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Vertigo – Aus dem Reich der Toten gilt als Klassiker des Meisters des Suspense, Alfred Hitchcock. James Stewart versucht sein Trauma von der Angst vor Höhen zu bewältigen.
Handlung von Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Polizist John ‘Scottie’ Ferguson (James Stewart) leidet an Höhenangst, seit er einen Kollegen bei der Verfolgung eines Verbrechers über Dächer in den Abgrund hat stürzen sehen. Eigentlich möchte er deswegen seine Arbeit aufgeben, als der ehemalige Schulfreund Gavin Elster (Tom Helmore) ihn bittet, seine Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten. Diese scheint, wie sich herausstellt, vom Geist ihrer Großmutter besessen zu sein, welche sich mit 26 Jahren das Leben nahm. Auch Madeleine stürzt sich in die Bucht von San Francisco und Scottie, der sie dabei beobachtet hat, kann ihr gerade noch das Leben retten und nimmt sie mit zu sich nach Hause. Scottie verliebt sich in die schöne unbekannte, doch der Fluch ist noch nicht gebrochen.
Hintergund & Infos zu Vertigo – Aus dem Reich der Toten
Für die Kamera-Arbeit etablierte Alfred Hitchcock in Vertigo eine Technik, welche das Schwindelgefühl bei Höhenangst simulieren soll. Dabei wird gleichzeitig mit der Kamera zurückgefahren und auf das Objekt herangezoomt. Dadurch bleibt das Objekt zwar scheinbar unverändert, doch verschiebt sich die gesamte Perspektive des Hintergrunds, als ob dieser seine Position verändert. Dieser Effekt, der den natürlichen Sehgewohnheiten widerspricht, erweckt im Zuschauer den Eindruck, den Boden unter unter den Füßen zu verlieren, da die widersprüchlichen Informationen des Stillstands und der schnellen (Fall-)Bewegung in einem Bild vereint sind. Diese Technik wird nach ihrer erstmaligen Nutzung Vertigo-Effekt genannt.
Alfred Hitchcock hat einen Cameo-Auftritt, kurz bevor Scottie Gavin Elsters Büro betritt. Es existierten ursprünglich drei deutsche Synchronfassungen. Die erste aus dem Jahre 1958 ist verloren gegangen, während heute nur noch die Version von 1997 verwendet wird. Die 1984er-Version wird nicht mehr gezeigt. (ST)
Als Die zwölf Geschworen nach einem Mordprozess über Schuld und Unschuld entscheiden sollen, scheint ihr Urteil schon beschlossen. Doch Henry Fonda besteht auf einem berechtigen Zweifel.
Handlung von Die zwölf Geschworenen
Am heißesten Tag des Jahres sitzen zwölf Geschworene nach der Gerichtsverhandlung zusammen und beraten. Es scheint eine recht kurze Beratung zu werden. Schließlich, und da gibt es kaum Zweifel, muss herzlich wenig geklärt werden. Der Angeklagte hat seinen Vater kaltblütig umgebracht. Darin sind sich die Zeugen, die Polizei und letztlich auch 11 Geschworene einig. Nur Geschworener Nr. 8 (Henry Fonda) ist sich der Sache nicht so ganz sicher. Da das Urteil einstimmig gefällt werden muß, kann er sich nicht dazu entschließen, den Angeklagten schuldig zu sprechen, denn sein “ja” würde den Angeklagten auf den elektrischen Stuhl bringen. Kann er wirklich ohne jeden Zweifel von der Schuld des Angeklagten überzeugt sein? Er beginnt den Fall Stück für Stück auseinanderzunehmen. Mit der Zeit werden auch die Zweifel der anderen Geschworenen immer größer und das einhellige “Schuldig” beginnt zu bröckeln.
Hintergrund & Infos zu Die zwölf Geschworenen
Die zwölf Geschworenen (OT: 12 Angry Men) festigte Henry Fondas Ruf als liberales Leinwandgewissen Amerikas, nachdem der Schauspieler schon in Der junge Mr. Lincoln und Ritt zum Ox-Bow sehr moralische Rollen gespielt hatte. Hier half er auch einem jungen Nachwuchsregisseur zum Durchbruch, denn es handelt sich um den Debütfilm von Sidney Lumet, der später noch Klassiker wie Hundstage, Network oder Serpico drehen sollte. Der Film basiert dabei auf einem Fernehspiel von Reginald Rose, welches ebenfalls von Sidney Lumet mit Robert Cummings in der Hauptrolle inszeniert wurde.
Die zwölf Geschworenen wurde für drei Oscars in den Kategorien Bester Film , Beste Regie und Bestes adaptiertes Drehbuch nominiert, musste jedoch alle drei Trophäen dem Konkurrenten Die Brücke am Kwai überlassen. Mehr Glück hatte er hier in Berlin, als er bei der 7. Berlinale den Goldenen Bären gewinnen konnte. (ST)
In No Country for Old Men flieht Josh Brolin vor Javier Bardem, dem organisierten Verbrechen und der Polizei, weil er zwei Millionen Dollar an sich genommen hat.
Im Jahr 1980 im US-Bundesstaat Texas wundert sich Sheriff Ed Tom Bell (Tommy Lee Jones) über das gewalttätige Verhalten der heutigen Gesellschaft. Gleichzeitig bricht der Auftragskiller Anton Chigurh (Javier Bardem) aus dem Gefängnis aus. Wieder an anderer Stelle beobachtet der Kriegsveteran Llewelyn Moss (Josh Brolin) einen geplatzten Drogendeal, bei dem sich die Beteiligten gegenseitig erschossen haben. Bei einem schwer verletzten Mann liegt ein Koffer mit zwei Millionen Dollar. Moss nimmt den Koffer an sich und fährt nach Hause zu seiner Frau Carla Jean (Kelly MacDonald), ohne zu wissen, was er sich damit einhandelt.
