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In Billy Wilders humorvollem Gerichtsdrama Zeugin der Anklage soll Marlene Dietrich als undurchsichtige Nachkriegs-Immigrantin gegen ihren unter Mordanklage stehenden Ehemann aussagen.
Handlung von Zeugin der Anklage
Als eine reiche Witwe ermordet aufgefunden wird, gerät ihr verheirateter Verehrer Leonard Vole (Tyrone Power) unter Verdacht. Der herzkranke Sir Wilfrid (Charles Laughton), als Anwalt ein gerissener Fuchs, nimmt sich sehr zur Unzufriedenheit seiner Krankenschwester der Sache an. Voles einzige Hoffnung auf Freispruch ruht auf der Aussage seiner Frau Christine (Marlene Dietrich), die er aus den Trümmern des Nachkriegsdeutschland nach England brachte. Aber sein sicheres Alibi wird erschüttert, als sie plötzlich als Zeugin der Anklage auftritt und Vole schwer belastet.
Hintergrund & Infos zu Zeugin der Anklage
Zeugin der Anklage war 1958 für sechs Oscars nominiert und hatte für damalige Verhältnisse ein recht hohes Budget: Mit geschätzten drei Millionen US-Dollar Produktionskosten spielte der Film weltweit fast das Dreifache ein. Die Verfilmung des gleichnamigen Stücks von Agatha Christie ist auch der letzte Film, den Tyrone Power vollenden konnte: Während den Dreharbeiten zu Salomon und die Königin von Saba verstarb der US-amerikanische Schauspieler im Alter von 44 Jahren.
Die Sieben Samurai ist ein japanischer Samurai-Klassiker von Akira Kurosawa, in dem eine Gruppe Samurai ein armes Dorf vor Banditen beschützt. Der Film ist auch Vorlage für die Glorreichen Sieben.
Die sieben Samurai ist ein Klassiker des Samurai-Genres von Akira Kurosawa. Um einer alljährlich einfallenden Räuberbande Einhalt zu gebieten, wenden sich die armen Bauern eines abgelegenen Provinznestes hilfesuchend an umhervagabundierende Samurai. Sieben dieser Ronin entschließen sich aus unterschiedlichsten Motiven den Landwirten beizustehen, auch wenn diese nicht viel mehr als Kost und Logis als Lohn anbieten können.
Gemeinsam mit den Dorfbewohnern machen sie sich daran, das Dorf in eine Festung umzubauen, die Bauern zu Hilfssoldaten auszubilden und einen Verteidigungsplan zu entwickeln. Mit der Zeit weicht ihre ursprüngliche Söldnermentalität einem aufrichtigen Gefühl der Solidarität. Doch die Konflikte untereinander und mit den misstrauischen Bauern brechen immer wieder auf. Zu tief sitzen die Erinnerungen, als Samurai selbst plündernd durch die Lande zogen und räuberische Bauern über die Verletzten Soldaten herfielen. Dabei steht der Angriff der Übermacht an Banditen schon kurz bevor.
Hintergrund & Infos zu Die sieben Samurai
Die sieben Samurai basiert auf einem Drehbuch von Akira Kurosawa, Shinobu Hashimoto und Hideo Oguni. Als Ergebnis gewann Die sieben Samurai nicht nur den silbernen Löwen von Venedig, sondern wurde auch für den Oscar in den Bereichen Beste Ausstattung und Bestes Kostüm nominiert.
Seine größten Ehrungen erhielt Die sieben Samurai jedoch, wie zahlreiche andere Filme von Akira Kurosawa auch, vor allem durch seine Remakes und Adaptionen. Das bekannteste der Remakes von Die sieben Samurai ist Die glorreichen Sieben von John Sturges. Doch auch der Karl-May-Western Winnetou und sein Freund Old Firehand, der Science-Fiction Sador – Herrscher im Weltraum oder der Biker-Film Die grausamen Sieben basieren auf Die sieben Samurai. Außerdem finden sich Einflüsse und stilistische Anspielungen aus Die sieben Samurai in Bonnie und Clyde von Arthur Penn und The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz von Sam Peckinpah, aber auch in genrefremden Filmen wie Das große Krabbeln und einer Episode aus Star Wars: The Clone Wars. (ST)
Der perfekte Mord: Julien (Maurice Ronet) erschießt den Ehemann seiner Geliebten Florence (Jeanne Moreau) in dessen Büro und lässt die Tat wie einen Selbstmord aussehen. Julien geht zu seinem Auto, alles ist optimal gelaufen. Doch er hat etwas liegen gelassen, was ihn verraten könnte. Er muss noch einmal zurück, betritt den Fahrstuhl – und kurz darauf stellt der Concièrge den Strom ab. Julien sitzt über Nacht gefangen im Fahrstuhl. Währendessen nehmen die Dinge einen verhängnisvollen Lauf: Florence wartet auf Julien. Der ungestüme Louis (Georges Poujouly) und seine Freundin Veronique (Yori Bertin) “leihen” sich Juliens Wagen für eine Spritztour aus. Florence sieht das Auto an sich vorbeifahren und denkt, Julien sitze am Steuer, mit einer fremden Frau neben sich. Auf der Suche nach Julien streift Florence verzweifelt durch das nächtliche Paris und wird als vermeintliche Prostituierte festgenommen.
