch veränderten Waschbären mit großer Klappe und nervösem Zeigefinger und dessen Partner Groot (im Original gesprochen von Vin Diesel), einem humanoiden Baumwesen, das über erstaunliche Regenerierungsfähigkeiten verfügt, werden die Kombattanten von der Nova Corps unter Leitung der Nova Prime Rael (Glenn Close) gefangen genommen. Im Knast treffen sie auf Drax the Destroyer (Dave Bautista), dessen Familie durch Ronan ermordet wurde und der nur auf eine Gelegenheit zur Rache wartet. Nach ein paar anfänglichen Kommunikationsschwierigkeiten raufen sie sich zusammen und sagen – nachdem sie die zerstörerische Kraft des Steins bei der Übergabe an den zahlungswilligen Kuriositätensammler The Collector (Benicio del Toro) feststellen mussten, Ronan den Kampf an. Und da sie als Gruppe von Außenseitern aneinander Freunde und Gefallen an Abenteuern aller Art gefunden haben, werden sie unter der Führung von Star Lord die Guardians of the Galaxy gründen, die sich nicht weniger als den Schutz des Weltraums auf die Fahne geschrieben haben.
Hintergrund & Infos zu Guardians of the Galaxy
Sind Marvel’s The Avengers noch nach eigenem Bekenntnis Earth Migthiest Heros, so schwingen sich die Guardians of the Galaxy gar zum Rest des beschützenswerten Raumes auf. Doch es gibt noch genügend Verknüpfungspunkte zwischen den beiden Heldenregionen, die nicht schon in zahlreichen Comicreihen und Crossovern hergestellt wurden, sondern auch in vergangenen Filmen aus dem Marvel-Kosmos wie Avengers oder Thor 2: The Dark Kingdom. Wie bei Filmreihen wie Batman, Superman oder auch dem Franchise von Transformers üblich, gibt es nicht zuletzt auch bei Comics den Akt des Reboots. Für Guardians of the Galaxy gilt dies in besonderer Weise: So basiert das filmische Abenteuer auf der Neu-Erfindung aus dem Jahr 2008 von Dan Abnett und Andy Lanning und nicht auf dem Comic aus dem Jahr 1969 von Arnold Drake mit einer Ur-Crew, die nichts mit Star Lord und seiner Truppe gemein hat. Die Regie für Guardians of the Galaxy führt mit James Gunn (Slither – Voll auf den Schleim gegangen) jemand, der sich schon zuvor in die Gefilde des Superheldentums begab, wenngleich in überaus irdische (Super – Shut up, Crime!). (EM)
In Die Jagd bringt die Behauptung eines kleinen Mädchens eine gesamte Gemeinde gegen Kindergärtner Mads Mikkelsen auf.
Handlung von Die Jagd
Nach der Trennung von seiner Frau arbeitet der 40-jährige Lucas (Mads Mikkelsen) intensiv daran, wieder im Leben Fuß zu fassen. Eine neue Lebensgefährtin und die Beziehung zu seinem Sohn Marcus (Lasse Fogelstrøm) sind für ihn das höchste Gut. Er kann sich in der kleinen dänischen Gemeinde auf seine Freunde verlassen und findet schließlich als Kindergärtner einen neuen Job, der ihn erfüllt. Die Arbeit macht ihm Spaß und auch bei den Kindern ist er sehr beliebt. Vor allem die kleine Klara (Annika Wedderkopp), Tochter seines besten Freundes Theo (Thomas Bo Larsen), fühlt sich sehr hingezogen zu Lucas und sucht stets seine Nähe. Doch dann nimmt das Drama seinen Lauf: Als sich die kleine Klara von Lucas nicht mehr beachtet fühlt, setzt sie eine verheerende Behauptung in die Welt, die das Leben des liebenswürdigen und hilfsbereiten Lucas erschüttert. Er ist fortan als Freiwild zur Jagd freigegeben und muss nun einen erbitterten Kampf um seinen Ruf und seine Würde führen.