Als er später an den Tatort zurückkehrt, um den verwundeten Mann Wasser zu bringen, wird er von Mexikanern beschossen. In dem Koffer war nämlich ein Peilsender. Von da an beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel und Moss wird sowohl von den Mexikanern als auch von dem psychopathischen Killer Chigurh verfolgt. Dieser hinterlässt auf seiner Jagd eine Reihe von Leichen, die er alle durch ein Bolzenschussgerät tötet. Zeitgleich engagiert das organisierte Verbrechen Carson Wells (Woody Harrelson), der das Geld wiederbeschaffen soll. Sheriff Bell will dagegen Moss und seine Frau schützen. Doch dafür muss er ihn vor den Mexikanern, Wells und Chigurh finden…
Hintergrund & Infos zu No Country for Old Men
No Country for Old Men basiert auf dem gleichnamigen Roman von Cormac McCarthy und wurde von Ethan Coen und Joel Coen inszeniert. Ebenso wie in früheren Filmen der Coen-Brüder, wie zum Beispiel Fargo oder Blood Simple, wurden auch in No Country for Old Men Themen wie Schicksal, Gelegenheit oder das Gewissen in den Vordergrund gestellt. Bei den internationalen Festspielen von Cannes im Jahr 2007 konnte der Film zwar nicht abräumen, doch er setzte sich bei den Academy Awards im gleichen Jahr bei acht Nominierungen in vier Kategorien durch. Die begehrte Trophäe gab es für das Beste Adaptierte Drehbuch, den Besten Film, Beste Regie und Javier Bardem als Bester Nebendarsteller. Nach etlichen spanischen Filmen erlangte Bardem mit No Country for Old Men internationale Bekanntheit, nachdem er zuvor kleinere Rollen, wie zum Beispiel in Collateral, verkörpert hatte. 2012 gewann Regisseur Sam Mendes den Schauspieler für den psychopathischen Gegner Silva von James Bond in James Bond 007 – Skyfall. In No Country for Old Men musste der Spanier, der mit der Schauspielerin Penélope Cruz verheiratet ist, seinen spanischen Akzent ablegen, damit er nicht für einen der Mexikaner gehalten wird. (LM)
Um einen Serienkiller zu fassen, holt sich Jodie Foster in Das Schweigen der Lämmer Hilfe vom berüchtigten Hannibal Lecter.
Handlung von Das Schweigen der Lämmer
Der jungen FBI-Auszubildenden Clarice Starling (Jodie Foster) wird die Mitarbeit in einem schwierigen Fall anvertraut. Schon seit langem ist das FBI auf der Suche nach dem Serienkiller Buffalo Bill (Ted Levine), der es jedoch hervorragend versteht, sich zu verstecken. Als letzte Möglichkeit soll Starling nun in Gesprächen mit Dr. Hannibal Lecter (Anthony Hopkins), seineszeichen Psychiater und Liebhaber von Menschenfleisch, mehr über den Täter herausfinden. Denn Lecter vermag es, sich in den Mörder hinein zu versetzen und womöglich auch Anhaltspunkte zu seinem Aufenthaltsort zu geben. Doch Lecter will Gegenleistungen für seine Hilfe und bringt Clarice Starling dazu, ihm persönliches aus ihrem Leben zu erzählen. Das psychologische Katz-und-Maus-Spiel nimmt seinen Lauf, während Buffalo Bill bereits ein weiteres Opfer gefunden hat – die Tochter der Senatorin.
Hintergrund & Infos zu Das Schweigen der Lämmer
Das Schweigen der Lämmer (Originaltitel: The Silence of the Lambs) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Harris und wurde von Regisseur Jonathan Demme in Szene gesetzt. Obwohl der Roman Fiktion ist, nimmt die Figur des Buffalo Bill Bezug auf reale Serienkiller wie Ted Bundy, der seine Opfer mit seinem Gipsarm anlockte, Gary Heidnick, der seine Opfer in einer Grube gefangen hielt, und Ed Gein, der seine Opfer häutete und aus der Haut Kleidungsstücke machte. Auch die Gespräche zwischen Clarice Starling und Dr. Lecter wurden durch reale Ereignisse inspiriert. So traf sich der Profiler Robert Keppel mehrmals mit dem Serienkiller Ted Bundy, damit dieser ihm Informationen über den gesuchten Green River Killer liefern konnte.
Ungeachtet dieser grauenhaften Details spielte Das Schweigen der Lämmer bei einem schon fast bescheidenen Budget von 19 Millionen Dollar weltweit mehr als 270 Millionen ein. Ebenso erstaunlich wie den finanziellen Erfolg fanden viele den Preisregen bei der Verleihung des Oscars 1992, da Filme dieses Genres von der Jury normalerweise ignoriert werden. Doch Anthony Hopkins und Jodie Foster wurden mit einem Oscar als beste Hauptdarsteller ausgezeichnet, Jonathan Demme bekam den Oscar als bester Regisseur und Ted Tally für sein Drehbuch. Zudem wurde Das Schweigen der Lämmer zum besten Film des Jahres gekürt.
2013 erhielt der charismatische Killer Hannibal Lecter ein weiteres Denkmal in serieller Form mit Hannibal. In der Serie wird die Ikone durch Mads Mikkelsen dargestellt. (GP)
Zwei Männer verfeindeter Seiten sind jeweils als Maulwurf bei der Polizei und der Mafia eingeschleust und laufen Gefahr jederzeit entdeckt zu werden.
Handlung von Departed – Unter Feinden
Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) ist in dem berüchtigten Viertel South Boston aufgewachsen. Jahre später arbeitet er als Undercover-Cop und bekommt aufgrund seines familiären Hintergrunds den Auftrag, sich in das Unternehmen des Gangsterbosses Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen. Dieser plant allerdings auch seinerseits die Polizei zu infiltrieren, und schleust seinen Untergebenen, den jungen Kriminellen Colin Sullivan (Matt Damon), bei den Fahndern ein, um dem Ermittler immer einen Schritt voraus zu sein.
Hintergrund & Infos zu Departed – Unter Feinden
Jack Nicholsons Rolle des Billy Costigan ist dem berüchtigten Gangster James ‘Whitey’ Bulger nachempfunden. Dieser war eine Größe des organisierten Verbrechens im Boston der 1990er Jahre und nutzte seine Tätigkeit als FBI-Spitzel, um seine eigene Machtposition in der Unterwelt auszubauen. Als er von einem FBI-Agenten gewarnt wurde, dass er selbst auf der Fahndungsliste steht, setzte er sich ab und konnte erst 16 Jahre später in Kalifornien verhaftet werden. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von Departed lebte der Gangster, dem 19-facher Mord, Drogenhandel, Geldwäsche und Erpressung vorgeworfen wurden, noch völlig unbehelligt mit seiner Freundin in Santa Monica. Departed – Unter Feinden ist ein Remake des chinesischen Thrillers Infernal Affairs – Die achte Hölle aus dem Jahr 2002, bei dem die Handlung von Hong Kong nach South Boston verlagert wurde. Beide Filme basieren wiederum lose auf dem Buch ‘Brutal’ von Kevin Weeks. Departed war 2007 bis zu diesem Zeitpunkt der erfolgreichste Scorsese-Film mit weltweit gut 289 Millionen US-Dollar. Erst Shutter Island im Jahr 2010 übertraf dies (294 Millionen US-Dollar). (ST)
Full Metal Jacket von Stanley Kubrick gilt als einer der besten Anti-Kriegsfilme und zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise das Grauen des Vietnam-Kriegs. Sowohl die Ausbildung der Rekruten als auch der Einsatz werden gezeigt.