(Quelle: OMDB)
Mit dem in Cannes prämierten Jugenddrama Sie küßten und sie schlugen ihn begründete François Truffaut seine Karriere.
Handlung von Sie küßten und sie schlugen ihn
Am liebsten schwänzt Antoine Doinel (Jean-Pierre Léaud) in Sie küssten und sie schlugen ihn die ihm verhasste Schule und schaut sich Filme im Kino an. Dafür kassiert er von seiner hartherzigen Mutter und seinem Stiefvater regelmäßig Schläge. Als er mit einem Freund eine Schreibmaschine stiehlt und gefasst wird, kommt er in ein Heim für Schwererziehbare.
Hintergrund & Infos zu Sie küßten und sie schlugen ihn
Das sensationelle Regiedebüt von François Truffaut gewann 1959 den Regie-Preis in Cannes, was den endgültigen Durchbruch für die Filmemacher der Nouvelle Vague bedeutete. Die Geschichte und das Schicksal seines Helden, der lernen muss, im Leben alleine zurechtzukommen, verfolgte der Regisseur in vier späteren Filmen des Antoine-Doinel-Zyklus weiter. Truffaut bezeichnete Jean-Pierre Léaud, der die Hauptrolle übernahm, als sei Alter Ego, zumal der Antoine-Doinel-Zyklus durch Referenzen auf Truffauts eigenes Lebens stark autobiographisch eingefärbt ist. Weitere Filme des Antoine-Doinel-Zyklus sind: Antoine et Colette, Geraubte Küsse, Tisch und Bett sowie Liebe auf der Flucht. (ST)
Am Tag seiner Hochzeit steht Sheriff Kane vor einer schweren Gewissensentscheidung. Soll er sich der Rache des gefürchteten Mörders Miller stellen oder dem Bitten seiner jungen Frau Amy nachgeben und die Stadt verlassen? Als um zwölf Uhr mittags der Zug in glühender Hitze im Bahnhof einrollt, hat die Stunde der Entscheidung geschlagen.
Die Ehe von Rock Hudson und Elizabeth Taylor wird in Giganten von James Dean und einem mysteriösen Ölfund überschattet.
Handlung von Giganten
Giganten verfolgt das Leben des texanischen Ranchbesitzers Bick Benedict (Rock Hudson) und dessen Frau Leslie (Elizabeth Taylor). Die Ereignisse überschlagen sich als der ehemalige Ranchgehilfe Jett Rink (James Dean) auf seinem kleinen Teil der Ranch, den er von Bicks Schwester Luz (Mercedes McCambridge) geerbt hat, auf Öl stößt. Während Jett einer der reichsten Ölmagnaten von Texas wird, geraten Bick und Leslie in Streit über die gemeinsame Kindererziehung. In Angst darüber, dass keines seiner Kinder die Ranch übernehmen wird, willigt Bick resigniert ein, in Jetts Ölgeschäft einzusteigen. Trotz des Triumphs über Bick, muss Jett erfahren, dass Geld allein nicht glücklich macht.
Hintergrund & Infos zu Giganten
Giganten wurde nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Edna Ferber gedreht und war James Deans dritter und letzter Film, in dem er in einer Hauptrolle zu sehen war. Noch vor Veröffentlichung des Film kam Dean am 30. November 1955 bei einem Autounfall ums Leben.
