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In der Stummfilmkomödie Goldrausch schickt Charlie Chaplin seinen legendären Tramp auf Goldsuche ins eisige Alaska.
Handlung von Goldrausch
Alaska 1898: Im Goldrausch stürzt sich auch der Tramp (Charlie Chaplin) in das gefährliche Leben der Goldschürfer: Hunger, Kälte, Einsamkeit. Ein Schneesturm verschlägt ihn in ein Lager. Dort trifft er den steckbrieflich gesuchten Halunken Black Larsen und den Goldgräber Jim. Je trostloser die Lage, um so erheiternder sind die Einfälle des Tramps.
Hintergrund & Infos zu Goldrausch
Goldrausch kostete damals etwa eine Million US-Dollar und spielte mehr als sechs Millionen wieder ein. Auch hierzulande wurde der Film mit großer Begeisterung aufgenommen. Selbst Chaplin maß diesem Film eine besondere Bedeutung innerhalb seines Gesamtwerks bei. Das ist der Film, mit dem ich meinen Namen für immer verknüpft sehen möchte, sagte der Regisseur später.
In der technokratischen Riesenstadt Metropolis leben Arbeiter und Oberschicht völlig isoliert voneinander. Arbeiter gelten als minderwertig und müssen in den Tiefen der Erde, wo es weder Sonne noch Freude gibt, vegetieren und wohnen in engen Massenunterkünften. Die Reichen und Mächtigen aber residieren hoch über dem Boden von Metropolis. Ihre Söhne leben in einer eigenen Stadt mit dem „Haus der Söhne“, den Universitäten, einem gigantischen Stadion und den paradiesischen „Ewigen Gärten“, wo die schönsten Mädchen „gezüchtet“ werden wie Pflanzen.
Dort lebt auch Freder Fredersen (Gustav Fröhlich), Sohn des mächtigen Fabrikanten und Erbauers der Stadt Joh Fredersen (Alfred Abel), der die Stadt vom „Neuen Turm Babel“ aus regiert. Eines Tages steigt sein Sohn in die Arbeiterstadt hinab, um dort der viel verehrten Maria (Brigitte Helm) zu begegnen, die den Arbeitern mit ihren Predigten von Liebe und Klassenlosigkeit immer wieder Hoffnung schenkt. Als Freder die Lebensverhältnisse der Unterwelt von Metropolis sieht und Marias Predigt hört, beschließt er, sich ihrer Bewegung anzuschließen und eine Revolution zu starten.
Währenddessen entwickelt der Erfinder Rotwang (Rudolf Klein-Rogge) einen Roboter, der Marias Züge trägt, ihre Stellung einnimmt und die Arbeiter in seinem Sinne beeinflussen soll. Von der lasziven Roboter-Maria aufgestachelt, verlassen die Menschen ihre Maschinen, verwüsten die Arbeiterstadt und lösen so die Überschwemmung der Stadt aus, die vor allem die Arbeiterkinder in große Gefahr bringt. Metropolis kann nur noch durch den Einsatz der echten Maria und Freders gerettet werden…
Rekonstruktion
Die bei der Uraufführung (10. Januar 1927 in Berlin) gezeigte Urfassung von Metropolis existiert leider nicht mehr, da der ursprüngliche Film von ca. 210 Minuten Länge in der Folgezeit mehrfach umgeschnitten wurde und viel Originalmaterial verloren gegangen ist. Die bis 2010 werktreuste und längste Rekonstruktion des Films wurde im Februar 2001 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in erstaunlich gut restaurierter Bild- und Tonqualität veröffentlicht. Sie ist das Ergebnis einer umfassenden Suche nach Metropolis-Fragmenten in aller Welt, hat aber nur eine Gesamtlaufzeit von 117 Minuten. Anhand wiedergefundener Partituren der Originalmusik jedoch konnten fehlende Szenen durch Standbilder und Texttafeln ersetzt werden, um so den in früheren Fassungen entstellten Sinn der Handlung wiederherzustellen. Ebenso war es möglich, die originale Schnittfolge und die Original-Filmmusik zu rekonstruieren. Die rekonstruierte Metropolis-Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung gehört zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
2008 wurde im Filmmuseum von Buenos Aires eine 16-mm-Kopie mit der fast vollständigen, verloren geglaubten Original-Auslandsversion entdeckt. Der argentinische Filmverleiher Adolfo Z. Wilson hatte unmittelbar nach der Berliner Metropolis-Premiere eine Kopie erworben, welch nach vielen Vorführungen in die Sammlung des Filmkritikers Manuel Peña Rodriguez überging und schließlich – ungesehen – im Museum landete. Diese Metropolis-Fassung enthält nahezu alle nach der Uraufführung herausgeschnittenen Szenen und ist mit Zwischentexten in Spanisch versehen. Mit Hilfe dieser Kopie konnte die Rekonstruktion der Murnau Stiftung von 2001 an zahlreichen Stellen ergänzt werden. 2010 wurde diese ergänzte Fassung im Rahmen der Berlinale dem Publikum präsentiert. Sie entspricht im Wesentlichen der Urfassung von Metropolis, es fehlen nur 8 Minuten Originalmaterial.
