Robert De Niro, Christopher Walken und John Savage sind in Michael Ciminos mehrfach oscarprämiertem Kriegsdrama drei Freunde, die durch die Hölle gehen.
Handlung von Die durch die Hölle gehen
Sie feiern zusammen, trinken zusammen, gehen gemeinsam auf die Jagd und letztlich auch gemeinsam durch die Hölle: Die russisch-stämmigen Amerikaner Michael ‘Mike’ Vronsky (Robert De Niro), Nikonar ‘Nick’ Chevotarevich (Christopher Walken) und Steven Pushkov (John Savage) arbeiten wie auch ihre Freunde Stanley (John Cazale), John Welsh (George Dzundza) und Peter ‘Axel’ Axelrod (Chuck Aspegren) in der örtlichen Stahlfabrik von Clairton, einer kleinen Stadt im westlichen Pennsylvania. Das überschaubare Leben von Mike, Nick und Steven steht an einem Wendepunkt, denn alle drei haben sich für Einsatz im Vietnamkrieg gemeldet. Doch vorher gilt es noch feuchtfröhlich die Hochzeit von Steven und Angela (Rutanya Alda) zu feiern. Ein letzter gemeinsamer Jagdausflug, bei dem Mike einen Hirsch mit nur einem Schuss erlegt, dann die harte Realität des Krieges.
Die drei, zuvor durch verschiedene Einheiten getrennt, werden bei einem Einsatz glücklich vereint, nur um kurz danach in Kriegsgefangenschaft zu geraten, wo sie zur Belustigung der Wärter gezwungen werden, im Russischen Roulette gegeneinander anzutreten. Zwar gelingt ihnen die Flucht, doch werden sie dabei wieder getrennt, Steven schwer verletzt.
Wie sich später herausstellt, ist der traumatisierte Nick in Saigon hängen geblieben, wo er mittlerweile professionell Russisches Roulette spielt. Mike ist zwischenzeitlich in die Heimat zurückgekehrt und verkehrt freundschaftlich mit Nicks Verlobter Linda (Meryl Streep). Als er erfährt, dass der Bein-amputierte Steven in einem Kriegsversehrtenheim dahin vegetiert, holt er ihn heim, um ihn wieder mit seiner Frau zu vereinen. Mike erfährt, dass Nick noch lebt und sich in Saigon aufhält. Tatsächlich findet er den geistig verwirrten und drogenabhängigen Nick. Doch für eine Rettung ist es zu spät. Nick ist nicht mehr von dieser Welt, als er die Wettkampf-Pistole an die Schläfe setzt und lächelnd mit den Worten abdrückt: ‘Ein Schuss…’
Hintergrund & Infos zu Die durch die Hölle gehen
Kaum einer hätte während der Produktion von Die durch die Hölle gehen (OT: The Deer Hunter) gedacht, dass der Film einmal zu Alltime-Klassiker werden würde: In der Ausgabe zum 10-jährigen Jubiläum wurde Die durch die Hölle gehen auf Platz 53 im AFI’s 100 Years…100 Movies geführt. Bei neun Nominierungen (u.a. für Robert De Niro als Bester Hauptdarsteller und Meryl Streep als Beste Nebendarstellerin) konnte der Film letztlich fünf Oscars für sich verbuchen. Regisseur Michael Cimino gewann gleich zwei, je einen für Beste Regie und den Besten Film. Christopher Walken erhielt für seine eindringliche Darstellung des vom Krieg Traumatisierten seinen ersten Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller.
Während das ursprüngliche Drehbuch (ein sogenntes spec script) namens The Man Who Came To Play von Louis Garfinkle und Quinn K. Redeker noch für einen Spottpreis von 19.000 Dollar erhältlich war, später aber weitreichend umgearbeitet wurde von Michael Cimino und Deric Washburn (mit dem Cimino schon zusammengeschrieben hatte am Drehbuch zu Lautlos im Weltraum), war der Film schon vor Beginn der Post-Produktion mit der damals stattlichen Summe von 13 Millionen Dollar über Budget gegangen. Weitere zwei Millionen Dollar sollten noch folgen.
Die Beteiligung von John Cazale (Hundstage, Der Pate 2) in einer der Nebenrollen war ein unkalkulierbares Wagnis, denn er litt damals schon unheilbar Krebs und starb schließlich noch vor Veröffentlichung des Filmes (seine Szenen wurden gleich zu Beginn der Dreharbeiten durchgeführt). Nur dank des Einsatzes seiner damaligen Freundin Meryl Streep, Michael Ciminos und Robert De Niros, der für die Versicherung aufkam, konnte das Studio überredet werden, an ihm festzuhalten.
Die durch die Hölle gehen wurde damals sehr kontrovers wahrgenommen und diskutiert; besonders die Szene des Russischen Roulettes und das Anstimmen von ‘God Bless America’ am Ende des Filmes stieß bei vielen bitter auf. Dem Erfolg hat es nicht geschadet.
Michael Cimino, der danach freie Hand bei der Wahl des nächsten Projektes hatte, drehte Heaven’s Gate – Das Tor zum Himmel. Nach dessen grandiosen Misserfolg (nur 1,5 Millionen Einspiel an den Kinokassen bei geschätzten 44 Millionen Dollar Budget) verpuffte sein aufgegangener Stern alsbald. (EM)
In Eraserhead muss sich Jack Nance allein um sein behindertes Kind kümmern.
Nachdem der Nachwuchs von Henry und seiner Freundin sich als Mißgeburt herausstellt, verlässt sie ihn. Der junge Vater muß nun mit seiner neuen Lebenssituation alleine zurechtkommen. Erstlingswerk von David Lynch.
Michael Corleone übernimmt das Mafia-Imperium seines Vaters, doch bei dem Versuch, seinen Einfluss zu vergrößern, stößt er auf Widerstand – auch in den eigenen Familienkreisen.
Der Pate II konzentriert sich auf zwei verschiedene Handlungsstränge, wobei ein Schwerpunkt auf Michael Corleones (Al Pacino) Situation liegt; der andere Strang beschäftigt sich mit Vito Corleones (Robert De Niro) Vergangenheit. Diese wird in Rückblenden in den Film eingebunden und zeigt die Kindheit des Clangründers und wie dieser sich in den USA an die Machtspitze der Mafia hocharbeitet, um die Szene dann ganz zu beherrschen.
Sein Sohn Michael ist Vitos Nachfolger und übernimmt dessen Position als Pate. Er versucht, sein Imperium auf die Spielcasinos in Havanna und Las Vegas auszuweiten, doch dies gestaltet sich als schwierig. Michael macht sich einige Feinde, muss sich vor einem Anschlag in Acht nehmen und wird selbst innerhalb der Familie geschnitten.