Das Familienepos Giganten war bis zum Erscheinen von Superman in 1978 Warner Bros. kommerziell erfolgreichster Film und erhält auch heute noch durchweg positive Kritiken. Insgesamt wurde Giganten für 10 Oscars nominiert, darunter sowohl James Dean (posthum) als auch Rock Hudsen als Bester Hauptdarsteller. Den Preis nach Hause bringen konnte jedoch nur Regisseur George Stevens.
Am Set von Giganten herrschte insbesondere unter den Männern angespannte Stimmung, zum einen durch die Rivalität zwischen Rock Hudson und James Dean, was aber der Authentizität ihrer Darstellung zuträglich war, zum anderen zwischen Dean und Regisseur Stevens, der eigentlich Alan Ladd als Jett Rink verpflichten wollte. Deans bevorzugte Technik der Improvisation prallte mit Stevens Perfektionismus und traditionellerer Methode aufeinander.
In Giganten wird in etwa eine Spanne von 20 Jahren abgedeckt. Zur damaligen Zeit war es eher unüblich, junge Schauspieler zu verpflichten und diese im Verlauf des Films älter zu schminken. So kam es auch, dass Carroll Baker, Taylors Filmtochter, in Realität ein Jahr älter war als Taylor selbst. (JW)
In seinem essayistischen Dokumentarfilm Nacht und Nebel versuchte sich der französische Regisseur Alain Resnais als einer der ersten Filmemacher überhaupt dem Thema Auschwitz zu nähern.
Dokumentation über deutsche Konzentrationslager in Polen, die durch die Kombination aus Nachrichtenbeiträgen, Archivmaterial der Alliierten und Fotos die Grausamkeiten zu erzählen versucht.
Im Anti-Kriegs-Klassiker Die Brücke aus dem Jahr 1959 muss eine Gruppe Schüler in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs gegen die nahenden amerikanischen Truppen antreten.
Handlung von Die Brücke
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs werden sieben Jungs einer kleinen Stadt eingezogen. Einige freuen sich auf das Abenteuer Krieg, das sie von den Konflikten im Elternhaus befreit. Doch nach nur einem Tag in der Ausbildung erhalten die Offiziere Nachricht von den nahenden amerikanischen Truppen. Zunächst sollen die unerfahrenen Jungs an der Front verheizt werden, doch dann werden sie bei einer kleinen, unwichtigen Brücke nahe ihrer Heimatstadt stationiert, die sowieso bald gesprengt werden soll, um die Einwohner zu schonen. Doch als ihr Kontakt zu den anderen Einheiten abbricht, eskaliert die Situation.
Hintergrund & Infos zu Die Brücke
Die Regiearbeit des Schweizer Schauspielers Bernhard Wicki, der zuvor als Partisan in Helmut Käutners Kriegsfilm Die Letzte Brücke zu sehen war, wurde zur Zeit seiner Premiere geteilt aufgenommen. So lobten die einen den Film als ehrliche, harte Auseinandersetzung mit den Realitäten des Zweiten Weltkriegs, die im 50er Jahre-Unterhaltungskino der Bundesrepublik häufig unter den Teppich gekehrt wurden. Andere kritisierten die Gewaltdarstellung und fürchteten negative Auswirkungen auf die Jugend.
Yves Montand und eine Handvoll weiterer Glücksritter suchen das Abenteuer und transportieren in Lohn der Angst Sprengstoff durchs venezuelanische Hinterland.
Vier gescheiterte Existenzen in einem verlassenen Örtchen in Venezuela: Bimba (Peter van Eyck), ein aus dem Arbeitslager der Nazis entkommener Deutscher, der Korse Mario (Yves Montand), Smerloff (Jo Dest) aus Russland und Luigi (Folco Lulli), ein Italiener und schließlich der Neuankömmling Jo (Charles Vanel). Sie alle verbindet der Traum, irgendwie genug Geld zu verdienen, um woanders endlich ein richtiges Leben zu beginnen. Doch Arbeit und Geld gibt es in dieser Einöde nicht und schon ein Flugticket ist unerschwinglich.
Diese dann gibt es plötzlich eine Chance auf schnelles Geld: Ein Brand in einer nahegelegenen Ölquelle gerät außer Kontrolle. Die einzige Möglichkeit für die Betreiber ist, das Feuer kontrolliert auszusprengen. Das dafür benötigte Nitroglyzerin muss jedoch vom Lager im Ort über dutzende Kilometer unbefestigte Dschungel-Straße zur Quelle gelangen. Da dafür keine Spezielafahrzeuge sondern nur ungefederte LKWs zur verfügungs stehen und die gefährliche Ladung bei der leisesten Erschütterung explodiert, ist dies ein fürstlich bezahlter Job für Leute, die nichts mehr zu verlieren haben, außer ihrem Leben.