Finanzielles Fiasko
Für Metropolis war 1926 ein Budget von 1,5 Mio. Mark eingeplant worden, doch Fritz Lang überzog es auf über 6 Mio. Mark. Der Film hätte Millionen von Zuschauern in die Kinosäle ziehen müssen, um der Produktionsfirma ein finanzielles Fiasko zu ersparen. Auch Befürworter wie Luis Buñuel konnten Metropolis den vorübergehenden Untergang nicht ersparen. Erst Jahre später wurde die Bedeutung des Films für das Genre des Science-Fiction und die zentrale Rolle für den Expressionismus und die Neue Sachlichkeit erkannt. Aufgrund des finanziellen Fiaskos wurde Metropolis schon drei Monate nach seiner Uraufführung wieder aus den Kinosälen genommen. Die Ufa musste verkauft werden. Es muss jedoch angemerkt werden, dass die Kinokarten zu Metropolis auch ungewöhnlich teuer waren und wenige sich den Eintritt leisten konnten. Bei einem Durchschnittseinkommen eines Arbeiters von 267 Reichsmark kostete eine Kinokarte normalerweise 77 Pfennig. Die Karte zu Metropolis kostete jedoch 4-8 Mark.
Reaktionen der Kritik
“Eine Menschheitssinfonie von brausender Melodik und ehernem Rythmus”, so stelle die Ufa Metropolis vor. Zur Uraufführung im Ufa-Palast am Nollendorfplatz in Berlin wurde die gesamte Fassade des Kinos versilbert und über dem Kinoeingang eine riesige Requisite aus der Unterwelt des Films angebracht. Doch die zeitgenössischen Kritiken waren mehr als vernichtend. Obwohl Luis Buñuels Aussage, Metropolis sei “ein gigantisches Ballett” und das “herrlichste Bilderbuch” die filmästhetische Seite des Films lobte, zeigten sich viele Kritiker enttäuscht von der oberflächlichen bis kitschigen Handlung. So bemängelte Kracauer die “Neigung zu pompöser Ornamentalisierung” und die “übercodierten Bilder”. Das Schlussbild, in dem eine Versöhnung der Klassen durch das “Herz” gefordert wird, interpretierte Kracauer als nationalsozialistische Aussage. Für ihn stellte Joh Fredersen den Übervater dar, der wie Goebbels zu den Massen spricht.
Heutzutage nimmt Metropolis unbestritten einen Platz als Meilenstein der Filmgeschichte ein. Die Bedeutung für das Genre des Science-Fiction kann nicht mehr bestritten werden. So greifen Filme wie Das fünfte Element oder Blade Runner direkt auf Metropolis zurück. Die Spezialeffekte aus Metropolis werden noch heute bewundert, man ist sich einig, dass die kinematographische Umsetzung sich über das teilweise naiv anmutende Drehbuch und die eindimensionalen Charaktere hinwegzusetzen vermag. Für Janis El-Bira etwa ist Metropolis der “bedeutendste Film deutscher Herkunft” ein, der sich mit Werken wie Geburt einer Nation messen kann. Als “Ein Jahrhundertwerk, das man gesehen haben muss” vereine Metropolis vehemente Sozialkritik mit bombastischem Dekor und einer symbolschwangeren Handlung. Seine andauernde Bedeutung in der Filmgeschichte wird der Zukunftvision Langs angerechnet, die schon 1927 vom urbanen Leben und der Entfremdung von der Arbeit spricht. Sein düsteres Menschenbild sollte sich noch in vielen anderen Science Fiction-Filmen fortsetzen. (AW)
Ein Tag im Leben der Stadt Berlin. Die leeren Straßen am Morgen, die Hektik des Tages und die Vergnügungen des Abends. Der Film erzählt vom Rhythmus der Großstadt mit all ihren Kontrasten. Walter Ruttmann hat die Filmaufnahmen als Ausgangspunkt für eine Montage genommen, deren Rhythmus hypnotisiert, dem Zuschauer ein Geschwindigkeitserlebnis vermittelt und die einen neuen Sinn erzeugt, der über die Gegenständlichkeit der Filmaufnahmen hinausgeht. “Während der langen Jahre meiner Bewegungsgestaltung aus abstrakten Mitteln ließ mich die Sehnsucht nicht los, aus lebendigem Material zu bauen, aus den millionenfachen, tatsächlich vorhandenen Bewegungsenergien des Großstadtorganismus eine Film-Sinfonie zu schaffen”, schreibt Ruttmann. Für dieses Projekt arbeitet er mit dem Drehbuchautor Carl Mayer zusammen. Carl Mayer schreibt ein Treatment für den Film, das einen sinfonischen Filmaufbau anstrebt. Er verzichtet auf Schauspieler und eine Geschichte.