Hintergrund & Infos zu Die Jagd
Die Jagd (engl. Titel: The Hunt; dänischer OT: Jagten) wurde auf dem Filmfestival von Cannes 2012 uraufgeführt. Der Film erhielt einen Preis von der ökumenischen Jury und Schauspieler Mads Mikkelsen wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2012 wurde Die Jagd gleich in fünf Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller – Mads Mikkelsen, Drehbuch und Schnitt. Die Drehbuchautoren Tobias Lindholm und Thomas Vinterberg gewannen den Preis für ihr Skript. In den anderen Kategorien ging der Film jedoch leer aus. (DL)
In Gone Girl nach dem Bestseller von Gillian Flynn wird Ben Affleck als Mann einer vermissten Frau verdächtigt, etwas mit ihrem Verschwinden zu tun zu haben.
Handlung von Gone Girl – Das perfekte Opfer
Amy Dunne (Rosamund Pike) verschwindet an ihrem fünften Hochzeitstag spurlos. Alle Indizien rücken den Ehemann Nick Dunne (Ben Affleck) in das Zentrum der mutmaßlichen Straftat, sein eigenartiges Verhalten trägt zum Verdacht seiner Umgebung nicht unwesentlich bei. Eigentlich galt er in ihrer Heimatstadt als perfekter Ehemann, doch mit dem Fortgang der Ermittlungen wird klar, dass dieses Bild zwar trügt, doch auch Amy nicht die sanfte Person war, die ihre Umgebung kannte. Mit dem Fund von Amys Tagebuch und einer mysteriösen, silbernen Geschenkbox, die sich gut versteckt in ihrem Schlafzimmer befand und offensichtlich geleert wurde, geraten die Ermittler in einen Strudel aus Lügen und Täuschungen. Doch während die ganze Stadt an der zerstörten Illusion einer perfekten Ehe zu verzweifeln droht, beteuert Nick weiterhin seine Unschuld.
Hintergrund & Infos zu Gone Girl – Das perfekte Opfer
Gone Girl basiert auf dem Bestseller ‘Gone Girl – Das perfekte Opfer’ der Autorin Gillian Flynn. Sie adaptierte auch das Drehbuch, denn sie kennt sich bereits gut in der Filmbranche aus: Bevor sie ihre ersten Erfolgsromane ‘Sharp Objects’ und ‘Dark Places’ schrieb, arbeitete sie als Redakteurin bei Entertainment Weekly. Gone Girl stand acht Wochen auf Platz 1 der New York Times-Bestsellerliste und machte den Mystery-Thriller zum zweiterfolgreichsten Buch 2012 – nach Fifty Shades of Grey. Im Unterschied zu diesem erhielt Gone Girl fast ausschließlich begeisterte Rezensionen.
Die Regie zu Gone Girl übernahm David Fincher, der mit Filmen wie Panic Room, Zodiac – Die Spur des Killers und Sieben bereits sein Talent für Thriller unter Beweis stellte. Für seine Filme Der seltsame Fall des Benjamin Button und The Social Network wurde er schon zwei Mal für den Oscar für die Beste Regie nominiert.
Bevor Rosamund Pike endgültig die Rolle der Amy Dunne übernahm, waren eine Vielzahl anderer Stars im Gespräch für die Rolle. Zu ihnen gehörten Natalie Portman, Jessica Chastain, Charlize Theron, Emily Blunt, Abbie Cornish, Olivia Wilde und Julianne Hough. (ST)
In Quentin Tarantinos Western Django Unchained befreit Christoph Waltz den Sklaven Jamie Foxx, um Oberfiesling Leonardo DiCaprio einen Besuch abzustatten.
Handlung von Django Unchained
Die Geschichte von Django Unchained ist eine Odyssee voller Entbehrungen und Sehnsucht. Wir befinden uns in den Südstaaten, kurz vorm Bürgerkrieg; Sklaverei ist hier noch eine Alltagserscheinung. Als das Sklavenpaar Django (Jamie Foxx) und seine Frau Broomhilda (Kerry Washington) bei einer Auktion getrennt werden, hat Django nur noch ein Ziel vor Augen: seine Frau wiederzufinden. Die Gelegenheit ergibt sich für den in Fesseln Geschlagenen schneller als erwartet, als er vom früheren Zahnarzt und jetzigen Kopfgeldjäger Dr. Schultz (Christoph Waltz) befreit wird, damit er ihm bei der Identifikation steckbrieflich gesuchter Verbrecher behilflich sei. Zum Dank will Dr. Schultz ihn zum Kopfgeldjäger ausbilden und ihm helfen, seine Frau ausfindig zu machen. Die Zeit von Django Unchained ist gekommen!