Hintergrund & Infos zu Lohn der Angst
Salaire de la Peur ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Georges Arnaud aus dem Jahre 1950.
Manche mögen’s heiß ist eine Komödie von Billy Wilder, mit Marilyn Monroe in der Hauptrolle.
’I’m a MAN!’ – ‘Well, nobody’s perfect.’ So lauten die abschließenden Worte, die in die Filmgeschichte eingingen, bevor das etwas andere Traumpaar in den Sonnenuntergang fährt. Doch vor dem Happy End steht eine Vielzahl von nicht unerheblichen Problemen. Zum Beispiel das berüchtigt blutige Massaker am Valentinstag:
Chicago im Jahr 1929. Das organisierte Verbrechen befindet sich durch die Prohibition in den USA auf seinem Höhepunkt. Als die zwei Jazzmusiker Jerry (Jack Lemmon) und Joe (Tony Curtis) einen Mord beobachten, müssen sich diese verstecken. Die zwei heuern, als Daphne und Josephine verkleidet, bei einer Damenkapelle an, die im Seminole Ritz Hotel in Florida ein Engagement hat. Auf der Zugfahrt zum Konzert verlieben sie sich prompt in die Sängerin Sugar Kane Kowalczyk (Marilyn Monroe). Als die verkleideten Musiker plötzlich ins Blickfeld der Männerwelt geraten, nimmt die verstrickte Geschichte ihren Lauf.
Hintergrund und Infos zu Manche mögen’s heiß
Regie führte bei Manche mögen’s heiß Billy Wilder, der mit I.A.L. Diamond auch für das Drehbuch zuständig war. ‘Michael Logan’, der die Geschichte mitentwickelte, adaptierte diese bereits für den deutschen Film Fanfaren der Liebe , der acht Jahre vorher erschien. In dieser Version spielte Georg Thomalla eine der Hauptrollen, der später Jack Lemmon für die deutsche Fassung von Manche mögen’s heiß synchronisierte. Für die Rolle des Jerry/Daphne sah Wilder eigentlich Frank Sinatra vor, der aber nicht zum Vorsprechtermin erschien. (MS)
Bei Anruf: Mord soll es für Grace Kelly heißen, deren betrogener Ehemann einen raffiniert-diabolischen Plan ausheckt, um seine Frau ins Jenseits zu befördern.
Handlung von Bei Anruf: Mord
Margot (Grace Kelly), die reiche Ehefrau des ehemaligen Tennisspielers Tony Wendice (Ray Milland), hat in Bei Anruf: Mord eine Affäre mit dem Schriftsteller Mark (Robert Cummings). Sollte sie sich scheiden lassen, hätte Tony keine Verfügung mehr über ihr schönes Geld. Deswegen erpresst er einen ehemaligen Studienkollegen (Anthony Dawson), Margot zu ermorden. Dazu hat sich Tony schon den perfekten Plan ausgedacht. Doch wie das so ist mit Plänen, die besonders raffiniert konstruiert werden: Etwas geht schief, und nun ist Tonys Improvisationstalent gefragt, wenn Margot doch noch sterben soll.
Hintergrund & Infos zu Bei Anruf: Mord
Bei Anruf: Mord (OT: Dial M for Murder) basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Frederick Knott und ist der erste von drei Hitchcock-Filmen mit Grace Kelly in einer der Hauptrollen. Im selben Jahre folgte Das Fenster zum Hof, und ein Jahr später Über den Dächern von Nizza.
Wie die Hitchcock-Filme Das Rettungsboot, Cocktail für eine Leiche und Das Fenster zum Hof spielt auch Bei Anruf: Mord fast ausschließlich an einem einzigen Handlungsort.
Seinen steten Cameo-Auftritt hat Alfred Hitchcock auf der Photographie, die Tony seinem alten Schulkameraden zeigt.
Bei Anruf: Mord ist der einzige Hitchcock-Film, der in 3D gedreht wurde. Da der 3D-Boom der 50er-Jahre aber schon wieder am Abebben war, als der Film in die Kinos kam, wurde er fast nur zweidimensional gezeigt. Besonders effektiv kommt der 3D-Effekt in einer Schlüsselszene des Films zum Tragen, als die verzweifelte Grace Kelly ihre Hand in Richtung Publikum ausstreckt.