Parris Island, South Carolina, in den USA der 60er Jahre: Eine Gruppe junger Marines wird für ihren Einsatz in Vietnam ausgebildet und dabei von ihrem sadistischen Ausbilder Sergeant Hartman (R. Lee Ermey) gedemütigt und schikaniert. Full Metal Jacket folgt dem jungen Private Joker (Matthew Modine) durch seine brutale Ausbildung, während der er bereits einen grausamen Vorgeschmack auf das bekommt, was ihn später in Vietnam erwartet. In einem zerstörten Land kämpft er mit seinem Platoon ums nackte Überleben. Joker muss erkennen, dass es weder einen gerechten Krieg gibt, noch, dass ihn eine noch so harte Ausbildung darauf vorbereiten kann.
Hintergrund & Infos zu Full Metal Jacket
Stanley Kubrick spiegelt in Full Metal Jacket die Geschehnisse während des Vietnamkrieges wieder. Dafür verpflichtete er keinen geringeren als den ehemaligen Kriegsberichterstatter Michael Herr, der bereits in Vietnam diente, als zusätzlichen Drehbuchautor. Die Grundidee zu Full Metal Jacket lieferte der Roman The Short-Timers (dt. Höllenfeuer) von Gustav Hasford, der auch anfangs am Drehbuch beteiligt war. Um die Ausbildungsphase in Full Metal Jacket möglichst authentisch darzustellen, engagierte Kubrick R. Lee Ermey, einen Drill-Instructor des US Marine Corps, als Berater und war von ihm so beeindruckt, dass er ihm schließlich die Rolle des Ausbilders Hartman gab. Bei einem vergleichsweise geringen Budget von 17 Millionen US-Dollar spielte Full Metal Jacket allein in den USA über 46 Millionen ein und war damit trotz des brisanten Themas ein finanzieller Erfolg. Auch bei Preisverleihungen wurde Full Metal Jacket nicht übersehen: Es gab Nominierungen für einen Oscar, einen Golden Globe, zwei BAFTAs und viele weitere Preise. (ST)
Clint Eastwood zückt in dem Spätwestern Erbarmungslos als Witwer William Munny den Revolver, um eine Prostituierte zu rächen.
Der alternde William ‘Bill’ Munny (Clint Eastwood) war vor seiner Heirat ein gefürchteter Revolverheld, der die meiste Zeit seines Lebens im Suff verbracht hat. Erst seine Frau brachte ihm vom Trinken und Schießen ab. Nach ihrem Tod führt er nun zusammen mit seinen beiden Kindern ein tristes Leben als Schweinezüchter, das er ohne seine Frau nur mühsam meistert. Da erscheint eines Tages der junge kurzsichtige Möchtegern-Revolverheld Schofield Kid (Jaimz Woolvett), der ihm von einem lukrativen Auftrag berichtet.
In dem Städtchen Big Whiskey ist die Prostituierte Delilah (Anna Levine) von zwei Viehtreibern übel zugerichtet und entstellt worden. Der örtliche Sheriff Little Bill Daggett (Gene Hackman) hat den Vorfall nur als geringfügige Ordnungswidrigkeit behandelt und als Strafe sieben Pferde festgelegt. Die Anführerin der Prostituierten, Strawberry Alice (Frances Fisher), protestierte gegen diese Ungerechtigkeit und hat sich mit ihren Kolleginnen zusammengetan und ein Kopfgeld von 1000 Dollar auf den Tod der beiden Männer ausgesetzt.
Da er das Geld dringend braucht und den Auftrag für eine ehrenvolle Aufgabe hält, beschließt Bill Munny, sich mit Schofield Kid auf die Suche nach den zwei Männern zu machen. Er kann seinen alten Partner Ned Logan (Morgan Freeman), der mittlerweile mit einer Indianerin zusammenlebt, überreden, mit ihnen die Ehre der Prostituierten wiederherzustellen.
Der von Francis Ford Coppola unter wahnwitzigen Bedingungen gedrehte Apocalypse Now gilt als einer der größten Klassiker des Anti-Kriegs-Films und zeigt Martin Sheen in einem psychedelischen Vietnam-Albtraum.
Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges erhält der Militärpolizist Captain Willard (Martin Sheen) einen waghalsigen Auftrag. Gemeinsam mit einer kleinen Truppe Soldaten (u.a Laurence Fishburne) begibt er sich in Richtung kambodschanische Grenze, um einen hochrangigen US-Militär, Colonel Kurtz (Marlon Brando), zu liquidieren.
Kurtz, der sich mit einer folgsamen Einheit im Dschungel verschanzt hat, gehorcht keinerlei Militärbefehlen mehr und sorgt für Angst und Schrecken. Dem soll Captain Willard nun ein Ende bereiten. Auf ihrem Kanonenboot dringen sie immer Tiefer in den düsteren Albtraum des vietnamesischen Dschungels ein.
Hintergrund & Infos zu Apocalypse Now!
Regie-Ikone Francis Ford Coppola ging für die Dreharbeiten zu Apocalypse Now an seine geistigen und finanziellen Grenzen. Taifune am Set, ein störrischer Marlon Brando und ein Herzinfarkt Martin Sheens brachten das Projekt beinahe zum erliegen. Totzdem hielt Coppola an Apocalypse Now fest und stellte so ein Meisterwerk fertig, dass allerdings bei den Oscarverleihungen 1980 nicht als solches erkannt wurde. Dort wurde Apocalypse Now zwar für alle wichtigen Kategorien nominiert, erhielt jedoch nur den Oscar für die beste Kamera und den besten Ton. Über die zahlreichen Zwischenfälle am Set und die künstlerischen Selbstzeifel Koppolas informiert die Dokumentation Reise ins Herz der Finsternis, die auf Videomaterial beruht, welches seine Ehefrau während der Dreharbeiten anfertigte.
Von Apocalypse Now existieren sowohl eine Kino-Fassung, als auch eine längere Fassung unter dem Titel Apocalypse Now Redux. In dieser längeren Fassung sind im Original nicht verwendete Kapitel enthalten, welche etwa die gespenstische Kolonie französischer Großgrundbesitzer und eine Szene in einem Versorgungslager zeigen.
Apocalypse Now basiert lose auf dem Buch ‘Herz der Finsternis’ von Joseph Conrad. Coppola verlegte für Apocalypse Now die Handlung vom kolonialen Afrika des 19. Jahrhunderts in den vietnamesischen Dschungel. (ST)
In Quentin Tarantinos Debütfilm Reservoir Dogs suchen sechs Gangster nach einem verpatzten Überfall den Verräter in den eigenen Reihen.