Hintergrund & Infos zu Berlin: Die Sinfonie der Großstadt
Zu sehen sind fast nur ungestellte Außenaufnahmen. Die Kamera sieht die Brötchen auf einem Backblech in einer Bäckerei hüpfen, zeigt die Füße der Arbeiter, die zur Arbeit schreiten, Soldaten und Rinderherden. Sie verliert sich im Verkehr am Potsdamer Platz, steht inmitten einer Kundgebung, bewegt sich auf eine Frau zu, die – die einzige fiktive Szene des Films - Selbstmord begeht.
Ruttmann konzipiert seinen Film als dokumentarisches Kunstwerk, das die Großstadt Berlin als lebenden Organismus zeigt. Das langsame Erwachen der Stadt, die Hektik des Tages und das langsame Ausklingen am Abend sind eine Analogie zu einer Symphonie, unterstrichen durch musikalische Untermalung und Filmschnitt.
Für die damalige Zeit ungewöhnlich, setzt Walther Ruttmann viele schnell aufeinanderfolgende Schnitte ein, um die Lebendigkeit und Hektik der Stadt zu versinnbildlichen. Als einer der ersten symphonischen Filme nutzt Berlin: Symphonie einer Großstadt, die in den 1920er Jahren neue technische Möglichkeit, Filme taktgenau zu schneiden und auf eine zusammen mit dem Film produzierte Musik hin abzustimmen.
Am Anfang von Luis Buñuels Ein andalusischer Hund steht eine der berühmtesten Schocksequenzen der Filmgeschichte: Ein Rasiermesser schneidet durch das Auge einer jungen Frau. Später sieht man eine von Ameisen wimmelnde Menschenhand, Priesterseminaristen, die an Glockenseilen baumeln, und den Kadaver eines Esels, der aus einem Pianoflügel quillt. Einige Szenen sind bewusst als anarchische Provokation gedacht, andere lassen sich als poetische Metaphern deuten – insgesamt attackieren die vieldeutigen Bilder nachhaltig die herkömmlichen Vorstellungen von Ratio und Normalität. An deren Stelle tritt die Logik des Traums, die auflösende Kraft der Fantasie.
Hintergrund & Infos zu Ein andalusischer Hund
Ein andalusischer Hund ist ein formal hervorragender Experimental-Stummfilm der surrealistischen Avantgarde, den der damals 28-jährige Luis Buñuel gemeinsam mit dem Maler Salvador Dalí inszenierte. Der Film, der bei seiner Pariser Uraufführung einen Skandal auslöste, ist heute konsumierbar geworden. Der gleitende Übergang zwischen äußerer Realität und der Realität des Bewusstseins sowie der respektlose Blick auf die Werte der bürgerlichen Kultur finden sich auch in den späteren Werken Buñuels wieder.
In F.W. Murnaus Stummfilmklassiker Der letzte Mann wird Emil Jannings als gealterter Hotelportier vom Direktor degradiert. Die Schmach versucht er vor seiner Familie zu verheimlichen.
Der Hotelportier (Emil Jannings) des Hotels Atlantic stammt aus armen Verhältnissen und hat bereits ein hohes Alter erreicht. Als er dann noch eines Tages wegen eines zu schweren Koffers einen Schwächeanfall erleidet, degradiert ihn der Hotelbesitzer (Hans Unterkircher) zum Toilettenwärter und setzt einen Jüngeren an seinen Platz.