Auf der Suche nach Broomhilda hinterlassen die beiden eine Schneise der Gewalt. Während ihrer Odyssee treffen die beiden Kopfgeldjäger auf Gesindel und rassistische Großgrundbesitzer wie Spencer Gordon Bennet (Don Johnson). Schließlich führt Django und Dr. Schultz die Spur nach Candyland, wo Broomhilda in den Besitz des charismatischen und überaus gefährlichen Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) übergegangen ist. Sie erschleichen sich erfolgreich das Vertrauen von Candie. Doch der Haussklave Stephen (Samuel L. Jackson) durchschaut ihr Spiel…
Hintergrund & Infos zu Django Unchained
Die erste Einstellung in Inglourious Basterds gab einen kleinen Vorgeschmack auf das, was dem Regisseur von Pulp Fiction und Kill Bill vorschwebte: Mit Django Unchained wollte Quentin Tarantino nun endlich seine ganz eigene Vision eines Spaghetti-Westerns realisieren. Die Versatzstücke sind dem allgemeinen Kanon entlehnt (Musik im Stile Ennio Morricones, extreme Close Ups wie bei Für eine Handvoll Dollar, die üblichen Verdächtigen beim Bösewicht-Personal), um durch die unvergleichliche Art des Kultregisseurs in ein neues Gewand gesteckt zu werden. Die Rolle des Dr. Schultz wurde Christoph Waltz für Django Unchained dabei förmlich auf den Leib geschrieben. Der Oscar-Preisträger (Bester Nebendarsteller für seine Verkörperung des Judenjägers Hans Landa in Inglourious Basterds) zeigte sich sehr dankbar, indem er Tarantino dafür verantwortlich machte, dass er durch ihn zu seiner Berufung wieder zurückgefunden habe. Frei nach Feld der Träume hieß es bei Django Unchained: Wenn er einen Film dreht, dann kommen sie. Und so fanden sich neben dem regulären Mitspieler Samuel L. Jackson auch die Vertreter der alten Riege aus rechtem Schrot und Korn ein, wie James Remar oder James Russo. In weiteren Nebenrollen waren in Django Unchained auch Joseph Gordon-Levitt, Sacha Baron Cohen oder Kurt Russell eingeplant, konnten ihren Verpflichtungen allerdings nicht nachkommen. Die Mühe zahlte sich aus: Bei den Oscarverleihungen 2013 gewann Christoph Waltz den Oscar für den Besten Nebendarsteller und Quentin Tarantino für das Beste Originaldrehbuch. (EM)
The Act of Killing ist eine Dokumentation über drei Männer, die in den 60er Jahren Mitglieder einer indonesischen Todesschwadron waren und heute als Helden gefeiert werden.
Handlung von The Act of Killing
Medan, Indonesien: Die Kleinganoven Anwar Congo und seine Freunde werden durch die politischen Umbrüche im Jahr 1965 zu Mitgliedern einer paramilitärischen Gruppe, die Kommunisten, Menschen chinesischer Herkunft und Intellektuelle tötet. Die Dokumentation The Act of Killing zeigt uns Killer, die heute zu den Gewinnern zählen, und die Gesellschaft, die sie selbst mit prägten. Sie wurden nicht in die Illegalität gezwungen, behielten ihre Macht bei und schrieben selbst Geschichte. So wurden sie schließlich zu Rollenvorbildern für junge Mitglieder der paramilitärischen Einheiten.
Um sich dem Selbstbild dieser stolzen Killer zu nähern und sie subversiv zu einer Auseinandersetzung mit ihren Taten zu bewegen, macht ihnen Regisseur Joshua Oppenheimer ein Angebot: Um auch künftige Generationen an ihre Heldentaten zu erinnern, sollen die Ex-Milizen ihre Taten filmisch nachstellen – und sich dabei genau so in Szene setzen, wie sie selbst wollen. Sie stimmen begeistert zu, schließlich sind sie alle große Fans des Hollywood-Kinos.