Mr. White (Harvey Keitel), Mr. Orange (Tim Roth), Mr. Blonde (Michael Madsen), Mr. Pink (Steve Buscemi), Mr. Blue (Edward Bunker), Mr. Brown (Quentin Tarantino) und Nice Guy Eddie (Chris Penn) sitzen in einem Café. Sie haben sich zuvor noch nie gesehen oder miteinander gesprochen. Voneinander wissen sie nur ihre Decknamen und, dass sie ein gemeinsames Ziel haben: einen Juwelier zu überfallen. Aber genau im richtigen Moment taucht die Polizei auf und lässt den Coup platzen. Es bricht Panik aus und es kommt zur Schießerei, in der etliche Polizisten und unschuldige Passanten sterben. Kurze Zeit später findet sich die Bande am vereinbartem Treffpunk ein. Ihnen ist klar, dass der Tipp an die Polizei von einem der Beteiligten gekommen sein muss.
Hintergrund & Info zu Reservoir Dogs
Quentin Tarantino feierte mit Reservoir Dogs – Wilde Hunde sein Regiedebüt. Steve Buscemi gewann für seine Rolle als ‘Mr. Pink’ 1992 den Independent Spirit Award als Bester Nebendarsteller; Tarantino und der Film wurden als bester Regisseur bzw. bester Film für den gleichen Preis nominiert. Reservoir Dogs – Wilde Hunde weist eine typische Tarantino-Charakteristik auf, für die auch seine Folgefilme bekannt sind: Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt, sondern enthält viele Rückblenden und Schnitte. In Interviews deutete Tarantino des Öfteren darauf hin, dass Mr. Blonde alias Vic Vega mit dem von John Travolta gespielten Vincent Vega aus Pulp Fiction verwandt sei; eventuell handele es sich sogar um Zwillinge. Ein weiterer Zusammenhang zwischen den Filmen besteht durch die Krankenschwester Bonnie. Diese wird in Reservoir Dogs – Wilde Hunde im Gespräch erwähnt und in Pulp Fiction von hinten gezeigt. (JP)
Das Drama American History X zeigt Edward Norton als Neo-Nazi, der sich im Gefängnis zwar wandelt, nun aber seinen kleinen Bruder abhalten muss, seine Fehler zu wiederholen.
Nachdem der Skinhead Danny (Edward Furlong) in der Schule einen Aufsatz über Hitlers ‘Mein Kampf’ abgeliefert hat, in dem er die Inhalte dieses Buches unkritisch übernommen hat, gibt ihm der Schuldirektor eine letzte Chance, um nicht von der Highschool zu fliegen: Er muss einen ganz persönlichen Kurs mit dem Titel “American History X” belegen, und als erste Aufgabe einen Aufsatz über seinen Bruder Derek (Edward Norton) schreiben, der wegen Totschlag an zwei Schwarzen drei Jahre im Gefängnis verbrachte, und heute wieder frei kommt.
Bevor Derek verurteilt wurde, war er der Anführer einer Skinhead-Gang. Im Gefängnis jedoch erkannte Derek, dass sein Rassismus falsch war und kommt als geläuterter Mann zurück in die Freiheit. Verzweifelt versucht er, seinen Bruder vor denselben Fehlern zu bewahren, die einst sein Leben ruinierten.
Hintergrund & Infos zu American History X
American History X wirft einen verstörenden Blick auf die filmisch wenig beachtete amerikanische Neo-Nazi-Szene.
Trotz seines Erfolges an den Kinokassen, bei den Kritikern und seiner Oscarnominierung für Edward Norton war Regisseur Tony Kaye alles andere als Zufrieden. Als seine Schnittfassung von der Produktionsfirma New Line Cinema abgelehnt und durch eine neue Schnittfassung ersetzt wurde, war Tony Kaye außer sich vor Wut. Er versuchte sowohl beim Studio als auch bei der Regisseurs-Gilde zu erwirken, dass sein Name nicht mehr mit dem Film in Verbindung gebracht wird und durch den Pseudonamen Elman Smithee ersetzt wird. Beide lehnten seine Forderung ab, worauf Tony Kaye das Studio und die Gilde auf 275 Mio. US-Dollar.
Eine Ursache für seine Wut war sicher auch, dass American History X sehr stark von seinem Originaldrehbuch abweicht, das vor allem von der Neonazi-Szene handelt. Im fertigen Film wurde dieser Handlungsstrang durch einen Rauschgift-Plot erweitert, in dem Derek nicht nur Neo-Nazi, sondern auch Dealer ist. (ST)
In James Camerons Action-Klassiker Terminator 2 kehrt Arnold Schwarzenegger als Kampfmaschine aus der Zukunft zurück, um einen Jungen vor seinem Modellnachfolger zu beschützen.
Handlung von Terminator 2 – Tag der Abrechnung
Zehn Jahre sind vergangen, seit Sarah Connor (Linda Hamilton) den ersten Terminator zerstörte. Die Ereignisse haben Spuren hinterlassen, und die Paranoide Kämpferin muss in einer psychiatrischen Klinik ausharren, während ihr John Connor (Edward Furlong) bei einer Pflegefamilie untergebracht ist.
Da John Connor nach dem Krieg gegen die Maschinen die Widerstandsbewegung gegen die künstliche Intelligenz ‘Skynet’ anführen wird, Schickt diese das neue Terminator-Modell T-1000 (Robert Patrick) in unsere Gegenwart, um ihn schon als teenager ermorden zu lassen. Die menschliche Widerstandsarmee hingegen entsendet ein umprogrammiertes Terminatormodell T-800 (Arnold Schwarzenegger) um John Connor zu beschützen und den Plan von Skynet zu vereiteln. John und Sarah Connor müssen bald erkennen, dass ihr einstiger Todfeind der einzige ist, der ihr Leben retten kann. Gemeinsam beschließen sie, die Zukunft neu zu schreiben.
Hintergrund & Infos zu Terminator 2
Nach dem Erfolg von Terminator war eine Fortsetzung lange ungewiss, da sowohl rechtliche Probleme mit dem Besitzer des Franchises vorlagen als auch Zweifel an der Machbarkeit der aufwendigen Computergrafiken. Erst 1990 konnte Carolco dem Drängen Arnold Schwarzeneggers nachgeben und die Rechte an Terminator für 5 Mio Dollar dem in Finanznöte geratenen Rechteinhaber Hemdale abkaufen. Zwischenzeitlich konnte Regisseur James Cameron mit seinem Unterwasser-SciFi The Abyss die nötigen Fortschritte im Bereich CGI unter Beweis stellen. Als dann sowohl James Cameron, Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton einer Fortsetzung zustimmten, stand Terminator 2 nichts mehr im Wege. Terminator 2 bedeutete auch den Durchbruch des damals 12-jährigen Edward Furlong, der ohne vorherige Schauspielerfahrung die Rolle des John Connor übernahm. Es folgte für ihn weitere Rollen in Friedhof der Kuscheltiere II und American History X. Der Ruhm mündete jedoch auch bei Fuhrlong zunehmend im Drogenkonsum und Vorstrafen, weshalb er auch nicht in den Fortsezungen Terminator 3 – Rebellion der Maschinen und Terminator: Die Erlösung besetzt wurde. Der Film wurde ein kommerzieller und qualitativer Hit, der bei den Academy Awards für insgesamt sechs Oscars nominiert wurde, von denen er auch vier Gewann: Bestes Make Up, Bester Ton, Bester Tonschnitt und Beste Visuelle Effekte. (ST)
Im Thriller Sieben ermitteln Brad Pitt und Morgan Freeman gegen den Serienmörder Kevin Spacey, der seine Opfer auf bestialische Weise für ihre Vergehen gegen die Sieben Todsünden bestraft.
