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Von oben ist die Welt viel schöner! Deshalb verwandelt Rentner Carl sein Haus mithilfe von Ballons in ein Luftschiff. Doch er hat die Rechnung ohne den Pfadfinder Russell gemacht.
Der ehemalige Ballon-Verkäufer Carl Fredricksen (im Original gesprochen von Edward Asner) ist mittlerweile stolze 78 Jahre alt. Schon als Kind liebte er es, von großen Abenteuern zu träumen, und bevor es zu spät ist, so denkt sich Carl, möchte er seinen größten Traum nun endlich wahr werden lassen. Und so lässt Carl mit tausenden von Luftballons sein Haus abheben, um damit nach Südamerika zu fliegen. Doch dann bemerkt er, dass sein größter Albtraum als blinder Passagier mit von der Partie ist: Russell (Jordan Nagai), ein übereifriger 8-jähriger Pfadfinder und selbsternannter Wildnisforscher.
Hintergrund & Infos zu Oben
Oben von Pete Docter (Die Monster AG) ist die insgesamt zehnte computeranimierte Produktion der Pixar Animation Studios und der Walt Disney Company. Als erster animierter Film überhaupt hatte Oben am 13. Mai 2009 seine Weltpremiere als offizieller Eröffnungsfilm der internationalen Filmfestspiele in Cannes. Es ist der erste 3D-Film der Pixar Animation Studios. Als Vorfilm war im Kino der Film Teilweise wolkig zu sehen.
Der Film stieß bereits bei seiner Veröffentlichung auf überschwängliche Kritiken und einen großen Publikumserfolg. Besonders gelobt wurde die Prologsequenz, welche zeigt wie Karl sich in seine spätere Ehefrau Elli verliebt und beide gemeinsam altern. Der Erfolg dieser Szene zeigte sich auch darin, dass sie in der Fernsehserie Die Simpsons mit einer Hommage geadelt wurde. Auch bei den Oscars spiegelte sich der Erfolg von Oben wieder. Der Film geann sowohl den Oscar für den Besten Animationsfilm, als auch für die Beste Filmmusik. Das gleiche gelangihm bei den Golden Globes. Er war für die Oscars sogar in der Kategorie Bester Film nominiert, was außer ihm zuvor nur die Animationsfilme Die Schöne und das Biest und Toy Story 3 geschafft hatten. (ST)
In der Kultkomödie The Big Lebowski wird Jeff Briges zum Slacker ‘Dude’ Lebowski. Als er von Gangstern mit dem gleichnamigen Millionär verwechselt wird, nimmt das Chaos seinen Lauf.
The Big Lebowski (David Huddleston) ist eigendlich ein Millonär aus LA, dessen Ehefrau Bunny (Tara Reid) hohe Geldschulden hat. Der „Dude“ (Jeff Bridges) hat mit denm reichen Geschäftsmann allerdings nur den Namen gemeinsam: Jeffrey Lebowski. Er ist arbeitslos, faul und ein 60er Jahre Nostalgiker, der gerne mit seinen komischen Freunden Walter (John Goodman) und Donny (Steve Buscemi) bowlen geht.
Eines Tages wird der Dude zu Hause von zwei schlecht gelaunten Geldeintreibern erwartet. Sie haben ihn mit dem echten Big Lebowski verwechselt und fordern jetzt von ihm das Geld, das seine angebliche Frau Bunny ihnen schuldet. Nachdem sie auf seinen Lieblingsteppich uriniert haben, begibt sich der beleidigte Dude auf die Suche nach dem richtigen Big Lebowski um seinen Schaden ersetzt zu bekommen. Doch damit fangen seine Probleme erst richtig an.Hintergrund & Infos zu The Big Lebowski
The Big Lebowski ist eine Hommage an den Film Noir, der von den Regisseuren und Drehbuchautoren Ethan und Joel Coen als Komödie neuinterpretiert wurde. Die Handlung orientiert sich dabei an den Geschichten des Krimiautors Raymond Chandler, in dessen Geschichten ein Mysterium aufzulösen versuchen, was aufgrund der vielen Personen in einem heillos komplexen Plot mündet. Während Die Struktur von The Big Lebowsky an Chandler angelehnt ist, basiert auch die Figur des ‘Dude’ auf realen Personen: Jeff Dowd, der gern White Russians drinkt und auf den Spitznamen ‘Dude’ hört und dem Coen-Freund Peter Exline, einem Vietnam-Veteran, der in einem schäbigen Appartement wohnte, dass nur von seinem geliebten Teppich ‘richtig gemütlich’ gemacht wurde. Auch die Figur des cholerischen und erzreaktionären Walter geht auf den den berühmten Drehbuchautor John Milius (Dirty Harry, Conan der Barbar) zurück. (ST)
Breakfast Club von Teeniekomödien-Regisseur John Hughes wurde erst 1985 auf die Kinoleinwand gebracht, hat aber bereits heute Kultstatus.