Grace Kelly trägt zu Beginn des Films ein weißes Kleid, mit ihrem Liebhaber ein rotes und gegen Ende ein graues. Je weiter die Handlung voran schreitet, desto dunkler wird die Farbe der Kleidung.
Es geschah am hellichten Tag verweigert sich traditionellen Gut-Böse-Schemata und hat somit den Weg für viele spätere Filmprojekte geebnet.
Der Krimi, dessen Drehbuch der Schweizer Autor Friedrich Dürrenmatt geschrieben hat, erzählt von der Suche nach einem Kindermörder. Der Züricher Kantonspolizist Dr. Matthäi (Heinz Rühmann) will eigentlich als Ausbilder nach Jordanien reisen. Sein letzter Fall ist der grausame Mord an der kleinen Gritli Moser. In einem schwachen Moment verspricht er den Eltern die Aufklärung des Falls und fühlt sich nun seinem Versprechen verbunden. Es wird zwar ein mutmaßlicher Mörder festgenommen, doch Dr. Mathäi glaubt nicht an dessen Schuld. In seiner Verzweiflung nimmt er sich dem Mädchen Annemarie an, die Gritli sehr ähnlich sieht, und benutzt sie als Köder, um den Kindermörder zu stellen.
Hintergrund & Infos zu Es geschah am hellichten Tag
Friedrich Dürrenmatt selbst war von dem Film nur mäßig begeistert. Die Produktionsfirma wollte nicht alle seine Ideen umsetzen und auch das Filmende entsprach nicht seinen Vorstellungen. Vermutlich deswegen blieb Es geschah am hellichten Tag sein einziges Drehbuch und er veröffentlichte die Geschichte unter dem Titel Das Versprechen noch einmal als Roman (später mit dem Originaltitel verfilmt von Sean Penn) – mit neuem Ende und wie es seinem Stil entsprach.
In der Tennessee-Williams-Verfilmung Die Katze auf dem heißen Blechdach kommen für Paul Newman und Elizabeth Taylor an Big Daddys Geburtstag die Wunden der Vergangenheit ans Tageslicht.
Handlung von Die Katze auf dem heißen Blechdach
An Big Daddys (Burl Ives) 65. Geburtstag erreicht die Familie die schreckliche Nachricht von seiner Krebserkrankung. Unter allen Umständen soll die Diagnose vom unausweichlichen Ende vor ihm geheim gehalten werden. Doch stattdessen bricht an diesem Abend ein erbitterter Kampf um das Erbe aus. Auch in der Ehe von Brick (Paul Newman) und Ida (Elizabeth Taylor) gibt es einige Probleme, da Brick seine Frau für den Selbstmord seines Freundes Skipper verantwortlich macht und sich in den Alkohol flüchtet. Doch an diesem Abend werden alle Karten auf den Tisch gelegt.
… denn sie wissen nicht, was sie tun handelt von einem rebellischen Jungen, der es in der neuen Stadt schwer hat, Freunde zu finden.
Handlung von … denn sie wissen nicht, was sie tun
Jim Stark (James Dean) ist ein aufmüpfiger Junge, der schnell in Schwierigkeiten gerät. Seine Eltern ziehen lieber in eine neue Stadt, als sich mit ihrem Sohn zu unterhalten. Sein Vater ist ein Schwächling und seine Mutter hat nur Verachtung für ihn übrig. In Los Angeles will Jim nun sein Verhalten ändern. Dennoch gerät er mit anderen Jugendlichen in einen Streit. Die Freundin des Anführers ist Jims Nachbarin Judy (Natalie Wood), die eine gewisse Zuneigung ihm gegenüber empfindet. Jim freundet sich schließlich mit dem einsamen Jungen Plato (Sal Mineo) an. Für die Gang ist das ein weiterer Grund, sich über Jim lustig zu machen und sie fordern ihn zu einem gefährlichen Autorennen heraus.
Hintergrund & Infos von … denn sie wissen nicht, was sie tun.
James Dean trägt im Film ein weißes T-Shirt. Nach dem Kinostart steigerte sich der T-Shirt-Verkauf in den USA enorm. Der leere Pool, in dem Jim, Judy und Plato über ihr Leben diskutieren, ist der gleiche Pool, der im Film Sunset Boulevard – Boulevard der Dämmerung zu sehen ist.