Hintergrund und Infos zu Der Pate II
Der Pate II ist der erste Film, bei dem für eine Rolle zwei Schauspieler den Oscar gewannen. So erhielt nicht nur Marlon Brando für seine Darstellung des Vito Corleone eine Auszeichnung – auch Robert De Niro gewann einen Oscar für seine Verkörperung des Mafiapaten. Insgesamt wurde Der Pate II 1975 mit sechs Oscars gekürt. Francis Ford Coppola und Mario Puzo gewannen einen Preis für das beste adaptierte Drehbuch. Außerdem gingen noch Auszeichnungen an die beste Ausstattung, die beste Musik, den besten Film und die beste Regie.
Method Acting-Begründer Lee Strasberg spielt in Der Pate II die Rolle des Hyman Roth. Auch Robert De Niro und Al Pacino gehören zu Anhängern des Method Acting, welches eine Schauspieler-Methode nach Konstantin Stanislawski ist, wo persönliche Erinnerungen und Erfahrungen genutzt werden, um besonders authentisch zu spielen und das Publikum bei der Darstellung einer Rolle zu vergessen. (JP)
Der Stadtneutoriker ist eine oscarprämierte romantische Komödie von Woody Allen, die eine komplizierte Beziehung thematisiert.
Handlung von Der Stadtneurotiker
Alvy Singer (Woody Allen) wird geplagt von der Frage nach dem Warum: Warum sind wir auf der Welt? Warum können Menschen in der Schlange vorm Kino nicht die Klappe halten? Und warum ging die Beziehung zu Annie Hall in die Brüche?
Alvy trifft Annie (Diane Keaton) bei einem Tennis-Doppel, zu dem ihn ein Freund einlädt. Alvy ist sofort begeistert von ihr und nach etwas holprigen Smalltalk lädt sie ihn zu sich nach Hause ein. Die beiden beginnen eine Beziehung und scheinen sich ungewöhnlich gut zu verstehen, doch Alvys neurotische Art und Annies Drang nach einem freien, selbstbestimmten Leben führen schon bald zu unüberbrückbaren Differenzen in ihrer Beziehung.
Hintergrund & Infos zu Der Stadtneurotiker
Woody Allens Komödie Der Stadtneurotiker (OT: Annie Hall) wurde für fünf Oscars nominiert, von denen er vier gewann. Mit 93 Minuten ist der Film der zweit kürzeste Film, der jemals einen Oscar in der Kategorie Bester Film gewann (Der kürzeste Film war Marty mit 86 Minuten). Obwohl Der Stadtneurotiker hoch prämiert und von Kritikern gefeiert wurde, war Allen selbst unzufrieden mit dem Film, da ihm die Geschichte zu sehr auf die Liebesbeziehung fokussiert wurde.
Diane Keaton und Woody Allen, die genau zehn Jahre Altersunterschied haben, verstanden sich am Set so gut, dass es ihnen schwer fiel, bei den Dreharbeiten ernst zu bleiben. Diane, die mit richtigen Nachnamen Hall heißt, ist bei ihren Bekannten auch unter den Spitznamen Annie bekannt. Ihre Outfits als Annie Hall, die sie größtenteils selbst beisteuerte, wurden nach dem Film zum Fashiontrend.
Die beiden Schauspieler Jeff Goldblum (Jurassic Park) und Sigourney Weaver (Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt) hatten in Der Stadtneutoriker eine ihrer ersten Rollen, bevor ihnen der Durchbruch gelang.
Viele von den ursprünglichen Ideen Allens wurden wieder verworfen. So war zunächst geplant eine Mordsequenz in den Film einzubauen. Auch der Titel wurde mehrere Male geändert, es waren Anhedonia, It Had to Be Jew, A Rollercoaster Named Desire und Me and My Goy im Gespräch. (MJ)
An einer deutschen Ballettschule geht die Schülerin Suzy in Suspiria einem dämonischen Geheimnis auf den Grund.
Handlung von Suspiria
Im Mittelpunkt steht die amerikanische Schülerin Suzy Bannion (Jessica Harper), die schon am Abend ihrer Ankunft mit den dämonischen Vorkommnissen konfrontiert wird. Am nächsten Tag wird die Leiche einer ehemaligen Schülerin der Akademie gefunden, die von einem unbekannten Mörder brutal gefoltert und getötet wurde. Im Laufe der Handlung kommt Suzy den dubiosen Leitern der Akademie auf die Schliche und deckt das vermeintliche Geheimnis auf.
Robert De Niro spielt in Martin Scorseses Taxi Driver einen instabilen Taxifahrer, der durch seinen Beruf auf die Schattenseiten New Yorks aufmerksam wird und eine minderjährige Prostituierte zurück zu ihren Eltern bringen will.
Handlung von Taxi Driver
Taxi Driver ist das beklemmende Psychogramm des Vietnam-Veteranen Travis Bickle (Robert De Niro), der sich gegen die Unmoral des Großstadtlebens in New York aufbäumt. Als traumatisierter Ex-Marine kann er nachts nicht mehr schlafen und heuert daher als Taxifahrer an, dem die Abgründe und Schattenseiten der Metropole jeden Abend auf der Straße begegnen. Martin Scorseses Regiearbeit gilt als eines der großartigsten und am meisten diskutierten Werke der amerikanischen Filmgeschichte und als ein zentraler Film im New Hollywood.
Hintergrund & Infos zu Taxi Driver
Taxi Driver hatte seinerzeit große Probleme Produzenten und Geldgeber zu finden, trotz der Beteiligung von Robert De Niro, der kurz zuvor erst einen Oscar als Bester Nebendarsteller in Der Pate 2 gewonnen hatte. Auch Drehbuchautor Paul Schrader hatte zunächst etwas gegen die Besetzung auf dem Regiestuhl, und die Zensur bereitete dem Streifen um den durchgeknallten Travis Bickle wegen seiner expliziten Gewaltdarstellung von Anfang an Probleme. Kontrovers diskutiert und durch gleich mehrere Skandale überschattet, ist der Film bis heute ein Paradebeispiel für das experimentelle amerikanische Kino dieser Epoche.
Der fünfte Spielfilm von Martin Scorsese ist ein sehr persönliches Werk, bei dem sich Regisseur, Hauptdarsteller und Drehbuchautor mit der damaligen amerikanischen Gesellschaft auseinandersetzen. Die Figur des Travis ist nicht nur ikonisch und Teil der modernen Popkultur, auf die sich Robert De Niro akribisch als realer Taxifahrer vorbereitete, sondern seine Problematik ist heute weiterhin aktuell. Für sein Drehbuch bezog sich Paul Schrader auf Arthur Bremers Anschlag auf Gouverneur George Wallace 1972. Wenige Jahre später berief sich dann John Hinckley bei seinem misslungenen Attentat auf Präsident Ronald Reagan auf Taxi Driver. Angeblich erfüllte er damit einen Wunsch von Jodie Foster, als deren Stellvertreter er sich betrachtete. Der Film und die Realität stehen daher in einem Wechselverhältnis, in dem der eine den anderen imitiert. Natürlich ist in der (post)modernen Medienlandschaft die Frage nach Sensationen und plötzlichem Heldentum durch Selbstjustiz ebenso angebracht. Die Zeitungen glorifizieren Travis, weil er Iris von der Prostitution befreite und zu ihren Eltern zurückschickte. Dadurch wird er zum Sinnbild eines realen, aber pervertierten amerikanischen Traum(a)s. Bis heute werden die Vereinigten Staaten davon heimgesucht.