Hintergrund & Infos zu The Act of Killing
Der texanische Regisseur Joshua Oppenheimer hat Erfahrung mit den Themen von Miliz, Todesschwadronen und den Menschen, die unter ihnen leiden. Er erforschte über zehn Jahre lang die Zusammenhänge von politisch motivierter Gewalt und kollektiver Vorstellung und kam dabei immer wieder mit Mördern in Kontakt, sie sich ohne Reue ihrer Taten brüstete. Aus dieser intensiven Beschäftigung erwuchs das Dokumentarfilm-Projekt The Act of Killing. Mit The Look of Silence soll 2014 eine weitere Dokumentation des Regisseurs folgen, die sich dann jedoch den Opfern des Genozids widmet.
2014 wurde The Act of Killing für den Oscar in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert. Die begehrte Auszeichnung ging jedoch an 20 Feet from Stardom.
The Act of Killing ist in mehreren Fassungen erschienen. Es gibt die (US-)Kinoversion (ca. 122 Minuten), den Dircetor’s Cut (ca. 159 Minuten) und im deutschen Fernsehen wurde zudem eine 90-minütige Fassung des Films ausgestrahlt. (ST)
In Shutter Island von Martin Scorsese soll Leonardo DiCaprio als FBI-Ermittler in einer Psychiatrie ermitteln. Dort stößt er nicht nur auf mysteriöse Zwischenfälle.
Handlung von Shutter Island
Vor der Küste Massachusetts liegt die kleine Insel Shutter Island. Auf ihr befindet sich im Jahr 1954 das Ashcliffe Hospital für psychisch gestörte Schwerverbrecher, welches als ausbruchsicher gilt. Trotzdem gelang es der Patientin Rachel Solando scheinbar spurlos aus ihrer geschlossenen Zelle zu entkommen.
Um den Fall aufzuklären, werden die U.S. Marshals ‘Teddy’ Daniels (Leonardo DiCaprio) und Chuck Aule (Mark Ruffalo) auf die Insel beordert. Schnell wird ihnen klar, dass die Insel ein dunkles Geheimnis umgibt. Wähend ein Hurricane aufzieht, der eine Rückkehr von der Insel unmöglich macht, stößt Teddy auf Hinweise verbotener medizinischer Experimente an Menschen und auf traumatisierte Insassen. Auch ihn selbst plagen immer stärkere Kopfschmerzen und Erinnerungen an seine verstorbene Familie und seine traumatischen Erlebnisse als GI im Zweiten Weltkrieg. Bald stößt er auf ein weiteres Geheimnis von Shutter Island: Die Insel hat neben den 66 bekannten Patienten anscheinend einen weiteren, dessen Behandlung vertuscht werden soll.
Hintergrund & Infos zu Shutter Island
Shutter Island ist bereits die vierte Zusammenarbeit von Regielegende Martin Scorsese mit Superstar Leonardo DiCaprio nach Departed – Unter Feinden, Gangs of New York und Aviator (und im Jahr 2013 folgte dann mit The Wolf of Wall Street noch Nummer 5). Seine Premiere feierte Shutter Island auf den 60. Filmfestspielen von Berlin. Obwohl der Film praktisch sofort zu einem immensen Erfolg an den Kinokassen wurde, blieben die Kritiker verhalten. Auch bei den Oscarverleihungen wurde Shutter Island – sehr ungewöhnlich für einen Martin-Scorsese-Film – nicht einmal nominiert. Beim Publikum kam der Film bedeutend besser an und erfreute sich nicht nur einer bleibenden Beliebtheit, sondern verfestigte aus Leonardo DiCaprios Ruf als Charakterdarsteller. (ST/RL)
‘Avengers assemble!’ Nachdem bereits einige der Avengers wie Iron Man, Thor und Captain America ihre eigenen Filme bekamen, führte Marvel in The Avengers die unterschiedlichen Franchises zusammen.
Handlung von The Avengers
Als der aus Thor bekannte Gott Loki (Tom Hiddleston) zurückkehrt und der Erde den Krieg erklärt, steht die Menschheit am Rande der Apokalypse. Über ein Raumportal will er eine Alienarmee auf die Erde holen, welche die Menschen unterwerfen soll. Nick Fury (Samuel L. Jackson) sieht nur eine Hoffnung: Die Superhelden der Erde müssen gemeinsam gegen den übermächtigen Feind vorgehen.