Für den Portier ist diese neue Wendung in seinem Leben von großer Tragik: er fühlt sich erniedrigt und vermittelt Familie und Freunden zunächst den Eindruck, dass alles unverändert ist und stielt aus diesem Grund extra die alte Portiers-Uniform. Als seine Tochter (Maly Delschaft) ihren Bräutigam (Max Hiller) heiratet, fliegt die Lüge auf und alle wenden sich von ihm ab.
Hintergrund & Infos zu Der letzte Mann
Der Film war vor allem aus filmtechnischer Sicht eine Besonderheit. Der Kameramann Karl Freund schuf in diesem Film den Stil der ‘entfesselten Kamera’: dabei schnallte er sich die Kamera um den Körper, benutze also kein Stativ, und konnte auf diese Weise die Schauspieler direkt in all ihren Bewegungen aufnehmen. Wenn also eine Person wegen Trunkenheit schwankt, vermittelt auch die Kamera dem Zuschauer ein Gefühl des Taumelns. Die Vorgehensweise der ‘entfesselten Kamera’ Karl Freunds erweist sich nicht nur als Mutter der Plansequenz, sie erschafft auch ganz wunderbare Bilder und Erzählstrategien, die wohl wirklich nur in jener schmalen Epoche des Films zwischen der technisch ausreichenden Entwicklung der Kamerakonstruktion und dem Aufkommen des Tonfilms kurz darauf denkbar gewesen sind: Indem man ihn durch Kamerafahrten und das stete Eindringen der Kamera in die Dekoration simuliert, ist man dem Ton immer auf der Spur.
Trotz seines absurden Happy-Ends, das dem Film auf Verlangen der UFA aufgesetzt wurde, bleibt F.W. Murnaus Der letzte Mann ein sehr beeindruckender Versuch, eine Geschichte ohne Verwendung von Zwischentiteln zu erzählen. Filmhistorisch deutet Der letzte Mann bereits auf den deutschen Expressionismus hin zeigt sich z.B. durch den Einsatz von verzerrenden Linsen oder davor angebrachter eingefetteter Glasplatten. Inhaltlich wird das vor allem in der Traumsequenz deutlich.
Der F.W. Murnau-Spezialist Luciano Berriatúa führte eine Rekonstruktion der ehemals drei Fassungen des Films bei der Berlinale 2003 im Rahmen der Murnau-Retrospektive vor.
In F.W. Murnaus Stummfilmklassiker Nosferatu treibt Max Schreck als Nosferatu (besser bekannt als Dracula) in Transsylvanien und Wismar sein Unwesen.
Thomas Hutter (Gustav von Wangenheim) ist Sekretär eines Maklers (Alexander Granach) in Wisborg und lebt dort glücklich mit seiner Frau (Greta Schröder). Eines Tages schickt ihn sein Chef auf eine Dienstreise nach Transsylvanien, um mit dem Grafen Orlok (Max Schreck) über den Kauf eines Hauses zu verhandeln. Ellen, seine Frau, ahnt nichts Gutes, sie spürt die Gefahr, in die ihr Mann sich begibt, kann ihn aber nicht zurückhalten. Erst in der Nacht begegnet Hutter dem seltsamen Schlossherrn und dieser unterzeichnet den Vertrag. Als er am nächsten Morgen im Schloss erwacht, entdeckt er kleine rote Male an seinem Hals und ahnt, welchem Grauen er gegenübersteht.
Vollständige Handlung
Der Film beginnt mit der Vorstellung von Hutter . Er arbeitet als Immobilienagent für Knock, seinen Chef. Dieser hat ein Schreiben von Graf Orlok aus Transsylvanien erhalten, der Interesse an einem Haus in Wismar andeutet. Um weitere Details zu besprechen, bittet er um den Besuch eines Angestellten der Firma. Hutter erhält den Auftrag, den Grafen aufzusuchen und ihm ein Haus in der Nähe seines Hauses zum Kauf anzubieten, in dem er mit seiner Frau Ellen wohnt.
Hutter macht sich im Gegensatz zur Einstellung seiner Frau begeistert auf die lange Reise und kehrt kurz vor seinem Ziel in einer Gaststätte (Guido Herzfeld) ein. Als er von seinem Besuch bei dem Grafen erzählt, sind die Dorfbewohner entsetzt und warnen ihn vor den Wölfen und Geistern der Gegend rund um das Schloß des Grafen. Hutter glaubt dem Gerede nicht und macht sich am nächsten Tag auf die Weiterreise. Auf halber Strecke zum Schloß setzt ihn die Dorfkutsche auf der Straße aus, aus Angst vor der Gegend. Doch Hutter wird von einer plötzlich erscheinenden Kutsche mitgenommen, die ihn direkt zum Schloss bringt.