Handlung von Breakfast Club
Ein Samstagmorgen in einer amerikanischen Highschool: Normalerweise bleiben an diesem Tag die Schüler daheim, aber fünf von ihnen müssen aus verschiedenen Gründen zum Nachsitzen antreten. Es sind: Der rebellische Freak John Bender (Judd Nelson), die Dame mit dem Namen für Kühe, Claire (Molly Ringwald), das seltsame Mädchen Allison (Ally Sheedy), der Streber Brian (Anthony Michael Hall) und der Muskelprotz Andrew (Emilio Estevez). Eigentlich wollte Richard Vernon, der Lehrer, der sie zu dieser unfreiwilligen Freizeitgestaltung gezwungen hat, die Schüler bestrafen, indem er sie dazu zwingt, an diesem Tag über sich nachzudenken und einen Aufsatz darüber zu schreiben, aber es kommt ganz anders, als er es sich erhofft hat. Nach anfänglichen Streitereien zwischen den Jugendlichen lernen diese sich nämlich besser kennen und freunden sich über alle bestehenden Vorurteile und gesellschaftlichen Verpflichtungen hinweg an.
Hintergrund & Infos zu Breakfast Club
Als John Hughes 2009 an einem Herzinfarkt starb ging ein Aufschrei durch die Reihen der 80er Kinder. Er war Mentor des berühmten Brat Packs, einer Generation von Schauspielern, die in den 80ern meist zusammen in Filmen zu sehen waren und darüber hinaus als wilde Partycrew bekannt war. Darunter auch die Schauspieler aus Breakfast Club wie Emilio Estevez oder Molly Ringwald.
Während Hughes den Auftakt für eine neue Generation bereits mit Sixteen Candles – Das darf man nur als Erwachsener (dessen Titel in der Übersetzung kaum schlechter sein könnte) entfachte, zeugt seine zweite Regiearbeit Breakfast Club von noch mehr Feingefühl und einer minimalistischer Story mit großen Auswirkungen.
Bart Simpsons berühmtes Friss meine Shorts basiert auf John Benders Verbalattacke auf Vernon: Kauen Sie meine Unterhose. (LB)
In der Nick Hornby-Verfilmung High Fidelity philosophiert Musik-Liebhaber John Cusack über Musik, die Liebe und warum all seine Beziehungen damit enden, dass er von seinen Freundinnen verlassen wird.
Rob Gordon (John Cusack) ist in den Dreißigern und verdient sein Geld mit seinem Plattenladen ‘Championship Vinyl’. Sein Leben plätschert vor sich hin und alles wäre schön. Doch seine Freundin Laura (Iben Hjejle) packt eines Tages ihre Koffer und stürzt den Slacker in eine Liebes- und Lebenskrise, bei der ihm auch seine beiden Angestelten Barry (Jack Black) und Dick (Todd Louiso) nicht helfen können. Er beschließt, dem Geheimnis seiner fünf gescheiterten Beziehungen auf den Grund zu gehen und endlich herauszufinden, warum seine Beziehungen immer damit geendet haben, dass er verlassen wurde.
Hintergrund & Infos zu High Fidelity
High Fidelity beruht auf dem gleichnamigen Roman von Nick Hornby. Der Drehbuchautor D.V. DeVincentis bearbeitete den Stoff, der von Stephen Frears inszeniert wurde, gemeinsam mit dem Hauptdarsteller John Cusack und Scott Rosenberg. Dabei wurde die Handlung aus North London nach Chicago verlegt, da diese Stadt nach Ansicht von DeVincentis und Cusack die musikalische subkultur North Londons am ehesten widerspiegle.
Vollständige Handlung
Rob Gordon ist in den Dreißigern, sein Leben plätschert vor sich hin, er ist seit einiger Zeit mit Laura zusammen und verdient sein Geld mit seinem Plattenladen „Championship Vinyl“, wo mit dem sehr zurückhaltenden DJ Dick und dem extrovertierten Rockstar in spé Barry zwei absolute Musik-Nerds für ihn arbeiten. Ex-DJ Rob hat sich mit seinem Leben arrangiert, er verabschiedet sich langsam von seinen Träumen und verlebt seine Tage, ohne dabei sonderlich unglücklich zu sein. Sicher, die Dinge könnten besser laufen, aber eben auch schlechter. Die Zeit wird es schon regeln…
Die Trennung
In diesem Stil würde Rob sein Leben auch ganz gerne weiterlaufen lassen, würde ihn nicht ein Schock aus seiner Lethargie reißen: Laura trennt sich von ihm. Sie erträgt es nicht mehr mit einem Dauerjugendlichen eine perspektivlose Beziehung zu führen, dessen größte Sorge seine Plattensammlung zu sein scheint. Sie möchte in der gemeinsamen Beziehung eine neue Stufe erreichen, langsam eine Familie gründen und trauert einer Jahre zurückliegenden Abtreibung nach, was Rob aber nicht bemerkt oder einfach ignoriert.