Der Film wurde für drei Oscars in den Kategorien Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin und Bestes Drehbuch nominiert. Alle drei Hauptcharaktere starben unter tragischen Umständen. James Dean starb bei einem Autounfall noch im selben Jahr. Den fertigen Film hat er nie gesehen. Sal Mineo wurde 1976 erstochen und Natalie Wood ertrank 1981. (SE)
In Stanley Kubricks Anti-Kriegs-Klassiker Wege zum Ruhm sollen traumatisierte Soldaten im Ersten Weltkrieg wegen angeblicher Feigheit hingerichtet werden. Kirk Douglas versucht seine Männer zu retten.
Handlung von Wege zum Ruhm
Der ehrgeizige französische General Mireau sieht während des Ersten Weltkriegs seine Chance zum beruflichen Aufstieg. Dafür gibt er den Befehl, eine deutsche Festung zu stürmen. Ein aussichtsloses Unterfangen – die Soldaten verweigern den Gehorsam. Empört sucht der Mireau Sündenböcke. Um die “Moral der Truppe” wieder herzustellen, will er an drei Soldaten ein Exempel statuieren und sie wegen ‘Feigheit vor dem Feind’ exekutieren. Ihr Regimentskommandeur Colonel Dax (Kirk Douglas) will vor dem Kriegsgericht die eigentlichen Schuldigen zur Verantwortung ziehen: die Generäle.
Hintergrund & Infos zu Wege zum Ruhm
Wege zum Ruhm (OT: Paths of Glory) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Humphrey Cobb. Der 1935 erschienene Roman basiert wiederum auf der wahren Begebenheit von vier französischen Soldaten im ersten Weltkrieg, die durch General Géraud Réveilhac aufgrund angeblicher Meuterei zur Hebung der Truppenmoral exekutiert wurden. Die Familien der Angehörigen klagten zwar erfolgreich, doch erhielten nur zwei von ihnen jeweils einen Franc, während die beiden anderen leer ausgingen. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich 1914 in Flandern, als jeder 10. Soldat eines franco-algerischen Bataillons nach einer Befehlsverweigerung hingerichtet wurde.
Der Film löste bei seinem Erscheinen aufgrund der Darstellung der Generalität vor allem in Frankreich einen Skandal aus. Da der Film bereits bei Aufführungen in Belgien zu Protesten von Studentengruppen führte, wurde er in Frankreich noch nicht einmal der Zensurbehörde vorgelegt. Auch im französischen Sektor in Berlin war der Film verboten. Ähnlich ging man in der Schweiz und Israel vor. Erst 16 Jahre nach Erscheinen des Filmes in den USA wurde Wege zum Ruhm erstmals auch in Frankreich gezeigt.
Der Titel Wege zum Ruhm bezieht sich auf das Gedicht Elegy Written in a Country Churchyard von Thomas Gray: The boast of heraldry, the pomp of pow’r, / And all that beauty, all that wealth e’er gave, / Awaits alike th’inevitable hour. / The paths of glory lead but to the grave. (ST)
Vertigo – Aus dem Reich der Toten gilt als Klassiker des Meisters des Suspense, Alfred Hitchcock. James Stewart versucht sein Trauma von der Angst vor Höhen zu bewältigen.
Handlung von Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Polizist John ‘Scottie’ Ferguson (James Stewart) leidet an Höhenangst, seit er einen Kollegen bei der Verfolgung eines Verbrechers über Dächer in den Abgrund hat stürzen sehen. Eigentlich möchte er deswegen seine Arbeit aufgeben, als der ehemalige Schulfreund Gavin Elster (Tom Helmore) ihn bittet, seine Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten. Diese scheint, wie sich herausstellt, vom Geist ihrer Großmutter besessen zu sein, welche sich mit 26 Jahren das Leben nahm. Auch Madeleine stürzt sich in die Bucht von San Francisco und Scottie, der sie dabei beobachtet hat, kann ihr gerade noch das Leben retten und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Scottie verliebt sich in die schöne unbekannte, doch der Fluch ist noch nicht gebrochen.