Dort wird er von Graf Orlok erwartet, der ihm ein Abendessen serviert. Als sich Hutter beim Essen schneidet, scheint der Graf wie hypnotisiert von dem Blut. Am nächsten Morgen findet er an seinem Hals zwei kleine rote Punkte vor, macht sich aber keine weiteren Gedanken und schreibt einen Brief an seine Frau. Als der Graf ihn aufsucht, findet er ein Bild von Ellen und ist von diesem sehr angetan. Orlok entschließt sich zum Kauf des Hauses in Wismar.
In der Nacht wird Hutter von Graf Orlok attackiert, kann den Angriff aber zunächst abwären. Währenddessen liegt Ellen in Wismar sterbenskrank nieder, die Ärzte sind ratlos. Der Moment, in dem sie ihren Mann im Delirium ruft, ist auch der Moment der Attacke des Grafen gegen Hutter, bei dem dieser viel Blut verliert.
Am nächsten Tag findet Hutter den Grafen in einem schlafend in einem Sarg vor. Abends beobachtet er, wie der Graf Särge auf eine Kutsche laden lässt und selbst in einem Sarg verschwindet. Langsam ahnt er, was hinter dem Grafen steckt und entschließt sich, nach Wismar zu reisen, weiß jedoch nicht, dass Orlok ähnliches plant. Dieser reist währenddessen per Sarg mit einem Schiff nach Wismar. Währenddessen flieht Hutter auf dem Landweg zurück, wo er von Ellen sehnsüchtig erwartet wird. Seinen Chef Knock findet Hutter völlig verrückt vor. Er muss während seiner Abwesenheit den Verstand verloren haben, denn er ernährt sich von Käfern und spricht ständig von seinem Herren.
Während Orloks Reise wird die Mannschaft des Schiffes (Max Nemetz,Wolfgang Heinz,Albert Venohr,Eric van Viele) von einer mysteriösen Krankheit dahingerafft.Als einziger Überlebender bleibt Graf Orlok zurück. In Wismar angekommen, verlässt er unerkannt das Schiff und zieht in sein neues Haus gegenüber Hutter und Ellen ein. Wenig später werden erste mysteriöse Todesfälle in der Stadt bekannt.
Ellen fühlt sich zunehmend unwohl, denn sie vermutet Schlimmes hinter Graf Orloks Fassade. Sie beginnt ein Buch über Vampire zu lesen, welches sie in den Unterlagen ihres Mannes gefunden hat und lernt, wie sie sich gegen ihren neuen Nachbarn zu wehren hat. Eines Abends schickt sie ihren Mann weg und legt sich allein zu Bett. Sie wird sie von Graf Orlok besucht und hält ihn bei sich bis zur Morgendämmerung, der Zeitpunkt, an dem der Graf sich in seinen Sarg zurückziehen muss.
Als die ersten Sonnenstrahlen auftauchen, wird dem Graf bewußt, dass er zulange bei Ellen geblieben ist. Er löst sich in einer Wolke aus Rauch auf. Die Todesfälle in der Stadt hören abrupt auf, doch Hutter kommt zu spät an das bett seiner Frau, die durch die Nacht mit dem Grafen ihr Leben lassen musste.
So richtig auf den Putz hauen kann Charlie hier als Zirkusclown und Hochseilartist. Unsterblich in die Tochter des Direktors verliebt, landet er nicht an der Seite seiner Angebeteten, sondern in einer Horde wilder Affen.
Sherlock, jr. ist eine US-amerikanische Stummfilmkomödie von und mit Buster Keaton aus dem Jahr 1924 über einen Filmvorführer, der um seine Liebe kämpfen muss.