Es gelingt ihm, Captain America (Chris Evans), Iron Man (Robert Downey Jr.), Black Widow (Scarlett Johansson), Thor (Chris Hemsworth) und Bruce Banner aka Hulk (Mark Ruffalo) unter dem Dach seiner Organisation S.H.I.E.L.D. zu versammeln, doch die Gruppe ist noch lange kein Team. Während Captain America mit der neuen Zeit zu kämpfen hat, bekommt Tony Stark sein Ego ebenso wenig in den Griff wie Bruce Banner seine Wut. Selbst Nick Fury scheint den Avengers etwas zu verschweigen. Diese Zweifel sind genau das, was der Lügengott Loki im Kampf gegen die Superhelden als Waffe einsetzen kann, während sein Portal bereits fast fertiggestellt ist.
Hintergründe & Infos zu The Avengers
‘Avengers assemble!’ Dieser Schlachtruf ertönte erstmals im September 1963, als The Avengers gemeinsam in einem Marvel-Comic auftraten. Damals bestanden die Avengers noch lediglich aus Iron Man, Thor, Hulk, Ant-Man und Wasp. Captain America und die anderen kamen erst später hinzu, die Insekten hingegen mussten gehen. Aus der Feder von Stan Lee und Jack Kirby entstand so ein Team von Superhelden, das seitdem in der Popkultur unsterblich ist.
Kennern der Marvel-Verfilmungen wird auffallen, dass ein bekanntes Gesicht in der Truppe fehlt: Edward Norton, der bisher für Marvel den Hulk spielte, wurde nach Differenzen mit dem Studio aus dem Franchise geworfen. Die Rolle des Bruce Banner ging an Mark Ruffalo, der in The Avengers ebenso seinen Einstand im Marvel-Universum gibt wie Jeremy Renner als Hawkeye und Scarlett Johansson als Black Widow.
Regie bei The Avengers führte das amerikanische Multitalent Joss Whedon. Er gehört zu den Machern von Toy Story und wurde in den USA vor allem für seine erfolgreichen Serien Buffy – Im Bann der Dämonen (1997–2003), Angel – Jäger der Finsternis (1999–2004), Firefly ‒ Aufbruch der Serenity (2002) und Dollhouse gefeiert. (ST)
Im südkoreanischen Cannes-Gewinner 2019, Parasite von Joon-ho Bong, wird eine arbeitslose Familie erst in das Leben und dann in einen Zwischenfall der wohlhabenden Glamour-Familie der Parks verwickelt.
In der Tragikomödie Parasite beleuchtet Regisseur Joon-ho Bong vier Mitglieder einer Familie, von denen jeder einen einzigartigen Charakter mit sich bringt. Vater Kim Ki-taek (Kang-ho Song) ist arbeitslos und die Familie lebt am Existenzminimum. Sohn Ki-woo (Woo-sik Choi) wird dank eines Tricks als Nachhilfelehrer bei der vornehmen Familie Park eingestellt, doch die Dinge laufen bald aus dem Ruder.
Hintergrund & Infos zu Parasite
Parasite wurde bei den 72. Internationalen Filmfestspielen von Cannes mit der Goldenen Palme für den besten Film ausgezeichnet. (PR/JU)
In Life of Pi, Ang Lees Verfilmung des Erfolgsromans Schiffbruch mit Tiger von Yann Martel, findet sich ein schiffbrüchiger Junge mit wilden Tieren in einem Rettungsboot wieder.
Handlung von Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Wie man 227 Tage auf hoher See mit einem Bengalischen Tiger unbeschadet überstehen kann, das zeigt Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger. Piscine Molitor Patel (Suraj Sharma), kurz Pi, ist ein junger Inder, der mit seiner Familie in Pondicherry lebt, wo sein Vater einen Zoo besitzt. Als sie aus politischen Gründen nach Kanada auswandern müssen, wird der Zoo verkauft und mit ihm ein Großteil der Tiere, die ebenfalls in Übersee ein neues Zuhause finden sollen und so gemeinsam mit der Familie an Bord eines japanischen Frachters gebracht werden. Doch auf der Überfahrt kommt es zu einer Havarie und nur Pi kann sich als einziger Überlebender in ein Beiboot retten. Mit vier nicht-menschlichen Ausnahmen: Weitere “Passagiere” im Rettungsboot sind eine Hyäne, ein schwer verletztes Zebra, ein Orang-Utan und ein ausgewachsener Tiger namens Richard Parker. Wie und unter welchen Opfern Pi diese entbehrungsreiche Odyssee überlebt, davon berichtet der mittlerweile erwachsene Pi (Irrfan Khan).