Der Film von Martin Scorsese ist ein Musterbesipiel des referenziellen Kinos. Er ist gespickt mit Verweisen auf andere Werke. Der Taxi Driver ist gleichermaßen ein Nietzscher Übermensch wie eine Kinoversion von Dostojewskis Raskolnikov. Die Art, wie er seine Gedanken festhält, erinnert an das transzendentalistische Tagebuch eines Landpfarrers von Robert Bresson, während sich die Tablettenszene mit dem Glas auf Zwei oder drei Dinge, die ich von ihr weiß von Jean-Luc Godard bezieht. Wie der perverse Killer aus Augen der Angst – Peeping Tom von Michael Powell ist Travis ein Voyeur, dessen einziges Vergnügen darin besteht, leicht bekleidete Damen zu beobachten und seine Sexualität letztlich durch Gewaltausbrüche auszuleben. Das Ausmaß von Bickles Gestörtheit äußert sich zudem auf der Tonebene, wo die Musik von Bernard Herrmann das eigene, berühmte Drei-Noten-Motiv des Komponisten aus Psycho von Alfred Hitchcock aufgreift. Noch heute zitieren viele andere Filme Taxi Driver. Ganz offensichtlich wird dies in Hass von Mathieu Kassovitz, in dem Vincent Cassel die berühmte Are you talkin’ to me?-Spiegelszene nachahmt.
Um dem Knast zu entkommen, lässt sich der Kleinkriminelle Jack Nicholson lieber in eine Anstalt einweisen und kümmert sich um die dort herrschenden Regeln.
Ein Irrenhaus ist allemal besser als der Knast – findet der hartgesottene Draufgänger McMurphy (Jack Nicholson): Vor Gericht gibt er sich als unzurechnungsfähig aus und läßt sich in eine staatliche Nervenheilanstalt einweisen. Doch was ihn dort erwartet, hätte er sich niemals träumen lassen: Eine boshafte Stationsschwester führt ein brutales, menschenverachtendes Regiment und die hilflosen Patienten vegetieren in Angst und Verzweiflung vor sich hin. Wer sich nicht anpaßt, wird ohne Gnade mit Elektroschocks gefügig gemacht. Doch McMurphy ist aus anderem Holz geschnitzt: Er nimmt die Herausforderung an und erklärt dem grausamen System den offenen Krieg.
Hintergrund & Infos zu Einer flog übers Kuckucksnest
Das Drama Einer flog übers Kuckucksnest ist ein Genreklassiker des Tschechischen Regisseurs Milos Forman und gilt als einer der wichtigsten Filme des New Hollywood. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Ken Kesey und dem darauf beruhenden Theaterstücks von Dale Wasserman.
Der Erfolg des Filmes zeigte sich bereits bei den Academy Awards. Nach Es geschah in einer Nacht von Frank Capra war Einer flog übers Kuckucksnest erst der zweite Film in der Geschichte der Oscars, der die Trophäe in allen fünf Hauptkategorien, den sogenannten Big Five, gewinnen konnte: Bester Film, Beste Regie (Milos Forman), Bestes adaptiertes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller (Jack Nicholson) und Beste Hauptdarstellerin (Louise Fletcher)
In den Siebzigern hat sich das Verständnis und die Bewertung des Status Quo geändert. Beim Casting äußerte sich das im Ablehnen der Rolle der „bösen“ Schwester Ratched durch fünf Schauspielerinnen, darunter Anne Bancroft und Angela Lansbury. Es ist vorstellbar, dass der Film einige Jahre vorher keine fünf Academy Awards gewonnen hätte. In diesem Sinne steht Einer flog über das Kuckucksnest für den Geist einer neuen Generation von Filmschaffenden. (ST)
Mit der Satire Uhrwerk Orange (OT: A Clockwork Orange) hat Stanley Kubrick einen Klassiker geschaffen – basierend auf dem Kultbuch von Anthony Burgess.
Handlung von Uhrwerk Orange
There was me, that is Alex, and my three droogs, that is Pete, Georgie and Dim and we sat in the Korova milkbar trying to make up our rassoodocks what to do with the evening. The Korova Milk Bar sold milkplus, milk plus vellocet or synthemesc or drencrom which is what we were drinking. This would sharpen you up and make you ready for a bit of the old ultra-violence…
England in nicht allzu ferner Zukunft: Alex (Malcolm McDowell) ist der unumstrittene Anführer einer Gang von sogenannten Droogs. Gemeinsam sind sie immer auf der Suche nach Zerstreuung, was die Form von exzessiver Gewalt gegen Wehrlose, wilden Vergewaltigungen und Schlägereien mit verfeindeten Gangs annimmt. Aber Alex ist auch kultiviert – so ist er ein erklärter Fan des guten alten Ludwig van Beethoven.
Auf einer Spritztour statten Alex und seine Droogs dem Schriftsteller F. Alexander (Patrick Magee) einen unerwarteten Besuch ab. Im Rausch der Zerstörung verkrüppeln sie den Mann und vergewaltigen dessen Frau. Beim nächsten Überfall auf eine alleinstehende Frau erschlägt Alex aus dem Affekt diese mit einer penisförmigen Skulptur. Da sein autoritärer Führungsstil bereits zuvor in Frage gestellt wurde, wird er von seinen Leuten verraten und landet schließlich im Gefängnis.
Der Innenminister (Anthony Sharp) sieht in Alex das ideale Versuchskaninchen für ein neues Konditionierungsverfahren nach der sogenannten Ludovico-Technik. Diese soll ermöglichen, Delinquenten zu vollwertigen Mitgliedern der Gesellschaft zu reformieren. Alex wird als geheilt entlassen. Wann immer er den Impuls nach Gewalt oder Lust empfindet, setzt der Effekt der Konditionierung ein und Alex reagiert mit heftigster Aversion und Schmerzempfinden. Besonders effizient wirkt die Behandlung, wenn er Beethovens 9. hört.
Erst als Alex als letzte Möglichkeit der Flucht den Freitod sucht, muss der Staat erkennen, dass er zu weit gegangen ist. Da es gilt, schlechte PR zu vermeiden, wird die Behandlung rückgängig gemacht und Alex als Held gefeiert.