Handlung von Sieben
Sieben Todsünden kennt die christliche Kirche. Sieben Todsünden kennt aber auch John Doe (Kevin Spacey). John Doe – eigentlich ein fiktiver Name (ähnlich Otto Normalbürger), der bei Gerichtsvorgängen verwendet wird, wenn kein richtiger Name bekannt ist – wird von den Detectives William Somerset (Morgan Freeman) und David Mills (Brad Pitt) gejagt.
Somerset, der kurz vor seiner Pensionierung steht, soll Mills als seinen Nachfolger einarbeiten. Aufgrund von Spannungen beim ersten Leichenfund wird Mills auf einen anderen Fall angesetzt. Nachdem Somerset aber die zwei grausamen Mordfälle, als Strafen für die Todsünden Maßlosigkeit und Habsucht, miteinander in Verbindung bringen kann, scheint gewiss, dass noch fünf weitere Morde folgen werden. Außerdem deutet alles darauf hin, dass es sich bei dem Täter um einen überdurchschnittlich intelligenten und grausamen Mann handelt, der die Ermittler mit subtilen Hinweisen an den Tatorten zu lenken versucht.
Nach einer Einladung zum Abendessen, initiiert von Mills’ Frau Tracy (Gwyneth Paltrow), bessert sich das Verhältnis zwischen dem karrierebewußten Heißsporn und dem desillusionierten zukünftigen Rentner. Doch obwohl sie jetzt, wenn auch nicht reibungslos, zusammenarbeiten, hinken sie dem Killer auch nach dem dritten Mord immer noch einen Schritt hinterher. In seiner Ratlosigkeit besticht Somerset einen FBI-Beamten, um an die Namen von Bibliotheksnutzern zu kommen, die sich Bücher über die Sieben Todsünden ausgeliehen haben. Ein Name fällt dabei auf: John Doe!
Hintergrund & Infos zu Sieben
Sieben-Regisseur David Fincher bleibt bei seinem zweiten Kinofilm der düsteren Bildsprache treu, die er zuvor schon bei Alien³ gestaltete. Um die Wirkung der Bilder zu verstärken, setzte er den sogenannten Bleach-Bypass-Effekt ein, eine Methode, bei welcher die Farbfilmentwicklung absichtlich gestört wird, damit das Farbbild noch von einem Schwarzweißbild überlagert wird.
Damit der Name des Schauspielers, der den Serienkiller darstellt, möglichst lange geheim bleibt, wird Kevin Spacey in den opening credits nicht aufgeführt; dafür erscheint er im Abspann (der übrigens ungewohnt von oben nach unten läuft) zweimal. Im ursprünglich geplanten Cast von Sieben sollte seine Rolle von REM-Sänger Michael Stipes gespielt werden, wohingegen die Rolle von Brad Pitt eigentlich von Denzel Washington übernommen werden sollte, der aber ablehnte. Für Brad Pitt erwies sich diese Tatsache als Glücksfall, da er im nachhinein noch in zwei weiteren erfolgreichen Filmen von David Fincher die Hauptrolle übernahm, nämlich Fight Club und Der seltsame Fall des Benjamin Button.
Auch für einen weiteren Beteiligten an Sieben erwies sich die Zusammenarbeit mit Fincher als Fügung des Schicksals. Nachdem der Regisseur den Song Closer des Nine Inch Nails Frontmann Trent Reznor ohne dessen Zustimmung verwendet hatte, wurde Reznors Arbeit als Komponist für The Social Network im Jahr 2011 mit einem Oscar belohnt. (CW)
Prestige – Die Meister der Magie entführt uns ins viktorianische London Ende des 19. Jahrhunderts, wo sich Hugh Jackman und Christian Bale mit allen Mitteln als rivalisierende Zauberkünstler bekämpfen.
Handlung von Prestige - Die Meister der Magie
Bitte genau hinsehen:
‘Jeder Zaubertrick besteht aus drei Akten oder Phasen…’ Mit diesen Worten begrüßt uns der Erfinder von Zaubertricks, Cutter (Michael Caine), in seiner Welt, der Welt der Illusionen und der Gaukelei. Die drei Phasen sind: 1. das Thema (the Pledge), 2. der Effekt (the Turn), 3. das Prestigio (the Prestige). Alle drei Teile bauen aufeinander auf: Mit etwas Gewöhnlichem passiert etwas Aussergewöhnliches, das in der perfekten Illusion mündet. Etwas verschwinden zu lassen ist noch keine Kunst. Denn nur wenn das Verschwundene auch wieder auftaucht, ist der Applaus gewährleistet.
Wir befinden uns im London der Jahrhundertwende. Das viktorianische Zeitalter neigt sich dem Ende, das 20. Jahrhundert steht voller Ungeduld vor der Tür. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Wissenschaft löst die Magie ab, und die Magie muss sich die Neuerungen zunutze machen.
Alfred Borden (Christian Bale) und Robert Angier (Hugh Jackman) sind zwei aufstrebende Zauberkünstler, die sich anfangs noch gemeinsam als Assistenten in Zaubershows verdingen müssen. Beide haben große Pläne, doch sind sie von unterschiedlichem Naturell: Während Borde seine Tricks eher nüchtern vorträgt, ist Angier der geborene Schausteller. Dennoch respektieren sie einander. Das ändert sich schlagartig, als bei einem tragischen Unfall die Assistentin und Gattin von Angier, Julia McCullough (Piper Perabo), bei einem Entfesselungstrick auf tragische Weise umkommt und ertrinkt. Da Borden für den Knoten zuständig war, macht Angier ihn für den Tod seiner geliebten Frau verantwortlich. Bei einer Show Bordens sabotiert er einen seiner Tricks und verübt ein Attentat auf ihn, was Borden zwei Finger kostet. Die Rivalität ist eine offene Feindschaft geworden. Angier neidet Borden seine glückliche Beziehung mit Sarah (Rebecca Hall) und den Erfolg dessen neuesten Höhepunkts: ‘The Transported Man’. Angier setzt seine Assistentin Olivia Wenscombe (Scarlett Johansson) auf Borden an, um ihm sein Geheimnis zu entlocken. Doch Borden scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein, wovon auch sein Tagebuch zeugt, welches Olivia ihm klaut. Von Ehrgeiz zerfressen wendet sich Angier an den umstrittenen Wissenschaftler Nikola Tesla (David Bowie) und kehrt nach Jahren mit einem Paukenschlag zurück. Er präsentiert als The Great Danton ‘The Real Transported Man’. Doch für seine Show hat Angier einen großen Preis zu zahlen: Den endgültigen Verlust seiner Unschuld. Aber das Prestige, die perfekte Illusion, kennt keine Gewinner. Denn das Prestige fordert volle Hingabe, völlige Selbstaufopferung. Dies schließlich eint Angier und Borden wieder.