Top Five gescheiterter Beziehungen
Völlig überrascht von Lauras Initiative verfällt Rob in bewährte Verdrängungsmuster: Er beschließt zuerst seine Plattensammlung neu zu sortieren, um zu sich selbst zu finden. Währenddessen bemerkt er, wie sehr er Laura vermisst und beginnt wieder auszugehen. Auf einer seiner nächtlichen Touren lernt er die umwerfende Sängerin Marie de Salle kennen, mit der er sogar im Bett landet. Dennoch begibt er sich auf eine Spurensuche in seiner Beziehungs-Historie und stellt eine „Top-Five in die Brüche gegangener Beziehungen“ auf, die er aufarbeiten möchte.
Während er seine Vergangenheit in Stationen von Kindheit bis zum Studium Revue passieren lässt, lernt er sich selbst zwischen den ersten Kuss-Versuchen mit Alison Ashworth nach der Grundschule und der Beziehung zu der ihm in allen Belangen überlegenen Selbstdarstellerin Charlie Nicholson ein Stückchen besser kennen. Ihm wird immer klarer, dass Laura die Frau ist, mit der er sein Leben verbringen möchte. Für ihn wäre die Sache jetzt klar – wenn sich nicht Laura dran gemacht hätte ein neues Leben aufzubauen und sich auf eine Beziehung mit Nachbar Ian eingelassen hätte. Ausgerechnet Ian: Über ihn hatten sich die beiden so oft lustig gemacht. Er soll jetzt Robs Nachfolger sein und Laura all das bieten können, was er nicht kann? Es scheint so.
Robs Comeback bei Laura
Nachdem mehrere Versuche Rods Laura zurückzuerobern kläglich scheitern, muss das Schicksal Regie führen: Lauras Vater stirbt. Laura, die nie aufhörte Rob zu lieben, erliegt in ihrer Verzweiflung den „Comeback-Versuchen“ ihres Robs und kehrt zu ihm zurück. Der hat scheinbar seine Lektion gelernt und ändert sein Leben.
Die Schluss-Szene des Films präsentiert ein mustergültiges Happy-End für alle Beteiligten: Rob legt wieder auf, produziert mit zwei jungen Skatern, die er kennenlernt, als sie Platten in seinem Laden klauen, ein vielversprechendes Demo, hat also eine neue Perspektive entdeckt und ist wieder mit Laura zusammen. Barry tritt mit seiner Band als Vorgruppe auf und entpuppt sich als großer Entertainer und Leadsänger und sogar Dick ist glücklich mit Annaugh die er – wo auch sonst – im Plattenladen kennengelernt hatte.
Jack Nicholson spielt im oscarprämierten Film Besser geht’s nicht ein Ekelpaket aller erster Güte.
Handlung von Besser geht’s nicht
Besser geht’s nicht – oder eher schlimmer geht es nicht. Denn auf einer Skala von 1 bis 10 der unangenehmsten Menschen würde Melvin Udall (Jack Nicholson) sicher die 11 erreichen. Als Misanthrop tut er, was er kann, um seinen Mitmenschen das Leben schwer zu machen, besonders sein schwuler Nachbar Simon (Greg Kinnear) bekommt tagtäglich die volle Ladung Melvin in Form von blöden Sprüchen zu hören.
Nur eine kann Melvin Paroli bieten, die Kellnerin Carol (Helen Hunt). Als diese Melvin eines Tages nicht mehr bedienen kann, weil sie sich um ihren kranken Sohn kümmern muss, verändert sich Melvin spürbar. Nicht nur bezahlt er einen Arzt für das Kind, nach und nach lässt auch etwas von seiner Abneigung gegenüber anderen Menschen nach.