Hintergund & Infos zu Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Für die Kamera-Arbeit etablierte Alfred Hitchcock in Vertigo eine Technik, welche das Schwindelgefühl bei Höhenangst simulieren soll. Dabei wird gleichzeitig mit der Kamera zurückgefahren und auf das Objekt herangezoomt. Dadurch bleibt das Objekt zwar scheinbar unverändert, doch verschiebt sich die gesamte Perspektive des Hintergrunds, als ob dieser seine Position verändert. Dieser Effekt, der den natürlichen Sehgewohnheiten widerspricht, erweckt im Zuschauer den Eindruck, den Boden unter unter den Füßen zu verlieren, da die widersprüchlichen Informationen des Stillstands und der schnellen (Fall-)Bewegung in einem Bild vereint sind. Diese Technik wird nach ihrer erstmaligen Nutzung Vertigo-Effekt genannt.
Alfred Hitchcock hat einen Cameo-Auftritt, kurz bevor Scottie Gavin Elsters Büro betritt. Es existierten ursprünglich drei deutsche Synchronfassungen. Die erste aus dem Jahre 1958 ist verloren gegangen, während heute nur noch die Version von 1997 verwendet wird. Die 1984er-Version wird nicht mehr gezeigt. (ST)
Alain Resnais Klassiker Hiroshima mon Amour gilt als Vorreiter der Nouvelle Vague. Emmanuelle Riva verliebt sich in den japanischen Architekten Eiji Okada.
Eine französische Schauspielerin (Emmanuelle Riva) reist ca. 15 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs nach Hiroshima, um dort einen Film zu drehen. Dort lernt sie bald den japanischen Architekten (Eiji Okada) kennen mit dem sie ein intensives Verhältnis beginnt. In Hiroshima mon amour mischen sich die Liebesszenen mit Szenen des Krieges, da die Französin durch die Präsenz des Krieges in Japan auch an ihre Erfahrungen während des Zweiten Weltkrieges in Frankreich erinnert wird. Sie erzählt ihrem japanischen Liebhaber, dass sie damals in einen deutschen Soldaten verliebt war, der von einem Résistance-Kämpfer getötet wurde. Sie wurde daraufhin von den Bewohnern ihres Dorfes beschimpft und verjagt.
Hintergrund & Infos zu Hiroshima mon amour
Regisseur Alain Resnais plante statt Hiroshima mon amour zunächst einen Dokumentarfilm über Hiroshima und die Atombombe zu drehen und entschied sich erst später, das Material für einen Spielfilm zu verwenden. In Hiroshima mon amour wechseln sich so Spielfilmszenen und Dokumentaraufnahmen vom Abwurf der Bombe ab, wodurch eine besondere Atmosphäre zwischen Realität und Fiktion entsteht.
Außerdem verwendet Resnais in Hiroshima mon amour verstärkt das Mittel der Rückblende um die Geschichte und die Erinnerungen der Französin zu erzählen. Dieser traumhafte Eindruck wird zudem von einer sehr eindringlichen Musik von Giovanni Fusco und Georges Delerue verstärkt.
Auf Staatsbesuch in Rom hat die junge Prinzessin Anne die dauernde Pflicht zum würdevollen Repräsentieren satt. Heimlich schleicht sie sich davon, um die "Ewige Stadt" und das wahre Leben kennen zu lernen. Am Abend schläft sie völlig erschöpft inmitten antiker Ruinen ein. Hier findet sie der amerikanische Journalist Joe Bradley und bringt sie zu sich nach Hause. Als er ihr am nächsten Tag die Stadt zeigt, beginnt eine zauberhafte Romanze.
Im Alfred Hitchcock-Klassiker Der unsichtbare Dritte wird Cary Grant nicht nur für einen Spion gehalten, sondern bald auch für einen Mörder. Dies zwingt ihn zu einer abenteuerlichen Odyssee quer durch die USA.
Aufgrund einer Verwechselung in einem Restaurant wird der New Yorker Werbefachmann Roger Thornhill (Cary Grant) in Der unsichtbare Dritte für einen gewissen George Kaplan gehalten und von einigen Verbrechern entführt. In der Villa ihres Auftraggebers (James Mason) fordert dieser ihn zur Kooperation auf, aber Thornhill weiß nicht, was die Männer von ihm wollen. Um ihn loszuwerden, machen ihn die Männer betrunken und setzen ihn auf einer abschüssigen Straße ans Steuer eines Autos. Bevor er jedoch verunglücken kann, wird Thornhill von der Polizei gestoppt. Als er am nächsten Tag zu der Villa zurückkehrt, sind die Männer verschwunden. Aber vielleicht kann der eigentliche Besitzer, der Diplomat Lester Townsend, ja Licht ins Dunkel bringen. Für Thornhill beginnt eine nervenaufreibende Irrfahrt durch die Vereinigten Staaten.