Hintergrund & Infos zu Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger
Der Verfilmung von Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger (OT: The Life of Pi) liegt der Erfolgsroman von Yann Martel zugrunde, der als Motivation die eigene Sinnsuche zu Protokoll gab. Bereits 2001 wurde Schiffbruch mit Tiger veröffentlicht und wurde direkt von der Kritik begeistert aufgenommen, nachdem zuvor fünf Verlage das Skript abgelehnt hatten. Lange Zeit galt das Buch als unverfilmbar, bevor Regisseur Ang Lee sich Schiffbruch mit Tiger annahm. Bereits mit Sinn und Sinnlichkeit hatte er erfolgreich sein Händchen für Literaturverfilmungen bewiesen.
Ursprünglich war für die Rolle des Schriftstellers, der den erwachsenen Pi interviewt, Tobey Maguire (Gottes Werk und Teufels Beitrag) vorgesehen, wurde dann aber durch den im direkten Vergleich unbekannteren Rafe Spall (Das hält kein Jahr..!, Sohn von Timothy Spall) ersetzt, um das Augenmerk auf die Geschichte zu richten und nicht auf den Star. In einer kleinen Nebenrolle ist Gérard Depardieu als französischer Küchenchef des Frachters zu sehen.
Bei den Oscars 2013 gewann Life of Pi den Oscar für die Beste Kamera, Beste Visuelle Effekte, Beste Filmmusik und Beste Regie durch Ang Lee.
Für Hauptdarsteller Suraj Sharma ist Schiffbruch mit Tiger sein erster Film überhaupt. Danach war er unter anderem in der Serie Homeland zu sehen. (EM)
Vielleicht lieber morgen begleitet das männliche Mauerblümchen Logan Lerman durch sein erstes Jahr an der High School. Dringend benötigte Freunde findet er in Emma Watson und Ezra Miller.
Handlung von Vielleicht lieber morgen
Charlie (Logan Lerman) hat sich viel vorgenommen für sein erstes Jahr an der High School. Nach dem Selbstmord eines guten Freundes möchte Charlie schnell neue Freunde kennen lernen, um das Trauma verarbeiten zu können. Außerdem möchte er sein Dasein als Mauerblümchen gegen das eines beliebten Mitschülers eintauschen. Doch das ist gar nicht so einfach. So wird sein erster Freund ausgerechnet der Lehrer Bill (Paul Rudd).
Doch schnell findet er auch in Sam (Emma Watson) und deren Stiefbruder Patrick (Ezra Miller, We Need to Talk About Kevin) verwandte Seelen, die ihn in ein Leben voller Erfahrungen, positiver wie negativer, einführen und ermutigen, seinem Wunsch, Schriftsteller zu werden, zu folgen.
Hintergrund & Infos zu Vielleicht lieber morgen
Vielleicht lieber morgen (OT: The Perks of Being a Wallflower) basiert auf dem Briefroman von Stephen Chbosky, der seine Geschichte gleich selbst verfilmte. Das Buch wurde 1999 von MTV veröffentlicht.
Vielleicht lieber morgen ist für Emma Watson (zum Zeitpunkt der Veröffentlichung in ihrer Rolle als Teenagerin bereits 22 Jahre alt) nach My Week with Marilyn der zweite Film nach der Ära Harry Potter. Ihr Freund Charlie in Vielleicht lieber morgen wird von Logan Lerman (20 Jahre alt) gespielt, der mit einer weiteren phantastischen Jugendbuchverfilmung als Titelheld Percy Jackson in Percy Jackson – Diebe im Olymp einem größeren Publikum bekannt wurde.
Aber auch die Besetzung der Erwachsenen kann sich sehen lassen: So spielt Paul Rudd in Vielleicht lieber morgen gegen seinen Typ in Gestalt des Lehrers mal ein richtiges Vorbild.
In weiteren Nebenrollen sind Dylan McDermott (Practice – Die Anwälte) und die gebürtige Neuseeländerin Melanie Lynskey (Heavenly Creatures – Himmlische Kreaturen) zu sehen. (EM)
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