Hintergrund & Infos zu Besser geht’s nicht
Die bissige Komödie Besser geht’s nicht (Originaltitel: As good as it gets) von James L. Brooks, der zusammen mit Mark Andrus auch das Drehbuch schrieb, begeisterte im Jahr 1997 nicht nur die Kinogänger, sondern auch die Filmkritiker. Angefangen bei einem Einspielergebnis von weltweit mehr als 310 Millionen Dollar, bei einem Budget von 50 Millionen, bis hin zu diversen Filmpreisen und Auszeichnungen war Besser geht’s nicht der Überraschungserfolg des Jahres. Die Hauptdarsteller Jack Nicholson und Helen Hunt konnten dabei restlos überzeugen. Nicht nur wurden beide mit einem Golden Globe als beste Darsteller geehrt, sie konnten sich auch beide über den Oscar in der gleichen Kategorie freuen. Während Besser geht’s nicht bei den Golden Globes auch noch zum besten Film des Jahres gewählt wurde, konnte er bei den Oscar-Verleihungen immerhin mit einer Nominierung glänzen. (GP)
In Pedro Almodóvars schwarzer Komödie Volver bekommt Penélope Cruz unerwartet Unterstützung bei der Entsorgung ihres toten Ex. Der Geist ihrer Großmutter sucht unterdessen ihre Schwester heim.
Raimunda (Penélope Cruz) dreht gleich durch: Während vorne in ihrem Restaurant ein äußerst lebhaftes Filmteam eine ziemlich lautstarke Party feiert, liegt hinten im Kühlraum ein äußerst schweigsamer und ziemlich toter Körper ihres Mannes. Ihre Tochter hat ihn in Notwehr erstochen, als er ihr an die Wäsche wollte. Nun muss er dringend da weg, aber wie? Große Not mobilisiert Frauensolidarität und allerhand kriminelle Energie: Und so formiert sich spontan ein weibliches Leichenräumkommando bestehend aus Raimunda, ihrer 15-jährigen Tochter, einer hilfsbereiten Hure von nebenan und dem plötzlich sehr lebendigen Geist der verstorbenen Großmutter. Der Kadaver ist bald fort, aber die Probleme – Santa Maria! -fangen jetzt erst an. Drei Generationen von Frauen überleben den Wind, das Feuer, den Wahnsinn, den Aberglauben und sogar den Tod dank ihrer Güte, ihrer schamlosen Lügen und ihrer grenzenlosen Lebenskraft.
Hintergrund & Infos zu Volver
Mit Volver kehrt Regisseur Pedro Almodóvar zurück zu seinen Anfängen: in seine Heimat La Mancha, zu den Frauen, zu seinen hinreißend grotesken, schrillen, karikaturistischen, manchmal fast eskapistischen Elementen. Und doch ist Volver ein echtes Melodram, schwermütig und voller Leichtigkeit zugleich. Ein Film über das Leben und den Tod. Kurz, ein Film über das, was das Leben ausmacht. Volver wurde bei den Filmfestspielen in Cannes 2006 mit der goldenen Palme für das Beste weibliche Ensemble sowie für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.
Der Der 90. Geburtstag oder Dinner for One ist der deutsche Silversterklassiker schlechthin: Eine alte Dame feiert Geburtstag und alle Gäste werden von ihrem zunehmend betrunkenen Butler gespielt.
Handlung von Dinner for One
Zu Ehren ihres Geburtstages wird alljährlich für Miss Sophie (May Warden) eine Feier veranstaltet, um genau zu sein: Ein Dinner. Doch die geladenen Gäste, vier Herren mit Namen Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom, sind schon vor Jahren verstorben, und so muss auch zu ihrem heutigen 90. Geburtstag ihr Butler James (Freddie Frinton) nicht nur seinem Mann stehen, sondern gleich vier weitere. Da zu jedem Menü passend Alkohol serviert wird und James im Namen jedes einzelnen Gastes Miss Sophie einen Toast aussprechen muss, ist es nur eine Frage der Zeit bis die Kombination Sherry, Weißwein, Champagner und Portwein ihre Wirkung zeigt – sehr zur Belustigung der Zuschauer.
Hintergrund & Infos zu Dinner for One
Was tun die Deutschen alljährlich zu Silvester, wenn sie nicht schon verfrüht ihre Böller verschießen? Richtig, sie hängen vor ihren Fernsehern und schauen das Öffentlich-Rechtliche, denn dort läuft schließlich Der 90. Geburtstag oder Dinner for one. Dinner for one ist vielleicht der Kultklassiker im Deutschen Fernsehen schlechthin; er eint die Deutschen in ihrem Geschmack für ein liebgewordenes Ritual. Und die Mutter aller kultischen Verehrung ist streng genommen gar keine Mutter – zumindest sind keine Kinder verbürgt – und hört auf den Namen Miss Sophie.