Der Stummfilmklassiker von Sergej M. Eisenstein aus dem Jahre 1925 erzählt die Geschichte vom Aufstand der Besatzung der “Potemkin” und dem Widerhall, den dieses Ereignis in Odessa hervorrief. Russland 1905: Auf der “Potemkin” bricht eine Meuterei aus, da die Matrosen die menschenunwürdige Behandlung, die ihnen die Offiziere zukommen lassen, nicht mehr über sich ergehen lassen wollen. Unter der Führung des Matrosen Wakulintschuk gelingt der Aufstand, jedoch wird der Revolutionsführer ermordet. Die Nachricht von der Meuterei verbreitet sich wie ein Lauffeuer unter der Bevölkerung von Odessa. Die Menschen strömen in den Hafen, um die Besatzung der “Potemkin’” zu unterstützen. Sie versammeln sich auf der monumentalen Hafentreppe, die direkt zum Meer hinunter führt. Diese Treppe wird zum Schauplatz des grausamen Gegenschlags des Zaren-Regimes und ging als berühmte “Treppenszene von Odessa” in die Filmgeschichte ein.
Die Jagd nach einem Frauenmörder steht im Zentrum von Der Mieter, dem ersten ‘typischen’ Film von Alfred Hitchcock.
Der verschlossene Jonathan Drew (Ivor Novello) mietet sich ein Zimmer in London. Schon bald kommt der Mieter der Hausbesitzer-Familie verdächtig vor, denn in der Stadt treibt auch ein brutaler Frauenmörder sein Unwesen. Daisy (June Tripp), die Tochter der Vermieter, teilt die Skepsis ihrer Eltern allerdings nicht. Ihr Freund Joe (Malcolm Keen) ist als Polizist derweil damit befasst, eine Spur des Mörders zu finden.
Hintergrund & Infos zu Der Mieter
Der Mieter (OT: The Lodger) basiert auf dem Roman Jack the Ripper oder Der Untermieter von Marie Adelaide Belloc Lowndes.
Alfred Hitchcock selbst bezeichnete Der Mieter als den ‘ersten wahren Hitchcock-Film’. Zuvor hatte er Irrgarten der Leidenschaft und den mittlerweile verschollenen The Mountain Eagle gedreht. In seinem ersten Thriller findet sich erstmals eines von Hitchcocks Lieblingsthemen, das des unschuldig Verfolgten.
Hitchcock-typisch wird die Geschichte vor allem visuell erzählt, der Stummfilm kommt mit äußerst wenigen Zwischentiteln aus. Bei seinem Erscheinen wurde Der Mieter als einer der besten britischen Filme gefeiert.
Der Mieter ist auch die Geburtsstunde von Hitchcocks berühmten Cameo-Auftritten. Der Regisseur ist allerdings weniger aus künstlerischen Gründen zu sehen, sondern weil ein Mangel an Statisten herrschte. (CD)
Eines der erstaunlichsten Filmdokumente seiner Zeit. Vertov dokumentiert den Tagesablauf einer großen sowjetischen Stadt und legt seinen Film als wegweisendes Experiment an. Er verzichtet auf narrative und inszenierend-gestaltende Elemente und setzt allein auf die Wirkung der Montage. Filme sollten nach Vertovs Überzeugung generell und ausnahmslos das "Leben so zeigen, wie es ist"; jede Art von Inszenierung war ihm Verfälschung und nur Verdummung des Publikums.
Der Schwarz-Weiß-Streifen des Komikers Charlie Chaplin, Der Vagabund und das Kind, ist eine dramatische Komödie von 1921
Der Vagabund und das Kind erzählt die Geschichte von einem Waisenkind (Jackie Coogan), das von seiner Mutter (Edna Purviance) gezwungenermaßen verlassen wurde. Chaplin selbst spielt den armen Vagabunden, der das Kind aufnimmt und groß zieht. Die beiden bilden schon bald ein unschlagbares Duo und es entwickelt sich eine aufrichtige Freundschaft. Am Ende steht die glückliche Vereinigung mit der Mutter, eine Geschichte nach der sich der Regisseur und Hauptdarsteller auch in seinem eigenen Leben so sehr sehnte. Der Vagabund und das Kind (engl. The Kid) ist Chaplins vielleicht persönlichstes Werk und mit seiner unvergleichlichen Balance aus Drama und Komödie ein Pionier für viele darauf folgende Werke.
Hintergrund & Infos zu Der Vagabund und das Kind
Die Besonderheit an dem 1921 veröffentlichten Film sind die inhaltlich eng verschlungenen Parallelen zu Chaplins eigener Biografie, dessen Mutter in seiner Kindheit nach psychischen Problemen das Sorgerecht entzogen wurde. Ab seinem achten Lebensjahr lebte er zusammen mit seinem Bruder in einem Waisenhaus und musste eine schwierige Kindheit und Jugend überstehen. In Der Vagabund und das Kind verarbeitet der Regisseur und Schauspieler diese traumatischen Erlebnisse und schrieb ein Ende, das er sich in seiner Kindheit offenbar auch oftmals herbeisehnte: Mutter und Kind glücklich vereint.