Hintergrund & Infos zu Uhrwerk Orange
1962 schrieb Anthony Burgess nach eigener Angabe in einem Zustand von jeu d’esprit in nur drei Wochen herunter. Inspiration fand er dafür in seiner Ablehnung des Behaviorismus von B.F. Skinner. In seinem Roman, der vom Time Magazine unter der Top 100 der seit 1923 geschriebenen Romane geführt wird, verarbeitete er Strömungen der Jugendkultur und nutzte eine Slang-Sprache namens Nadsat, die vom Russischen beeinflusst ist.
Der Titel A Clockwork Orange bezieht sich auf verschiedene Dinge: Das Uhrwerk als etwas Lebloses und mechanisch Funktionierendes. ‘Orang’ wie in Orang-Utan stammt aus dem Malaiischen und bedeutet Mensch. ‘As queer as a clockwork orange’ ist ein Ausdruck im Londoner Dialekt, mit dem man etwas beschreibt, was auf der Oberfläche normal erscheint, aber im Inneren sehr bizarr ist.
Die kongeniale Umsetzung durch Stanley Kubrick (2001: Odyssee im Weltraum) wurde kontrovers aufgenommen, aber auch mit vier Oscars nominiert, darunter allein drei für Kubrick (Bester film, Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch).
Der hypnotische Score stammt von Wendy Carlos.
Uhrwerk Orange wurde seit seiner Veröffentlichung immer wieder popkulturell verarbeitet, so von den Toten Hosen in dem Song Hier kommt Alex, oder bei den Simpsons, wo Knecht Ruprecht der Ludovice-Technik unterzogen wird. (EM)
In Monty Pythons Satire Das Leben des Brian wird Jesus’ Krippen-Nachbar irrtümlich für den Messias gehalten. Für die Volksfront von Judäa soll er die Römer vertreiben.
Im fernen Jerusalem stand vor über 2000 Jahren eine Krippe in einem Stall, in dem ein Baby zur Welt kam, dass nicht von dieser Welt war: Jesus Christus. Genau im Stall nebenan kommt aber ebenfalls ein Kind zur Welt: Brian. Kein Wunder also, dass die drei Weisen aus dem Morgenland zunächst an die falsche Tür klopfen um den falschen Messias anzubeten.
Auch 30 Jahre später ergeht es Brian (Graham Chapman) ähnlich, denn obwohl er eigentlich nur seine Freundin bei der Volksfront von Judäa (oder war es doch die judäische Volksfront?) beeindrucken will, indem er die Römer aus Jerusalem vertreibt, wird er schon wieder für den Messias gehalten. Dumm nur, dass jeder Versuch, seine Jünger vom Gegenteil zu überzeugen, sie nur noch mehr an die Bescheidenheit ihres Messias glauben lässt. Was der Wundertäter wider Willen allerdings nicht weiß: Das ihm auferlegte Schicksal schließt den Tod am Kreuz mit ein. Dort stimmen alle mit ein: “Always Look on The Bright Side of Life”.
Hintergrund & Infos zu Das Leben des Brian
Wer ist der wahre Messias? Na klar, Brian, wer sonst? Das Kult-Komiker-Team Monty Python nimmt sich in Das Leben des Brian ohne jeden Respekt diverse Welt-Religionen vor und zieht sie von vorne bis hinten durch sämtliche Kakaosorten. Kein Wunder also, dass die Kirche alle Hebel in Bewegung setzte, um es dem Film so schwer wie möglich zu machen. Und das nicht nur im Vatikan: Allein in Großbrittannien gelang es 39 Gemeinden den Film an der Aufführung zu hindern oder ihm eine ab 18-Wertung zu verpassen – oft ohne den Film überhaupt gesehen zu haben. Auch die Fernsehsender BBC und ITV verweigerten eine Ausstrahlung aus Angst vor religiösen Gruppen. In Irland und Norwegen war der Film über Jahrzehnte sogar ganz verboten, was das Marketing sofort in den Slogan “So witzig, dass er in Norwegen verboten ist” ummünzte. Viele dieser Verbote wurden erst in den letzten Jahren aufgehoben. Viele – aber nicht alle! Eines der letzten Aufführungsverbote besteht immer noch – und zwar hier in Deutschland. In Nordrhein-Westphalen ist es bis heute verboten, Das Leben des Brian an einem Karfreitag öffentlich aufzuführen. (ST)
In Monty Pythons Anarcho-Komödie Die Ritter der Koskosnuss suchen König Artus und die Rittern der Tafelrunde den heiligen Gral – und scheitern an ihrer Dummheit.
König Artus (Graham Chapman), König der Briten, durchwandert gemeinsam mit seinem Knappen das Land. Aus Geldmangel kann er sich kein Pferd leisten, sondern sein Knappe muss die Hufgeräusche mit Kokosnüssen imitieren. Trotz dieser traurigen Erscheinung erhält er von Gott den Auftrag, den Heiligen Gral zu finden. Hierzu vereint er um sich die mutigsten Ritter des Landes – oder eben jene, die er finden kann: Sir Lancelot (John Cleese), Sir Robin (Eric Idle), Sir Bedevere (Terry Jones) und Sir Galahad (Eric Idle) stehen ihm fortan treu zur Seite.
Gemeinsam begeben sie sich auf die abenteuerliche Suche und müssen dabei zahlreiche Gefahren wie den Schwarzen Ritter, blutrünstige Kaninchen, vielköpfige Drachen und vulgäre Franzosen überstehen. Schnell muss Artus erkennen, dass seine Ritter zwar treu, aber leider auch ziemlich feige und dämlich sind.
Hintergrund & Infos zu Die Ritter der Kokosnuß
Die Ritter der Kokosnuß ist das Regiedebüt von Terry Gilliam und Terry Jones und auch überhaupt das erste Mal, dass Mitglieder der Truppe Monty Python auch hinter der Kamera Platz nahmen. Da die Truppe das Gefühl hatte, dass sich Gilliam zu sehr auf die technischen Aspekten anstelle der Comedy konzentrierte, übernahm bei den kommenden Filmen nur noch Terry Jones die Regie. Terry Gilliam hingegen ging als Regisseur mit Brazil oder 12 Monkeys seinen eigenen Erfolgsweg. Die Ritter der Kokosnuß ist zwar nach Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft bereits der zweite Spielfilm der britischen Komiker-Truppe Monthy Python, doch der erste ihrer Filme mit einer durchgehenden Handlung. Vorher waren die Briten, die ihre Karriere in den späten 1960er Jahren bei der BBC begannen, auf Sketche spezialisiert, aus denen sowohl genanntes Kinodebüt, aber auch ihre Kultserie Monty Python’s Flying Circus bestand. Das Konzept einer geschlossenen Handlung ging auf und Die Ritter der Kokosnuß wurde ein Kulthit und wurde auch an den Kinokassen in Großbritannien und den USA zum erfolgreichsten Film des Jahres. 1979 folgte dann der zweite und letzte Spielfilm der Monty Pythons nach diesem Muster: Die Religionsparodie Das Leben des Brian, bevor sie 1983 mit Der Sinn des Lebens zum episodenhaften Erzählen zurückkehrten. (ST)
Krieg der Sterne ist der ursprünglich erste Teil der Star-Wars-Trilogie, die Geschichte von Luke Skywalker, Han Solo und Prinzession Leia und definierte 1977 den Begriff des Fan-Seins neu.