Und hast du genau hingesehen?
Hintergrund & Infos zu Prestige – Die Meister der Magie
Nach eigener Aussage wollte Christopher Nolan mit Prestige – Die Meister der Magie (OT: The Prestige) keinen Genrefilm per se schaffen, der sich ohne Weiteres in eine Schublade stecken lässt. Und so ist Prestige eine Mischung aus historischem Film, non-linear erzähltem Mysterythriller und Drama einer Rivalität zweier verwandter und doch vor allem fehlgeleiteter Seelen, kongenial mit Hugh Jackman als The Great Danton (eine Vorwegnahme seiner Rolle eines Franzosen in Les Misérables?) und Christian Bale (Batman Begins) als glaubwürdigem Working-Class-Zauberer besetzt. Für die Rolle des real-existierenden Tesla hatte Nolan als einzigen Kandidaten von vornherein David Bowie (Der Mann, der vom Himmel fiel) gesehen. Erst nach einiger Zusprache konnte man ihn schließlich für die Produktion gewinnen.
Die Vision, die Art Director Nathan Crowley (Oscar-Nominierung für The Dark Knight) für sein London vorschwebte, beschrieb er selbst als eine viktorianische Version des heutigen Tokios. Seine Vision kam an, und seine Arbeit wurde für einen Oscar nominiert. Ebenfalls eine Oscarnominierung erhielt Nolans Stamm-Kameramann Wally Pfister (Oscar für"Inception (Inception)":/movies/inception), obwohl er selbst gerade die Ausleuchtung der Schauspieler als anti-Oscar-tauglich bezeichnete.
Wie effektiv die Arbeit an The Prestige war, sieht man, wenn man sich die Produktionszeiten anschaut: So wurde der Film zwischen Januar und April 2006 abgedreht, Schnitt, Scoring und Abmischen dauerte noch einmal bis Mitte September gleichen Jahres und die Premiere fand am 17. Oktober 2006 auf dem Filmfestival von Rom im richtigen Rahmen statt.
Die Geschichte von The Prestige basiert auf dem gleichnamigen Roman von Christopher Priest aus dem Jahre 1995 und wurde wie häufig von den Brüder Christopher und Jonathan Nolan adaptiert. (EM)
Drei grundverschiedene Cops, die sich nicht ausstehen können, ermitteln in L.A. Confidential bei einem Massenmord. Dabei nehmen sie die Spur des Pornoring-Betreibers Pierce Patchett auf.
Handlung von L.A. Confidential
Wir befinden uns im Jahre 1953 in Los Angeles. Im Café The Night Owl werden sechs Menschen brutal ermordet. Bei einer der Leichen handelt es sich um einen Polizisten, der den Fall für das LAPD gleich persönlicher erscheinen lässt. Drei sehr unterschiedliche Polizisten arbeiten zusammen an der Aufklärung des Falls. Detective Lieutenant Ed Exley (Guy Pearce) ist ein ehrgeiziger und kleinkarierter Cop, der schon mal einen Kollegen verpfeift, wenn dieser sich nicht genau an die Regeln hält. Jack Vincennes (Kevin Spacey) vom Drogendezernat wiederum bessert sich sein Gehalt gehörig auf, indem er Informationen an die Klatschzeitung Hush-Hush verkauft. Officer Bud White (Russell Crowe) hat es besonders auf brutale, Frauen prügelnde Ehemänner abgesehen. Die drei Hüter des Gesetzes können einander nicht ausstehen, sind jedoch alle an der Lösung des Falles interessiert. White sah eines der Opfer kurz vor ihrem Tod verletzt in Begleitung des dubiosen Pierce Patchett (David Strathairn), welcher Betreiber eines Pornorings ist und hofft, vom Callgirl Lynn Bracken (Kim Basinger) mehr Informationen zu bekommen. Ungewollt verliebt er sich in die undurchschaubare Frau und auch in den Reihen der Polizei scheint nichts so zu sein, wie es anfangs aussieht.
Hintergrund & Infos zu L.A. Confidential
L.A. Confidential basiert auf dem Roman ‘Stadt der Teufel’ von James Ellroy aus dem Jahre 1997. Für Regisseur Curtis Hanson ging mit der Realisierung der Filmversion ein Traum in Erfüllung. Auch war L.A. Confidential für Hanson der erste Film, bei dem er freie Hand hatte, was Cast und allgemeine Gestaltung eines Filmes anging.
1998 wurde L.A. Confidential für neun Oscars nominiert, konnte sich gegenüber James Camerons n/a jedoch nicht behaupten und gewann nur zwei Oscars in der Kategorie Beste Nebendarstellerin (Kim Basinger) und Bestes Adaptiertes Drehbuch (Brian Helgeland und Curtis Hanson). (JP)
In Spiel mir das Lied vom Tod ist ein geheimnisvoller Mundharmonikaspieler auf der Suche nach einem Mörder, der ihn in seine eigene Vergangenheit führt.
Handlung von Spiel mir das Lied vom Tod
Der skrupellose Eisenbahnunternehmer Morton (Gabriele Ferzetti) will entlang einer Eisenbahnstrecke zum Pazifik einen neuen Bahnhof bauen. Dafür engagiert er den Farmer McBain (Frank Wolff), der für ihn die Drecksarbeit erledigen soll. Falls er es nicht in der vorgegebenen Zeit schaffen sollte, wird Morton dessen kompletter Besitz mitsamt der Farm zugesprochen. Einen Tag bevor McBains Ehefrau Jill (Claudia Cardinale) an der Farm ankommt, werden McBain und seine drei Kinder von dem Killer Frank (Henry Fonda) erschossen. Jill, die ihren Mann kaum kannte, muss nun sein Erbe antreten und die Bahnstation fertig bauen. Zunächst glauben alle, dass Cheyenne (Jason Robards) der Mörder des Farmbesitzers ist, doch ein geheimnisvoller Mundharmonikaspieler (Charles Bronson), der in der Stadt auftaucht, bringt Licht in das Dunkel. Während er mit der Hilfe Cheyennes Jill hilft, den Bahnhof zu vollenden, führt ihn die Suche nach dem wahren Mörder in seine eigene Vergangenheit.