In Carl Theodor Dreyers Klassiker Die Passion der Jungfrau von Orléans beschreibt er den Untergang der französische Märtyrerin.
Handlung von Die Passion der Jungfrau von Orléans
Die Gerichtsverhandlungen gegen Johanna von Orléans (Maria Falconetti) beginnen. Sie zog in der Überzeugung, dass ihr der Erzengel Michael erschienen ist, in die Schlacht gegen die Engländer und Burgunder. Durch Verrat wurde sie den Engländern übergeben, die sie nun wegen ihres Aberglaubens anklagen.
Johanna soll unter Androhung von Folter gestehen, dass es sich bei ihren Visionen um ein Trugbild handelte. Da sie in Ohnmacht fällt, entkommt sie der Quälerei, wird aber kurz darauf auf den Scheiterhaufen geschleppt, wo ein Richter mit ihrer stillen Genehmigung ihre Hand nimmt und ein Geständnis unterzeichnet. Sie wird zur lebenslangen Haft in den Kerker geworfen, doch dort kommt Johanna zu Sinnen und widerruft ihr Geständnis.
Hintergrund & Infos zu Die Passion der Jungfrau von Orléans
Der Stummfilm sollte zunächst mit Ton gedreht werden, doch die finanziellen Mittel hierzu reichten nicht aus. Es ist die achte Verfilmung der Geschichte der Jungfrau von Orléans seit ihrer Heiligsprechung im Jahr 1909.
Die Passion der Jungfrau von Orléans (OT: La Passion de Jeanne d'Arc), die heute als Meilenstein der Filmgeschichte angesehen wird, war zum Austrahlungszeitpunkt in Großbritannien verboten und auch die französische Fassung musste um 15 Minuten gekürzt werden.
Die Originalfassung verbrannte 1928 in den ufa-Studios in Berlin. Die von dem dänischen Regisseur Carl Theodor Dreyer aus Reststücken geschaffene neue Version wurde ebenfalls 1929 Opfer eines Brandes. 1951 wurde glücklicherweise eine Kopie der Zweitfassung und dreißig Jahre später eine gut erhaltene Version der Erstfassung entdeckt. Diese wurde restauriert und mit deutschen Zwischentiteln veröffentlicht. (MJ)
Die Geschichte eines russischen Dorfes, dessen Bauern sich nach Anfangsschwierigkeiten - unter Anleitung der Partei - zu einer gemeinsamen Produktionsform organisieren. Schon während des Drehs geriet Eisenstein in Konflikt mit der Partei, die inhaltliche wie konzeptionelle Änderungen forderte. So wurde aus der Bauernkooperation ein Kollektiv, mussten zahlreiche Szenen nachdreht werden, der Film wurde umbenannt und umgeschnitten. Die im Kino gezeigte Fassung war Eisenstein selbst nicht bekannt, da er sich zum Zeitpunkt der Premiere bereits in Westeuropa aufhielt. Der russische Filmhistoriker Naum Klejman hat nach Eisensteins Schnittlisten die ursprüngliche Fassung rekonstruiert, die die bildliche Ausdruckskraft der symbolischen Szenen und den experimentellen Charakter des Filmes betont. Die Musik stammt von Taras Bujevski und wurde 1997 eingespielt.
Der Stummfilm orientiert sich an der Handlung des Nibelungenliedes und erzählt die Geschichte Siegfrieds, beginnend mit dem Aufbruch aus der Schmiede Mimes bis zu seiner Ermordung durch Hagen von Tronje.
Um die Pest heilen zu können und ewig jung zu bleiben, schließt Dr. Faustus einen Pakt mit Mephisto. Die Schattenseite: er verliert seine Ideale. Nachdem er die Herzogin von Parma an ihrem Hochzeitstag entführt hat, lernt er Gretchen kennen, die durch seine Schuld als Kindermörderin verurteilt und auf den Scheiterhaufen gestellt wird.
Ein Schlafwandler, der tagsüber auf der Kirmes als Attraktion gezeigt wird, wird nachts zum Killer – unter der Führung des unheimlichen Dr. Caligari.