Handlung von Krieg der Sterne
‘A long time ago in a galaxy far, far away…’ so beginnt die epische Space Opera, die nicht nur in die Film-Geschichte einging, sondern auch Bestandteil der Popkultur wurde und den Blockbuster (mit)erfand.
Die Rebellen befinden sich im Krieg gegen das Imperium, das in Gestalt des dunklen Lords Darth Vader (von David Prowse verkörpert, aber im Original von James Earl Jones gesprochen) keinen Widerstand duldet und diesen vernichtet, wo es ihn findet. Anführerin der Rebellentruppen ist Prinzessin Leia (Carrie Fisher), die die Konstruktionspläne für den Todesstern besitzt, die mächtigste Waffe des Imperiums. Bevor sie gefangen genommen wird, gelingt es ihr, diese Pläne ihrem Roboter R2-D2 (Kenny Baker) einzuspeisen, der, begleitet von seinem Freund C-3PO (Anthony Daniels), in einer Rettungskapsel fliehen kann. Er soll auf dem Planeten Tattoine den Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi (Alec Guinness) ausmachen, er ist die einzige Hoffnung der Rebellion.
Schnitt: Auf dem Wüstenplaneten Tattoine lebt der junge Luke Skywalker (Mark Hamill), der von Abenteuern träumt, aber auf der Farm seines Onkels festhängt. Durch einen Zufall geraten sie in den Besitz der Roboter. Luke begibt sich auf die Suche nach Obi-Wan, der unter dem Namen Ben Kenobi das Leben eines Eremiten fristet.
Von ihm wird er in die Grundzüge der Macht eingewiesen und von ihm erfährt er auch Näheres über Anakin Skywalker, Lukes Vater, der ein Jedi war.
Mittlerweile sind die imperialen Sturmtruppen den Droiden auf die Spur gekommen. Die Farm wird zerstört, Lukes Verwandte getötet. Ben, Luke und die beiden Droiden begeben sich nach Mos Eisley, um einen Kapitän und ein Raumschiff zu chartern. Han Solo (Harrison Ford) und sein Millenium Falcon sollen es sein, auch wenn Heißsporn Han zunächst alles andere als vertrauenserweckend ist.
Hintergrund & Infos zu Krieg der Sterne
Krieg der Sterne (auch bekannt als Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung; OT: Star Wars) ist ein nachhaltiges Phänomen, und nicht wenige Mythen ranken sich um die Entstehungsgeschichte des Franchise-Produktes, das Krieg der Sterne schließlich auch war bzw. noch werden sollte.
Auch wenn Krieg der Sterne nicht der erste Blockbuster der Filmgeschichte war, so doch zumindest der erste seiner Art in Bezug auf Vermarktung und dem Hype als seine Antwort. Und auch wenn das Einspiel von 1,5 Millionen Dollar am Startwochenende (was einem heutigen Wert von knapp sechs Millionen Dollar entspricht) noch nicht nach Rekord klingt, so sollte Krieg der Sterne letztlich im Laufe seiner ersten Kinoaufführung nach heutigem Wert sage und schreibe über 840 Millionen Dollar einspielen, was den Film nach wie vor zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten macht.
Mit Einführung einer zweiten Trilogie, die zeitlich vor der ersten Trilogie spielt, tat sich George Lucas einen Bärendienst im Sinne der titelmäßigen Verwirrung und der Rezeption seiner Star-Wars-Saga. Die neue alte Trilogie spaltete die Fans in zwei Lager. Krieg der Sterne lautetet nunmehr Star Wars Episode IV: A New Hope. Die Hoffnung immerhin auf noch mehr Gewinn darf als erfüllt angesehen werden. (EM)
In Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Ridley Scotts erstem Alien-Film, bekommt die Besatzung des Weltraumfrachtschiffs Nostromo bei einer Zwischenlandung einen blinden Passagier mit Säureblut und großem Appetit auf Menschen.
Als der Raumkreuzer Nostromo auf dem Weg zur Erde einen Notruf von einem leblosen Planeten empfängt, ist die Crew um die toughe Ripley (Sigourney Weaver) und den Androiden Ash (Ian Holm) durch ihre Vorschriften gezwungen, dem Signal nachzugehen. Bei ihren Erkundungen stoßen sie auf ein verlassenes Raumschiff und die Analyse des Signal ergibt, dass es sich nicht um einen Notruf, sondern um eine Warnung handelt. Sie finden seltsame Eier in dem Raumschiff und als sie herausfinden, um was es sich dabei handelt, ist es schon zu spät.
Hintergrund & Infos zu Alien
Die Idee zu Alien kam Drehbuchautor Dan O’Bannon Jahre vorher bei der Arbeit an einem sehr viel witzigeren Projekt. Während er mit John Carpenter an der Science Fiction Parodie Dark Star arbeitete, kreierten sie ein Alien, das lediglich aus einem angemalten Gummi-Ballon bestand. Hier reifte in O’Bannon der Wunsch, ein glaubhafteres Alien auf die Leinwand zu bringen und eine Version von Dark Star als Horrorfilm zu drehen. Für das Design des Aliens konnte später der Schweizer Künster H.R. Giger gewonnen werden, der eines der eindrucksvollsten Geschöpfe der Filmgeschichte entwarf.
Die Geschichte zu Alien entstand, als O’Bannon von Ronald Shusett angeboten bekam, eine Story über Gremlins an Bord einen Bombers im Zweiten Weltkrieg zu schreiben. O’Bannon verlegte die Geschichte in den Weltraum und ließ sich dabei von zahlreichen anderen Science-Fiction-Filmen inspirieren, darunter Alarm im Weltall, Planet der Vampire oder Das Ding aus einer anderen Welt.
Ursprünglich wollte O’Bannon auch die Regie übernehmen, doch Fox wollte Walter Hill (Getaway) als Regisseur. Als dieser absagte, wurde schließlich Ridley Scott aufgrund seines Debütfilmes Die Duellisten verpflichtet. Schließlich gewann Alien den Oscar für die Besten visuellen Effekte und das Beste Szenenbild. (ST)
Die Trickbetrüger Robert Redford und Paul Newman wollen sich in der mit sieben Oscars prämierten Gaunerkomödie Der Clou an einem Gangsterboss rächen.