Die Frage, die James kurz vor Ende des Dinner for one an Miss Sophie richtet, und die Antwort, die er daraufhin erhält, sind als geflügelte Worte in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen: “The same procedure as last year, Miss Sophie?” – “The same procedure as every year, James.” Man achte aber dann bitte auch auf die richtige Betonung. Überhaupt war die deutsche Aufzeichnung des britischen Sketches in Deutschland bei weitem erfolgreicher als im Heimatland des Briten Freddie Frinton, wo Dinner for one zunächst in einem Varieté-Theater in Blackpool aufgeführt und vom deutschen Showmaster Peter Frankenfeld fürs Fernsehen wiederentdeckt wurde.
Erstaunlicherweise haben sich die Deutschen von Beginn an nie daran gestört, dass die Dialoge auf Englisch geführt wurden, was aber auch daran liegen mag, dass das Englisch in diesem Sketch von recht einfacher Art ist. Tatsache ist, dass Dinner for one erstmalig 1963 in Frankenfelds Show Guten Abend, Peter Frankenfeld gezeigt und wenige Monate später für eine Aufzeichnung wiederholt wurde (Regie: Heinz Dunkhase). Dann verschwand Dinner for one für neun Jahre im Archiv und wurde erst 1972 an Silvester wieder ausgestrahlt. Der ideale Sendeplatz war gefunden. Der 90. Geburtstag oder Dinner for one ist seitdem nicht nur in Deutschland ein unvergleichliches Phänomen. Vor allem in Skandinavien erfreuen sich die Eskapaden des Butlers James großer Beliebtheit – trotz, oder gerade wegen, des hohen Alkoholkonsums. (EM)
Sofia Coppola lässt in Lost in Translation die einsamen Bill Murray und Scarlett Johansson in Tokio aufeinander treffen und begeisterte mit diesem melancholischen Seufzer von einem Film Millionen von Kinozuschauern.
Bob Harris (Bill Murray) ist ein Filmstar im mittleren Alter und gerade in Tokio, um einen Werbespot für eine japanische Whiskeymarke zu drehen. Dabei steckt er bis zum Hals in der Midlife-Crisis. In einem Hotel trifft er auf die junge Charlotte (Scarlett Johansson), die unglücklich verheiratet ebenfalls in einer Lebenskrise steckt. Zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte.
Hintergrund & Infos zu Lost in Translation
Der in nur 27 Tagen gefilmte Lost in Translation stellt für Regisseurin Sofia Coppola ein ganz persönliches Projekt dar. So soll die Rolle des Ehemannes von Charlotte an Coppolas Ex-Mann, den Regisseur Spike Jonze, angelehnt sein. Auch die Inspiration für die Handlung des Films stammt aus Coppolas engstem Familienkreis: Der Vater der auf wehmutsvolle Dramen spezialisierten Regisseurin, Regielegende Francis Ford Coppola, drehte einst einen Whiskeywerbespot für die Marke Santori in Tokio. Eben diese Marke wird in Lost in Translation von Bill Murray beworben. Diesem schrieb Coppola die Rolle des Bob Harris auf den Leib. Hätte Murray abgelehnt, wäre aus dem Projekt wohl nichts geworden, so zumindest die Regisseurin in einem Interview. Der leicht exzentrische Star erschien allerdings erst am ersten Drehtag auf dem Set und sorgte so für Unsicherheit, ob er überhaupt auftauchen würde. Gerade für Bill Murray sollte sich Lost in Translation aber als eine weise Karriereentscheidung herausstellen: Er gewann für seine traurig-komische Darstellung diverse Preise, darunter den Golden Globe für den besten Hauptdarsteller und wurde für den Oscar nominiert. Letztere Auszeichnung durfte Sofia Coppola für ihren bittersüßen Liebesfilm mit nach Hause nehmen. Sie gewann in der Kategorie „Bestes Originaldrehbuch“. In ihrer Dankesrede bezeichnete sie Bill Murray liebevoll als „ihre Muse“. (KJ)
Johnny Depp wird in Jim Jarmuschs Western Dead Man zum Gesetzlosen.
William Blake (Johnny Depp) macht sich auf in den Westen, um dort eine Stelle als Buchhalter anzutreten. Doch er wird von einer Kugel getroffen. Aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände sieht sich William trotz seiner schweren Verletzung gezwungen, in die Wälder zu fliehen. Der Indianer Nobody, der ihm dort begegnet, nimmt ihn unter seine Fittiche. Von eiskalten Kopfgeldjägern gejagt, wird William nun selbst zum Qutlaw und gefürchteten Killer.
In Steven Soderbergs Remake von Oceans Eleven schart George Clooney zehn weitere Hollywoodstars um sich, um ein Casino in Las Vegas auszurauben.
Handlung von Oceans Eleven
Kaum aus dem Gefängnis entlassen, schmiedet Gentleman-Gauner Danny Ocean (George Clooney) Pläne für das nächste ganz große Ding: Er will den schwerreichen Casino-Besitzer Terry Benedict (Andy Garcia) um die Wochen-Einnahmen seiner florierenden Casinos bringen; es geht um 150 Millionen Dollar.