Im Garten einer Irrenanstalt erzählt Francis (Friedrich Fehér) einem anderen Insassen seine Geschichte, die Geschichte seiner Krankheit. Als vor den Toren der kleinen Stadt Holstenwall der Jahrmarkt beginnt, geschieht ein geheimnisvoller Mord, der die Bürger von Holstenwall gleichermaßen beunruhigt wie die größte Attraktion des Volksfestes. Auf dem Volksfest führt der Schausteller Dr. Caligari (Werner Krauss) den Somnambulen Cesare (Conrad Veidt) vor, der die Zukunft voraussagen kann. Tagsüber präsentiert Caligari den an einer merkwürdigen, tranceartigen Krankheit leidenden Cesare auf dem Jahrmarkt. Dort sagt der hochgewachsene, dürre und blasse Somnambule den Schaulustigen die Zukunft voraus. Des Nachts aber schleicht dieser Sklave Caligaris durch die Stadt und begeht unter dem Einfluss seines Herrn furchtbare Morde.
Hintergrund & Infos zu Das Cabinet des Dr. Caligari
Die Rahmenhandlung schafft die Doppelbödigkeit des Films: Denn Francis, der die Geschichte von Dr. Caligari erzählt, ist selbst Insasse der Nervenheilanstalt. Es bleibt offen ob die ganze Handlung nur die Wahnvorstellung des Insassen einer Irrenanstalt ist oder Caligaris wahre Geschichte.
Die gemalten, in verzerrten Perspektiven angelegten Dekors, entworfen von Malern der Künstlergruppe ‘Der Sturm’ visualisieren das Seelenleben der Figuren und tragen entscheidend zur beängstigenden, alptraumhaften Atmosphäre des Films bei.
Von einigen Filmhistorikern wird der Film auch als wichtiges Zeitdokument betrachtet. Er ist das Sinnbild einer instabilen Gesellschaft, die durch unheilvolles Wirken autoritärer Mächte gänzlich aus den Fugen zu geraten droht.
Our Hospitality ist ein Stummfilm aus dem Jahre 1923 mit Buster Keaton über eine Familienfehde, in deren Fänge ein junger Mann gerät.
Dr. Mabuse ist ein Mann mit vielen Gesichtern und unterschiedlichen Identitäten. Er lässt Geheimpapiere rauben und manipuliert den Verlauf der Börse. Er tritt in der Berliner Philharmonie als Wissenschaftler auf und spricht über Psychoanalyse. Er setzt seine Geliebte, die Tänzerin Cara Carozza, auf den jungen Millionär Hull an, setzt ihn unter Hypnose und nimmt ihm so beim Glücksspiel ein Vermögen ab. Durch Hull kommt Staatsanwalt von Wenk auf Mabuses Spur. In einem illegalen Spielclub lernt der Staatsanwalt die abenteuerlustige Gräfin Dusy Told kennen. Auf der Suche nach dem Verbrechen sitzt von Wenk am Spieltisch ahnungslos Mabuse gegenüber; es gelingt ihm, sich den hypnotischen Kräften des Spielers zu widersetzen; wenig später entkommt er knapp einem Anschlag Mabuses. Ein Großeinsatz der Polizei gegen Mabuse im "Casino Petit" bleibt erfolglos. Von Wenk lässt Cara Carozza festnehmen, aber sie ist nicht bereit, gegen Mabuse auszusagen. Mabuse zwingt Graf Told mit Hypnose zum Falschspiel und nützt den folgenden Eklat, um die Gräfin in seine Gewalt zu bringen.
In Der müde Tod von Fritz Lang begegnet Lil Dagover auf der Suche nach ihrem Mann dem Tod, der seiner Berufung müde geworden ist.
Handlung von Der müde Tod
Ein junges Ehepaar kommt in ein städtisches Gasthaus und lernt dort einen geheimnisvollen Fremden kennen. Dieser hat, unwissend vom Paar, ein Grundstück nah am Friedhof gekauft und mit einer hohen Mauer umgeben. Als die Ehefrau kurz den Speiseraum verlässt, wird ihr Mann von dem Fremden zum Mitkommen aufgefordert. Sie versucht, seinen Spuren zu folgen, und entdeckt dabei, dass er dem Tod folgen musste. Als sie dem Tod begegnet, versucht sie verzweifelt, einen Handel mit ihm einzugehen, um ihren Mann wieder zu bekommen.
Hintergrund & Infos zu Der müde Tod
Der 1921 von Fritz Lang gedrehte Film Der müde Tod gehört nach eigenen Angaben zu Alfred Hitchcocks Lieblingsfilmen. (MJ)
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