Hintergrund & Infos zu Spiel mir das Lied vom Tod
1966 hatte der italienische Regisseur Sergio Leone seine sogenannte Dollartrilogie beendet, die aus den Filmen Für eine Handvoll Dollar, Für ein paar Dollar mehr und Zwei glorreiche Halunken – alle mit Clint Eastwood in der Hauptrolle – bestand. Eigentlich wollte Leone keinen weiteren Italowestern drehen und mit seiner Arbeit an dem Gangsterfilm Es war einmal in Amerika weitermachen. Doch niemand machte ihm große Hoffnungen, dass der Film ein Erfolg werden würde und deshalb entschied er sich, die Dreharbeiten zu Spiel mir das Lied vom Tod (OT: C’era una volta il West) aufzunehmen, der später zum Prototyp des Italowestern aufstieg. Er galt als erfolgreichster Western aller Zeiten, bis 1990 Kevin Costners Der mit dem Wolf tanzt in die Kinos kam. Zunächst engagierte Sergio Leone Henry Fonda, der damals bereits mit Filmen wie Früchte des Zorns und Krieg und Frieden bekannt geworden war. Ihm überließ Leone die Wahl, ob er den Killer Frank oder den Mundharmonikaspieler verkörpern wollte. Fonda entschied sich für die Rolle des Frank. Das Mundharmonikathema, wie die restliche Musik des Westerns komponiert von Ennio Morricone, ist heute weltweit bekannt. (LM)
In Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt, Ridley Scotts erstem Alien-Film, bekommt die Besatzung des Weltraumfrachtschiffs Nostromo bei einer Zwischenlandung einen blinden Passagier mit Säureblut und großem Appetit auf Menschen.
Als der Raumkreuzer Nostromo auf dem Weg zur Erde einen Notruf von einem leblosen Planeten empfängt, ist die Crew um die toughe Ripley (Sigourney Weaver) und den Androiden Ash (Ian Holm) durch ihre Vorschriften gezwungen, dem Signal nachzugehen. Bei ihren Erkundungen stoßen sie auf ein verlassenes Raumschiff und die Analyse des Signal ergibt, dass es sich nicht um einen Notruf, sondern um eine Warnung handelt. Sie finden seltsame Eier in dem Raumschiff und als sie herausfinden, um was es sich dabei handelt, ist es schon zu spät.
Hintergrund & Infos zu Alien
Die Idee zu Alien kam Drehbuchautor Dan O’Bannon Jahre vorher bei der Arbeit an einem sehr viel witzigeren Projekt. Während er mit John Carpenter an der Science Fiction Parodie Dark Star arbeitete, kreierten sie ein Alien, das lediglich aus einem angemalten Gummi-Ballon bestand. Hier reifte in O’Bannon der Wunsch, ein glaubhafteres Alien auf die Leinwand zu bringen und eine Version von Dark Star als Horrorfilm zu drehen. Für das Design des Aliens konnte später der Schweizer Künster H.R. Giger gewonnen werden, der eines der eindrucksvollsten Geschöpfe der Filmgeschichte entwarf.
Die Geschichte zu Alien entstand, als O’Bannon von Ronald Shusett angeboten bekam, eine Story über Gremlins an Bord einen Bombers im Zweiten Weltkrieg zu schreiben. O’Bannon verlegte die Geschichte in den Weltraum und ließ sich dabei von zahlreichen anderen Science-Fiction-Filmen inspirieren, darunter Alarm im Weltall, Planet der Vampire oder Das Ding aus einer anderen Welt.
Ursprünglich wollte O’Bannon auch die Regie übernehmen, doch Fox wollte Walter Hill (Getaway) als Regisseur. Als dieser absagte, wurde schließlich Ridley Scott aufgrund seines Debütfilmes Die Duellisten verpflichtet. Schließlich gewann Alien den Oscar für die Besten visuellen Effekte und das Beste Szenenbild. (ST)
In Steven Spielbergs Holocaust-Drama Schindlers Liste spielt Liam Neeson den deutschen Industriellen Oscar Schindler, der seine jüdischen Mitarbeiter vor der Deportation rettete.
Von einer wahren Begebenheit inspiriert, erzählt Schindlers Liste (OT Schindler’s List) die Geschichte des Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson), der während des Zweiten Weltkriegs versucht, sich in Krakau eine Existenz aufzubauen. Aus finanziellen Gründen beschäftigt er nur Juden und leiht sich Geld von ihnen um eine Emaillefabrik zu gründen, die ihm letztlich großen Reichtum beschert. Als die Brutalität des Holocaust Krakau erreicht, riskiert er nicht nur sein Vermögen, sondern auch sein Leben um seine Arbeiter vor der Deportation zu bewahren.
Hintergrund & Infos zu Schindlers Liste
Trotz anfänglicher Zweifel, ob er der Herausforderung gewachsen war, produzierte Steven Spielberg Schindlers Liste und führte auch selbst Regie. Der Erfolg sollte ihm recht geben, denn Schindlers Liste spielte bei einem Budget von nur 25 Millionen US-Dollar weit über 300 Millionen weltweit wieder ein. Hinzu kam ein regelrechter Preisregen: Von zwölf Oscar-Nominierungen gewann Schindlers Liste sieben, unter anderem für den besten Film, die beste Regie und die beste Filmmusik. Aber auch bei den Golden Globes, den BAFTA und vielen anderen Preisverleihungen ging der Film nicht leer aus. Außerdem erhielt Steven Spielberg 1998 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz.
Schindlers Liste basiert auf dem gleichnamigen Roman des australischen Schriftstellers Thomas Keneally, der 1982 veröffentlicht wurde. Dieser wiederum wurde von der Geschichte inspiriert, die Leopold Pfefferberg (im Film gespielt von Jonathan Sagall) ihm zwei Jahre zuvor in Los Angeles erzählte. Pfefferberg selbst hatte auf Schindlers Liste gestanden. (ST)
Ein kleines Mädchen flüchtet sich vor den Gräueln des Franco-Regimes in eine Fantasiewelt, in Pans Labyrinth. Regisseur Guillermo del Toro hält dies in eindrucksvoll-düsteren Bildern fest.
Die kleine Ofélia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer hochschwangeren Mutter zum Stiefvater in eine ländliche Gegend Nordspaniens. Der Stiefvater hat dort den Auftrag übernommen, im Jahr 1944 kurz nach General Francos Sieg, die republikanischen Rebellen zu bekämpfen. Seine Brutalität, Unberechenbarkeit und das schwere Verhältnis seiner Tochter lassen Ofélia in eine geheimnisvolle Fantasiewelt flüchten. Diese wird von wundersamen, schaurigen und mythischen Fabelwesen bevölkert. In ihrem neu erschaffenen Kosmos findet das Mädchen nicht nur Zuflucht, sondern wird mit Ängsten und Träumen konfrontiert, welche ihr helfen, den Schrecken der Realität zu trotzen.