Solch ein Unterfangen ist nicht alleine zu stemmen. Wie in Rififi steht in Ocean’s Eleven die exakte Planung der Unternehmung im Mittelpunkt des Films; So weiht Ocean seinen besten Freund Rusty Ryan (Brad Pitt), einen gewieften Trickbetrüger, in seinen Plan ein. Der ist zwar nicht begeistert, steigt aber aus Neugierde ein. Die beiden machen sich an die Arbeit und stellen ein Team aus elf Spezialisten (u.a. Matt Damon als Linus Caldwell und Carl Reiner als Saul Bloom) zusammen. Jedem kommen dabei Aufgaben zuteil, die auf deren Fähigkeiten zugeschnitten sind.
Hintergrund & Infos zu Ocean’s Eleven
Ocean’s Eleven ist ein Remake des Rat-Pack-Klassikers Frankie und seine Spießgesellen mit Frank Sinatra als Danny Ocean. Die Fortsetzung Ocean’s Twelve kam 2004 in die Kinos. Der dritte Teil Ocean’s Thirteen folgte 2007.
Ocean’s Eleven gilt als Musterbeispiel der sogenanten Heist-Filme. Diese beschäftigen sich mit der Planung und Durchführung komplizierter Raubüberfälle. Das Wort Heist geht dabei vermutlich zurück auf die Räuberleiter (‘hoist’), die Gauner benutzen um durch Fenster einzusteigen. Schon in der Frühphase der Filmes wurden solche Raubüberfälle als Thema gewählt, wie etwa in Alias Jimmy Valentine aus dem Jahr 1920. Eine erste Hochphase feierte das Genre jedoch in den 1950er Jahren, als der Film Noir das Thema für sich entdeckte. Die Redensart „à la Rififi“ basiert auf dem Ur-Heist-Film Rififi und meint einen besonderes trickreichen und raffinierten Einbruch in ein Gebäude, eine Bank oder einen Safe. (ST)
Eins, Zwei, Drei zeigt einen satirischen Blick auf die Verhältnisse zwischen West und Ost vor dem Berliner Mauerbau.
Handlung von Eins, Zwei, Drei
C.R. MacNamara (James Cagney) ist Manager der Coca-Cola-Company in West-Berlin. Er hat alles, was er braucht: Eine Ehefrau, die sich um alles kümmert, zwei Kinder und die aufreizende Sekretärin Ingeborg (Liselotte Pulver), die ihm Deutschunterricht gibt. Er ist ein typischer kapitalistischer Amerikaner und hat die Vision, Coca-Cola in die kommunistische Welt zu bringen. Dafür führt er bereits Gespräche mit der russischen Handelskommission.
Gerade sind die Planungen für einen Sommerurlaub in Italien abgeschlossen, da ruft MacNamaras Chef ihn aus Atlanta an. Dieser möchte seiner verwöhnten und naiven Tochter Scarlett (Pamela Tiffin) Europa zeigen und schickt sie in alle Städte, die eine Coca-Cola Vertretung haben. Der Sommerurlaub muss zum Missfallen von MacNamaras Frau Phyllis (Arlene Francis) abgesagt werden.
Scarlett tut die Veränderung gut und anstatt nur ein paar Wochen, bleibt sie einen Monat in Berlin. Der Grund dafür ist schnell gefunden: Sie hat sich in den ostdeutschen Kommunisten Otto Piffel (Horst Buchholz) verliebt und ihn sogleich heimlich geheiratet. Für MacNamara bricht eine Welt zusammen. Nicht nur seine Vision rückt damit in weite Ferne, er muss sich außerdem schnell eine gute Geschichte ausdenken, damit ihm nicht gekündigt wird.
Hintergrund & Infos von Eins, Zwei, Drei
Eins, Zwei, Drei wurde für einen Oscar in der Kategorie Beste Schwarz/Weiß-Kameraarbeit nominiert. Er erhielt außerdem zwei Golden-Globe-Nominierungen für den besten Film und für die beste Nebenrolle.
Während der Dreharbeiten im Sommer 1961 wurde die Mauer in Berlin hochgezogen. Da sie den Film jetzt nicht mehr in Berlin drehen konnten, zog deshalb die gesamte Crew nach München in die Bavaria Film Studios um. Dort bauten sie das Brandenburger Tor in Originalgröße nach.