Handlung von Der Clou
Als die beiden Trickbetrüger Johnny Hooker (Robert Redford) und Luther Coleman (Robert Earl Jones) einen Passanten um einige tausend Dollar erleichtern, ahnen sie nicht, was sie damit angerichtet haben. Der Bestohlene war ein Geldbote des Gangsterbosses Doyle Lonnegan (Robert Shaw), und der versteht überhaupt keinen Spaß, insbesondere dann nicht, wenn es um sein Geld geht. Als Luther von Lonnegans Schergen ermordet wird, muss Johnny sich in Chicago in Sicherheit bringen. Gemeinsam mit der Trickbetrüger-Legende Henry Gondorff (Paul Newman) bereitet er einen großen Rache-Schlag gegen Lonnegan vor. Die beiden wollen Lonnegan mit einem großen Clou alles nehmen, was er besitzt. Doch nicht nur die Polizei scheint ihnen auf den Fersen zu sein, sondern auch Lonnegans eiskalte Killer.
Im Science-Fiction-Kunstfilm Stalker von Andrei Tarkovsky reisen ein Schriftsteller und ein Professor mithilfe eines Führers in eine paranormale Zone, um dort ihren innigsten Wunsch zu erfüllen.
Handlung von Stalker
In der Nähe eines namenlosen tristen Ortes befindet sch die Zone: Ein Ort, an dem die Naturgesetze scheinbar außer Kraft gesetzt sind. Ob die Ursache außerirdische Besucher waren, oder ein anderes Naturphänomen, ist nicht bekannt. Sicher ist nur, dass die Zone gespickt ist mit tödlichen Fallen und vom Militär streng bewacht wird. Nur die "Stalker" genannten Schmuggler kennen geheime Wege in die Zone, in der sie nach kostbaren Artefakten suchen.
Einer dieser Stalker ist unser Fremdenführer (Aleksandr Kajdanovsky), Vater einer kranken Tochter (Natasha Abramova). Auch das Flehen seiner Frau (Alisa Freyndlikh) kann ihn nicht abhalten, der Tristesse der Stadtexistenz zu entfliehen. Er bietet seine Dienste zwei Kunden an, die im Film schlicht ‘Professor’ (Nikolai Grinko) und ‘Schriftsteller’ (Anatoli Solonitsyn) genannt werden.
Aus verschiedenen Beweggründen wollen diese beiden Männer unbedingt in die Zone. Der Legende nach gibt es dort einen Ort, an dem die sehnlichsten Wünsche in Erfüllung gehen. Dem Schriftsteller ist seit geraumer Zeit seine Inspiration abhanden gekommen, während der Professor das Gebiet vernichten will, um dessen möglichen Missbrauch zu verhindern. Im Laufe ihrer Expedition begeben sich die drei Abenteurer nicht nur auf eine äußere, sondern auch auf eine innere Reise. Wohin wird sie ihr risikoreicher Trip durch die eigensinnige Zone letztlich führen?
Hintergrund & Infos zu Stalker
Stalker, aus dem Jahr 1979, gehört zu den Klassikern des Sci-Fiction-Genres und stellt nebenbei die letzte Arbeit von Andrei Arsenjewitsch Tarkowski in der Sowjetunion dar, bevor er seiner Heimat für immer den Rücken kehrte.
Der Regisseur zitiert trotz alledem in seinen Werken gerne die Gedichte seines berühmten Vaters Arseny, der zu den bedeutendsten russischen Poeten des 20. Jahrhunderts zählt. Neben dessen Gedichten setzt Andrei Tarkovsky bei Stalker auf ein Kapitel aus Picknick am Wegesrand, einen Roman der Brüder Arkadi Strugatsky und Boris Strugatsky, als lose Vorlage für seinen Film.
In Der weiße Hai müssen Roy Schneider, Robert Shaw und Richard Dreyfuss aufbrechen, um einen gefährlichen weißen Hai einzufangen.
Handlung von Der weiße Hai
Die Überreste einer völlig zerfetzten Leiche werden am Strand vom Amity angespült. Der neue Polizeichef Brody (Roy Scheider) vermutet schon bald eine Haiattacke, doch der Stadtrat weigert sich die Strände zu sperren. Der weiße Hai tötet indes weiter und erst viel zu spät reagiert Bürgermeister Vaughn (Murray Hamilton). Er heuert den Haifänger Quint (Robert Shaw) an, der sich zusammen mit Brody und dem Meeresbiologen Matt Hooper (Richard Dreyfuss) auf den Weg macht, die Bestie zu töten.
Hintergrund & Infos zu Der weiße Hai
Der weiße Hai ist ein früher Film von Steven Spielberg, der ihm trotz des Erfolges nicht den erhofften Durchbruch als Regisseur brachte. Dafür war Der weiße Hai aber der erste große Sommer-Blockbuster und ebnete den Weg für Nachfolger im Tierhorror-Genre. Mit gerade 8 Millionen US-Dollar Budget produziert, spielte Der weiße Hai über 470 Millionen US-Dollar weltweit ein. Der Film gewann drei Oscars und war außerdem in der Kategorie ‘Best Picture’ nominiert.
Die so oft in nachfolgenden Filmen kopierten Unterwasserszenen aus der Hai-Perspektive waren in Der weiße Hai mehr oder weniger ein Versehen und sind nur entstanden, weil die Hai-Attrappe regelmäßig ihren Dienst versagte. Doch zusammen mit dem markanten Soundtrack von John Williams trugen sie unweigerlich zur Spannung des Films bei. Der weiße Hai basiert auf dem gleichnamigen Roman von Peter Benchley, der sich mit Hai-Angriffen beschäftigte, die 1916 in einem kurzen Zeitraum vor der Küste New Jerseys ereigeneten. Damals glaubten die Menschen, dass ein einziger Killerhai hinter den Angriffen steckte, obwohl bereits bewiesen war, dass es sich um verschieden Haie handelte.
Chinatown spielt im Los Angeles des Jahres 1937. Jack Nicholson ermittelt als Neo-Noir-Schnüffler im letzten Film, den Roman Polanski in den USA drehte.