Hintergrund & Infos zu Der unsichtbare Dritte
Der Drehbuchautor Ernest Lehman wollte mit Der unsichtbare Dritte (OT: North by Northwest) den ultimativen Hitchcock-Film schaffen, der alle Elemente von Hitchcocks Lieblings-Szenario, dem unschuldigen Mann auf der Flucht, auf die Spitze treibt. Zusammen mit Alfred Hitchcock dachte er sich die aberwitzigsten Verwicklungen aus, in die der Hauptcharakter geraten könnte.
Die Verfolgung von Cary Grant durch ein Schädlingsbekämpfungs-Flugzeug in einem Maisfeld gehört zu den ikonischsten Szenen der Filmgeschichte. Eigenen Angeben zufolge wollte Hitchcock damit einen Gegenpol zu den üblichen Szenen schaffen, in denen ein Bösewicht seinem Opfer zum Beispiel nachts in einer dunklen Gasse auflauert: In Der unsichtbare Dritte ereignet sich der Mordversuch am hellichten Tag und auf offenem Felde.
In einer Szene, in der ein Charakter auf einen anderen schießt, findet sich ein berühmter Filmfehler: Ein Junge im Hintergrund hält sich schon vor dem Schuss die Ohren zu. Anscheinend wusste der kleine Schauspieler schon von den vorherigen Takes, was gleich folgen würde, und wollte sich den nochmaligen Knall ersparen.
Auch in Der unsichtbare Dritte hat Hitchcock einen seiner berühmten Cameo-Auftritte: Am Ende des Vorspanns verpasst er einen Bus. Der Vorspann stammt, wie bei Psycho und Vertigo, vom legendären Vorspannn-Designer Saul Bass. Die Musik stammt, wie so oft bei Hitchcock, von Bernard Herrmann. Gedreht wurde der Film in VistaVision, was eine gegenüber gewöhnlichen 35mm-Filmen bessere Bildqualität ermöglichte. (CD)
Als Die zwölf Geschworen nach einem Mordprozess über Schuld und Unschuld entscheiden sollen, scheint ihr Urteil schon beschlossen. Doch Henry Fonda besteht auf einem berechtigen Zweifel.
Handlung von Die zwölf Geschworenen
Am heißesten Tag des Jahres sitzen zwölf Geschworene nach der Gerichtsverhandlung zusammen und beraten. Es scheint eine recht kurze Beratung zu werden. Schließlich, und da gibt es kaum Zweifel, muss herzlich wenig geklärt werden. Der Angeklagte hat seinen Vater kaltblütig umgebracht. Darin sind sich die Zeugen, die Polizei und letztlich auch 11 Geschworene einig. Nur Geschworener Nr. 8 (Henry Fonda) ist sich der Sache nicht so ganz sicher. Da das Urteil einstimmig gefällt werden muß, kann er sich nicht dazu entschließen, den Angeklagten schuldig zu sprechen, denn sein “ja” würde den Angeklagten auf den elektrischen Stuhl bringen. Kann er wirklich ohne jeden Zweifel von der Schuld des Angeklagten überzeugt sein? Er beginnt den Fall Stück für Stück auseinanderzunehmen. Mit der Zeit werden auch die Zweifel der anderen Geschworenen immer größer und das einhellige “Schuldig” beginnt zu bröckeln.
Hintergrund & Infos zu Die zwölf Geschworenen
Die zwölf Geschworenen (OT: 12 Angry Men) festigte Henry Fondas Ruf als liberales Leinwandgewissen Amerikas, nachdem der Schauspieler schon in Der junge Mr. Lincoln und Ritt zum Ox-Bow sehr moralische Rollen gespielt hatte. Hier half er auch einem jungen Nachwuchsregisseur zum Durchbruch, denn es handelt sich um den Debütfilm von Sidney Lumet, der später noch Klassiker wie Hundstage, Network oder Serpico drehen sollte. Der Film basiert dabei auf einem Fernehspiel von Reginald Rose, welches ebenfalls von Sidney Lumet mit Robert Cummings in der Hauptrolle inszeniert wurde.
Die zwölf Geschworenen wurde für drei Oscars in den Kategorien Bester Film , Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert, musste jedoch alle drei Trophäen dem Konkurrenten Die Brücke am Kwai überlassen. Mehr Glück hatte er hier in Berlin, als er bei der 7. Berlinale den Goldenen Bären gewinnen konnte. (ST)
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