Durch den Bau der Berliner Mauer fiel der Film sowohl in den USA als auch in Deutschland durch. Niemand konnte zur damaligen Zeit über den Ost-Westkonflikt lachen. 1985 wurde der Film in Frankreich und Westdeutschland noch einmal gezeigt. Erst beim zweiten Mal wurde er ein Erfolg und gilt heute als Klassiker. (SE)
Was würdet ihr denken, wenn einer eurer Arbeitskollegen jeden Abend einem seiner Vorgesetzten seine Wohnung überlässt, damit dieser sich zum privaten Stelldichein mit einer Geliebten treffen kann?
Der arme Kerl aus Das Appartement heißt C.C. (Bud) Baxter (gespielt von Jack Lemmon) und arbeitet bei einer New Yorker Versicherungsgesellschaft. Er ist der nette Typ von nebenan, der sich aber rumschubsen lässt und der aus Verzweiflung bereits versuchte, sich zu erschießen. Sein Nachbar hält ihn derweil für den größten Schürzenjäger, weil in seiner Wohnung immer Frauenbesuch ansteht. Nur ist das eben nie sein eigener. Zu allem Überfluss ist Baxter auch noch heimlich in die Fahrstuhlführerin Fran Kubelik (Shirley MacLaine) verliebt, die wiederum den gemeinsamen Chef Mr. Sheldrake (Fred MacMurray) liebt. Natürlich muss diese Liebe eine Affäre bleiben, denn Sheldrake ist verheiratet und hat nicht die Größe, seine Frau zu verlassen. Es kommt also, wie es kommen muss: Fran und Mr. Sheldrake treffen sich in Baxters Appartement, doch am Ende lässt Sheldrake sie wieder spüren, dass ihre Beziehung keine Zukunft hat.
Hintergrund & Infos zu Das Appartement
Billy Wilder bekam für Das Appartement nicht nur fünf Oscar-Nominierungen, sondern er heimste 1961 auch tatsächlich alle fünf Statuetten ein (unter anderem für den Besten Film und Billy Wilder als besten Regisseur, Autor und Produzent). Wie in seinem früheren Klassiker Manche mögen’s heiß punktet Billy Wilder mit seinen hervorragenden Schauspielern.
In Jeunets Filmmärchen Die fabelhafte Welt der Amélie spielt Audrey Toutou die unschuldige, naive Pariserin Amélie, die mit ihrem Sinn für Gerechtigkeit Leute um sie herum glücklich macht.
Die fabelhafte Welt der Amélie erzählt in bunten Bildern von schrulligen Menschen und deren Hobbies. Der Film genießt Kultstatus und gehört zu den erfolgreichsten französischen Produktionen. Audrey Tautou glänzt in der Rolle ihre Lebens: Sie spielt die naive Kellnerin Amélie, die mit Vorliebe andere Menschen miteinander verkuppelt. Nur mit der eigenen Liebe mag es nicht so richtig klappen. Bis Nino (Mathieu Kassovitz), der verschrobene Sammler weggeworfener Automatenporträts, in ihr Leben tritt…
Hintergrund & Infos zu Die fabelhafte Welt der Amelie
Das Publikum und auch die Kritik zeigte sich einhellig verzaubert von Jeunets modernem Filmmärchen Die fabelhafte Welt der Amelie (OT: Le fabuleux destin d’Amélie Poulain). Hervorgehoben wurden insbesondere der schier unerschöpfliche Erfindungsreichtum des Regisseurs, welcher zusammen mit Guillaume Laurant auch das Drehbuch geschrieben hatte. In Deutschland wurden insbesondere “die Detailverliebtheit, die poetische Erzählweise und die großartigen, teilweise surreal bunten, Bilder, die oft rasant wie in einem Videoclip zusammengeschnitten sind” gelobt. Der Spiegel sprach vom “Pariser Kinowunder“ und konstatierte: “Im Fall von Amélie dauert das Kino-Glück genau 120 Minuten.” Der Stern titelte: “Amélie, mon amour” und der Filmspiegel vermerkte entzückt: “Kino in seiner idealsten Form.” Der bekannte Filmpublizist Georg Seeßlen bekannte: “Das also ist der Nachtisch des modernen französischen Kinos. Eine sehr fette, sehr süße, sehr bunte Torte. Trotzdem: Mir bitte ein großes Stück davon.” Und auch der Tagesspiegel jubelte: “Alle lieben Amélie.” Immer wieder sprachen Rezensenten davon, dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” sie verzaubert habe, der Zuschauer der Magie der Bilder einfach erliegen müsse, Amélie ein Zauberwerk sei oder bezogen sich auf den Regisseur als großen Zauberer unserer Zeit. Audrey Tautou, bis dahin ein nahezu unbekanntes Filmgesicht, wurde in ihrer Rolle der Amélie