Handlung von Chinatown
Der undurchsichtige Privatdetektiv J.J. ‘Jake’ Gittes (Jack Nicholson) bekommt von Evelyn Mulwray den Auftrag, ihren Mann Hollis auszuspionieren. Als Architekt des Wasserversorgungssystems der Stadt steht Mulwray im Zentrum der öffentlichen Diskussionen. Eigentlich soll Gittes ihn nur des Ehebruchs überführen. Bald stellt sich heraus, dass Jake einer Betrügerin aufgesessen war. Die echte Evelyn (Faye Dunaway) taucht in seinem Büro auf und konfrontiert ihn. Kurz danach wird Mulwray tot aufgefunden. Gittes verfängt sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und Skandalen, in dem gleich mehrere ungelöste Rätsel auftauchen. Wer hat Mulwray auf dem Gewissen? Was hat Evelyn zu verbergen? Welche Rolle spielt die Wasserversorgung der Stadt hierbei? Und was hat Evelyns Vater Noah Cross (Regielegende John Huston), der vermögende, aber zwielichtige frühere Partner von Mulwray, mit der ganzen Sache zu tun?
Hintergrund & Infos zu Chinatown
Roman Polanskis Opus wurde 1991 von der Library of Congress als erhaltenswerter, weil kulturell, historisch und ästhetisch wichtiger Film eingestuft. Neben den beiden Hauptdarsteller erhielt der Opus 1975 Nominierungen für Oscars in neun weiteren Kategorien, auch wenn er letztlich nur einen Oscar gewann. Roman Polanski verließ danach aufgrund eines Sexskandals mit einer Minderjährigen die USA und ist bis heute nicht nach Hollywood zurückgekehrt.
Der Pate ist der erste Teil der Trilogie basierend auf den Büchern von Mario Puzo und brachte Marlon Brando als Titel gebendem Clan-Chef den Oscar ein.
‘Ich mache ihm ein Angebot, das er nicht ablehnen kann.’: Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist einer der mächtigsten Mafia-Bosse in New York City und Oberhaupt einer großen Familie: Sonny (James Caan), der älteste Sohn und ein schwer zu kontrollierender Heißsporn; Fredo (John Cazale) ist der Mittlere und eigentlich zu weich für das harte Tagesgeschäft der Mafia; Connie (Talia Shire), die einzige Tochter; Michael Corleone (Al Pacino) ist der jüngste Sohn und Liebling seines Vaters. Es ist dessen erklärter Wunsch, dass Michael aus den Machenschaften der Corleones herausgehalten wird; er soll ein bürgerliches Leben führen. Tom Hagen (Robert Duvall) ist Don Vitos Ziehsohn und Anwalt der Familie und wird später zum Consigliere, zum Berater gemacht.
Michael diente im Zweiten Weltkrieg und besucht seine Familie anlässlich der Hochzeit seiner Schwester Connie mit Carlo (Gianni Russo) in Begleitung seiner Freundin Kay (Diane Keaton). Die Fröhlichkeit des Festes währt nicht lange, der boomende Handel mit Drogen wirft seine hässlichen Schatten voraus. Denn in Don Vitos Augen ist der Drogenhandel anders als Glücksspiel ein dreckiges Geschäft, und so lehnt er eine Zusammenarbeit mit dem Gangster Virgil ‘Der Türke’ Sollozzo (Al Lettieri) ab. Michael sieht sich genötigt, Farbe zu bekennen, und richtet in einem riskanten Coup seinerseits Sollozzo und den korrupten Captain McCluskey (Sterling Hayden) hin. Die Familie, die um sein Leben fürchtet, schickt Michael zu seinen Verwandten nach Italien. Kay bleibt in Unkenntnis in New York zurück.
Der wieder genesene Don Vito ist um Frieden bemüht und nimmt dafür auch schweren Herzens den Tod seines Sohnes Sonny in Kauf, der in einen Hinterhalt gelockt erschossen wird. Michael entgeht selber nur knapp einem Bombenanschlag und kehrt nach Amerika zurück, wo er die Geschäfte seines Vaters übernimmt. Als dieser von einem Herzinfarkt hingerafft wird, ist für Michael der Weg frei, sämtliche seiner Widersacher aus dem Weg zu räumen. Den endgültigen Verlust seines Seelenheils nimmt er dabei billigend in Kauf, der einmal eingeschlagene Weg kann nicht mehr verlassen werden.
Hintergrund & Infos zu Der Pate
Der Pate (OT: The Godfather) führte am Ende des Filmjahres 1972 die Box Office Liste an und hält eine Fülle ikonischer Momente bereit (z.B. der abgetrennte Pferdekopf unter dem Laken des Filmproduzenten, die über die Straße rollenden Apfelsinen beim Attentat auf Don Vito oder der viel sagende Blick, den Michael Kay am Ende des Filmes zuwirft, als er die Tür schließt und sie so aus seinen Geschäften ausschließt).
Die literarische Vorlage zu Der Pate lieferte Mario Puzo 1969 mit seinem gleichnamigen Roman. Gemeinsam mit Regisseur Francis Ford Coppola verfasste er auch das Drehbuch, den letzten Schliff verpasste diesem Robert Towne. Obwohl das Thema eindeutig ist, fiel das Wort Mafia keinmal im fertigen Film.
Sowohl für die Besetzung des Regisseurs als auch für die Hauptrollen hatte de Verleiher Paramount, der die Filmrechte am Buch für 12.500 Dollar erworben hatte, zunächst andere Kandidaten ins Auge gefasst. So bekam schließlich der damals 31-jährige Coppola nur den Zuschlag, nachdem zuvor Regisseure wie Peter Yates (Bullitt) oder Costa-Gavras (Z – Anatomie eines politischen Mordes) abgesagt hatten. Und Coppola setzte seinen Wunschkandidaten, den damals so gut wie unbekannten Al Pacino, gegen populäre Schauspieler wie Robert Redford oder Jack Nicholson durch. Selbst James Caan bewarb sich zunächst für die Rolle des Michael, bevor er dann zum älteren Bruder Sonny wurde.
Neben dem finanziellen Erfolg (mit einem Einspiel von über 80 Millionen Dollar und unter Berücksichtigung der Inflation wird Der Pate immer noch in der Top 25 der erfolgreichsten Filme gelistet) war Der Pate auch künstlerisch sehr erfolgreich und gewann bei den Oscars 1973 bei 11 Nominierungen (allein drei in der Kategorie Bester Nebendarsteller für James Caan, Al Pacino und Robert Duvall) drei Oscars als Bester Film (Produzent Albert S. Ruddy), Bester Hauptdarsteller (Marlon Brando) und Bestes Adaptiertes Drehbuch (Francis Ford Coppola und Mario Puzo).
Trotz der Fülle an Anekdoten, die Der Pate umflirren, wird wahrscheinlich am ehesten noch Marlon Brandos methodisch agierender Ansatz an seine Rolle mit Einsatz der sagenumwobenen Watte in seinen Wangen in Erinnerung bleiben, mit der er seiner Erscheinung die gewünschte Bulligkeit zu geben gedachte. Schön genuschelt, Marlon! (EM)
Der von Francis Ford Coppola unter wahnwitzigen Bedingungen gedrehte Apocalypse Now gilt als einer der größten Klassiker des Anti-Kriegs-Films und zeigt Martin Sheen in einem psychedelischen Vietnam-Albtraum.
Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges erhält der Militärpolizist Captain Willard (Martin Sheen) einen waghalsigen Auftrag. Gemeinsam mit einer kleinen Truppe Soldaten (u.a Laurence Fishburne) begibt er sich in Richtung kambodschanische Grenze, um einen hochrangigen US-Militär, Colonel Kurtz (Marlon Brando), zu liquidieren.
Kurtz, der sich mit einer folgsamen Einheit im Dschungel verschanzt hat, gehorcht keinerlei Militärbefehlen mehr und sorgt für Angst und Schrecken. Dem soll Captain Willard nun ein Ende bereiten. Auf ihrem Kanonenboot dringen sie immer Tiefer in den düsteren Albtraum des vietnamesischen Dschungels ein.
Hintergrund & Infos zu Apocalypse Now!
Regie-Ikone Francis Ford Coppola ging für die Dreharbeiten zu Apocalypse Now an seine geistigen und finanziellen Grenzen. Taifune am Set, ein störrischer Marlon Brando und ein Herzinfarkt Martin Sheens brachten das Projekt beinahe zum erliegen. Totzdem hielt Coppola an Apocalypse Now fest und stellte so ein Meisterwerk fertig, dass allerdings bei den Oscarverleihungen 1980 nicht als solches erkannt wurde. Dort wurde Apocalypse Now zwar für alle wichtigen Kategorien nominiert, erhielt jedoch nur den Oscar für die beste Kamera und den besten Ton. Über die zahlreichen Zwischenfälle am Set und die künstlerischen Selbstzeifel Koppolas informiert die Dokumentation Reise ins Herz der Finsternis, die auf Videomaterial beruht, welches seine Ehefrau während der Dreharbeiten anfertigte.
Von Apocalypse Now existieren sowohl eine Kino-Fassung, als auch eine längere Fassung unter dem Titel Apocalypse Now Redux. In dieser längeren Fassung sind im Original nicht verwendete Kapitel enthalten, welche etwa die gespenstische Kolonie französischer Großgrundbesitzer und eine Szene in einem Versorgungslager zeigen.
Apocalypse Now basiert lose auf dem Buch ‘Herz der Finsternis’ von Joseph Conrad. Coppola verlegte für Apocalypse Now die Handlung vom kolonialen Afrika des 19. Jahrhunderts in den vietnamesischen Dschungel. (ST)
Trelkovsky, ein schüchterner kleiner Angestellter polnischer Abstammung, bewirbt sich um eine heruntergekommene Pariser Altbauwohnung. Die Vormieterin, eine junge Frau namens Simone Choule, hat sich kurz zuvor aus dem Fenster des im vierten Stock gelegenen Appartements gestürzt. Die mürrische Concierge führt Trelkovsky zu Monsieur Zy, dem Vermieter. Der griesgrämige alte Herr ist durchaus von ihm angetan, kann ihm den Mietvertrag aber noch nicht geben, denn Simone Choule lebt noch. Trelkovsky besucht die mit dem Tode Ringende im Krankenhaus. Von Kopf bis Fuß ist sie in Verbände gehüllt, nur ein Auge und der Mund, in dem ein Schneidezahn fehlt, sind sichtbar. An ihrem Bett begegnet Trelkovsky Stella, einer Freundin Simones. Ein bis ins Mark erschütternder Schrei der Sterbenden vertreibt die beiden Besucher schließlich. Nach Simone Choules Tod bezieht Trelkovsky ihre Wohnung. Seine neuen Mit-Mieter sind allerdings nicht allzu glücklich über den Neuankömmling. Schon bei seiner Einweihungsparty beklagen sie sich über den Lärm. Um den beständigen Anfeindungen der Nachbarn zu entfliehen, verkriecht sich Trelkovsky zunehmend in die Abgeschiedenheit seiner neuen Wohnung, wo er von Simones Hinterlassenschaft umgeben ist. Doch dort geht es Trelkovsky auch nicht gut: Ein Fieberanfall und das Klima der Isolation sowie sein Mangel an Selbstvertrauen stürzen den neuen Mieter in eine schwere Persönlichkeitskrise. Er besorgt sich eine Perücke und Stöckelschuhe und posiert in Simones Kleidern vor dem Spiegel. Als ihm plötzlich bewusst wird, was er tut, wittert er ein heimtückisches Komplott seiner Mit-Mieter, das ihn zwingen soll, die Identität Simone Choules anzunehmen.
Ryan O'Neal ist Barry Lyndon, die Hauptfigur in Stanley Kubricks gleichnamigem Werk, der in die feine Gesellschaft Englands aufsteigen will und dann tief fällt.
Redmond Barry (Ryan O'Neal) ist ein junger Mann aus bescheidenen Verhältnissen, der im Irland des 18. Jahrhunderts lebt. Nachdem sich seine Cousine, in die er sich verliebt hat, ihre Verlobung mit einem englischen Offizier (Leonard Rossiter) bekannt gibt, packt ihn die Wut und er fordert den Engländer zum Pistolenduell heraus. Redmond tötet scheinbar den Offizier und flieht vor der Polizei nach England.
Völlig mittellos tritt er der britischen Armee bei, um auf dem Festland im Siebenjährigen Krieg gegen die Franzosen zu kämpfen. Obwohl Redmond ein guter Soldat ist, desertiert er, wird aber kurze Zeit später vom verbündeten preußischen Militär festgenommen. Durch eine weitere List kann er auch den Preußen entkommen und kehrt nach England zurück.
Dort angekommen plant Redmond den Aufstieg in die feine Gesellschaft und macht der Gräfin von Lyndon (Marisa Berenson) den Hof. Schließlich heiratet er die Gräfin, sehr zum Missfallen ihres Sohnes Lord Bullingdon (Leon Vitali), und nimmt den Namen Barry Lyndon an. Sein Leben scheint nun endlich perfekt zu sein. Aber wer hoch aufsteigt, fällt auch wieder sehr tief, wie Barry Lyndon schon bald erfahren muss.
Hintergrund & Infos zu Barry Lyndon
Eigentlich wollte Regisseur Stanley Kubrick ein Historiendrama über Napoleon drehen, was jedoch an der Größe und den Kosten des Projekts scheiterte. Seine bereits vorangetriebene Recherche sowie ein Teil der Kostüme, wurden stattdessen für die Produktion von Barry Lyndon genutzt.
Eine Besonderheit des Films sind die Kerzenschein-Szenen, die nur mit Kerzenlicht und ohne weitere Beleuchtung gedreht wurden. Um das schwache Licht der kleinen Flammen perfekt einzufangen, benutzte Kubrick eine spezielle Hochgeschwindigkeits-Kameralinse, die von Carl Zeiss für die NASA entwickelt wurde. (MS)
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