Hintergrund & Infos zu Pans Labyrinth
Genau genommen ist der Pan in Pans Labyrinth ein Faun, also ein Mischwesen aus Ziegenbock und Mensch, wie auch der Originaltitel El Laberinto del Fauno verrät. Der Namenswechsel kam zustande, da faun im Englischen fast so klingt wie fawn (Rehkitz) und Verwechslungen vermieden werden sollten. Pane jedoch sind in der griechischen Mythologie Waldgötter, während Faune der römischen Mythologie entstammen und genau genommen Untertane des Pans sind.
Der spanische Regisseur Guillermo del Toro (Hellboy, Pacific Rim) plante Pans Labyrinth als einen indirekten Nachfolger zu seinem vorherigen Film The Devil’s Backbone, der ebenfalls eine düstere Kinder-Geschichte in den Folgetagen des Spanischen Bürgerkrieges erzählt.
Bei den Academy Awards wurde Pans Labyrinth insgesamt für sechs Oscars nominiert: Bestes Originaldrehbuch, Beste Filmmusik, Bester nicht-englischsprachiger Film, Beste Kamera, Bestes Szenenbild und Bestes Make-up, wobei er die letztgenannten drei Kategorien auch gewinnen konnte. (ST)
Ein reaktionärer Rentner (Clint Eastwood) steht in Gran Torino einer Einwandererfamilie im Kampf gegen marodierende Jugendbanden bei – ganz entgegen seiner inneren Überzeugung.
Handlung von Gran Torino
Walt Kowalski (Clint Eastwood) hat sein Leben lang in der Autofabrik gearbeitet. Als Rentner vertreibt er sich die Zeit damit, ein paar Reparaturen am Haus auszuführen, Bier zu trinken und einmal im Monat zum Frisör zu gehen. Obwohl seine inzwischen verstorbene Frau sich wünschte, dass er zur Beichte geht, hat Walt nichts zu beichten. Einst ist er verbittert aus dem Koreakrieg zurückgekehrt, nach wie vor säubert er regelmäßig sein M-1-Gewehr und hält es schussbereit. Er traut niemandem. Seine früheren Nachbarn sind entweder weggezogen oder gestorben. Jetzt wohnen in seiner Umgebung Migranten des Hmong-Volks aus Südostasien, die er nicht ausstehen kann. Alles, was er um sich herum wahrnimmt, macht ihn wütend und Walt scheint, ihm bleibt nichts anderes übrig, als den Rest seines Lebens einfach auszusitzen. Doch eines Nachts versucht der schüchterne Nachbarsjunge Thao (Bee Vang) seinen 1972er Gran Torino zu klauen. Walt verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch die Übergriffe der Gang – wider Willen ist er plötzlich der Held des Viertels. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht zwischen dem Rentner Walt und dem Nachbarsjungen Thao, die alle Beteiligten verändern wird.
Hintergrund & Infos zu Gran Torino
Nach Million Dollar Baby übernahm Clint Eastwood für Gran Torino nach vier Jahren Leinwandpause wieder eine Hauptrolle. Auch hier führte er wieder selbst Regie und produzierte.
Der Film thematisiert unter anderem die Hmong-Emigranten in Detroit. Diese Gruppe von Einwanderern kamen auf der Flucht vor dem Kommunistischen Regime in Laos während der 1970er Jahre in die USA. Gran Torino ist nicht nur der erste Kino-Spielfilm, der diese Bevölkerungsgruppe thematisiert, sondern besetzte schon während der Produktion Crewmitglieder und Statisten aus der Hmong-Gemeinde.
Trotz Kritikerlob und der hohen Platzierung von Gran Torino auf zahlreichen Bestenlisten des Jahres 2008 wurde er bei der Oscarverleihung komplett übergangen und für keinen einzigen Oscar nominiert. (ST)
Frank Millers und Robert Rodriguez’ Sin City zeigt das Bild der brutalen Stadt Basin City durch die Augen dreier verschiedener Personen, die sich alle in der Korruption verfangen.
Korrupte Cops, geschmierte Politiker, Huren, die nach Gerechtigkeit dürsten, und die tägliche Suche nach Erlösung in einer Stadt, in der alles möglich scheint – nur nicht das. Das ist Sin City. In dem dreckigen Großstadtmoloch Basin City kreuzen sich die Wege verschiedener Charaktere, die sich bemühen, hier ihr Glück zu finden oder einfach nur über die Runden zu kommen.
Da ist Harrigan (Bruce Willis), der letzte ehrliche Cop der Stadt. Einst von seinem Partner angeschossen und verraten, bemüht er sich, das Leben einer Stripperin (Jessica Alba) vor einem Psychopathen zu retten, dem Sohn eines mächtigen Senators. Dwight (Clive Owen) will 'Jackie Boy' (Benicio del Toro) daran hindern, sich an Prostituierten zu vergehen. Diese können sich, angeführt von der so patenten wie schönen Gail (Rosario Dawson), allerdings ganz gut selbst helfen. Doch ahnen weder sie noch Dwight, dass es sich bei Jackie Boy um einen Polizisten handelt… Schließlich ist da noch Marv (Mickey Rourke), äußerlich eine Bestie von Mann, der den Mörder der schönen Goldie (Jaime King) finden will. Sie kam eines Nachts und gestand ihm ihre Liebe, doch dann wurde sie ermordet. Marv wird nicht ruhen, bevor er herausgefunden hat, wer ihre Mörder sind…
Hintergrund & Infos zu Sin City
Sin City entstand nach der gleichnamigen, legendären Comic-Serie von Frank Miller. Robert Rodriguez’ Verfilmung basiert auf den Bänden ‘Stadt ohne Gnade’, ‘Das große Sterben’ und ‘Dieser feige Bastard’. Die Eröffnungsszene des Films mit Josh Hartnett und Marley Shelton ist der Sin City-Kurzgeschichte ‘The Customer is Always Right’ entnommen. Regisseur Robert Rodriguez drehte sie vor Beginn der eigentlichen Dreharbeiten, um Frank Miller von seiner Vision zu überzeugen. Rodriguez konzipierte Sin City als direkte Übertragung der Comicserie ins Medium Film. Deshalb werden in Bezug auf Sin City (abgesehen von Miller als Autor der Comics) keine weiteren Drehbuchautoren angeführt. Miller fungierte darüber hinaus als Co-Regisseur von Sin City. Quentin Tarantino unterstützte Rodriguez und Miller und übernahm die Gast-Regie für eine Szene des Films.
Um eine möglichst große Übereinstimmung mit Millers Sin City-Comics zu erreichen, drehte Rodriguez vollständig vor Green Screens und fügte den abgründig-düsteren Hintergrund von Basin City erst in der Postproduktion ein. (KJ)
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