schlagartig bekannt, teils auch mit ihrer Rolle über-identifiziert. Kritiker betonten stets ihre Ausstrahlung: die großen Augen und “ihr gewisses Etwas“. Auffällig oft wurde sie mit ihrer Namensvetterin Audrey Hepburn verglichen, aber auch als die neue Juliette Binoche ausgerufen. In Frankreich monierten Kritiker die unrealistische Darstellung von Paris als Postkartenidyll. Das Feuilleton führte eine Debatte darüber, inwieweit die unzutreffende Filmrealität auch rassistische Züge trage. Amélies Wohnung, ihr Arbeitsplatz und auch ihr Gemüsehändler befinden sich im Pariser Stadtteil Montmartre, welcher aufgrund seiner Nähe zum Einwandererviertel Barbès-Rochechouart einen besonders hohen Anteil an Nordafrikanern und anderen ethnischen Minderheiten aufweist. Diese sind jedoch im Film nicht zu sehen, was ihm den Vorwurf des “lepénisme” (nach dem französischen Rechtsaußen-Politiker Le Pen) einbrachte. Jeunet wies im Nachgang darauf hin, dass Jamel Debbouze, welcher in “Die fabelhafte Welt der Amélie” die Rolle des Lucien verkörpert, nordafrikanischer Abstammung sei. Auch beim Publikum kam der Film bestens an. “Die fabelhafte Welt der Amélie” sorgte in Frankreich für einen regelrechten Kinohype, selbst Präsident Jacques Chirac ließ sich eine Kopie in den Palais de l’Elysée bringen. In den USA spielte das Meisterwerk die für einen Film französischen Ursprungs enorme Summe von 33 Mio. US$ ein – weltweit waren es 174 Mio US$. Weniger erfolgreich war der Film bei Festivals und Preisvergaben. Obwohl “Die fabelhafte Welt der Amélie” für fünf Oscars nominiert war (Bestes Originaldrehbuch, Beste Kamera, Bester fremdsprachiger Film, Bestes Szenenbild und Beste Filmmusik), konnte er sich in keiner der Kategorien durchsetzen. Auch bei den Golden Globes war der Film als Bester fremdsprachiger Film nominiert, allerdings ohne Erfolg. Dass “Die fabelhafte Welt der Amélie” in Cannes nicht gezeigt wurde, sorgte für einen Skandal – zumal der Film auch in Frankreich bei Kritik und Publikum auf größtmögliche Gegenliebe gestoßen war. Grund war jedoch die Weigerung Jeunets, ihn beim Festival zuzulassen, nachdem sein voriger Film Die Stadt der verlorenen Kinder dort sehr zurückhaltend aufgenommen wurde. (AW)
In Garden State kehrt der erfolglose und depressive Schauspieler Zach Braff zurück in seine Heimatstadt, um seine Mutter zu beerdigen. Erst als er auf Natalie Portman trifft, schöpft er neuen Lebensmut.
Handlung von Garden State
Andrew Largeman (Zach Braff) ist einer von vielen erfolglosen Schauspielern in Hollywood die sich als Kellner etwas dazu verdienen müssen. Als der Mittzwanziger vom Tod seiner querschnittsgelähmten Mutter benachrichtigt wird, fliegt er nach New Jersey, dem sogenannten Garden State, um die Beerdigung zu besuchen. Dort trifft er auf Mark (Peter Sarsgaard), einen alten Schulfreund der zu Hause hängen geblieben ist und sich vor allem dem Kiffen widmet. Gemeinsam mit Mark und der verschrobenen Sam (Natalie Portman) verbringt Andrew ereignisreiche Tage in seiner alten Heimat. So muss er u.a. feststellen, dass sein Vater (Ian Holm) ihm jahrelang schwere Psychopharmaka verschrieben hat um über das Schicksal seiner Mutter hinweg zu kommen. Während der gemeinsamen Zeit kommen sich Andrew und Sam immer näher – Andrew ist sich nicht mehr sicher ob er wirklich wieder nach Hollywood möchte.
Hintergrund & Infos zu Garden State
Garden State war 2004 das Regiedebüt von Zach Braff, bekannt als J.D. aus der Kultserie Scrubs – Die Anfänger. Der Film wurde zum Überraschungserfolg des Jahres und konnte mehr als das vierzehnfache seines 2,5 Millionen US-Dollar Budgets einspielen. Braff, der auch das für das Drehbuch verantwortlich war, bekam großes Lob für seine einfühlsame und intelligente Interpretation eines coming-of-age – Films. Garden State konnte sich auf DVD zum Kultfilm entwickeln, der Soundtrack, den Braff selbst zusammenstellte, war wegweisend für andere Indie-Produktionen und wurde sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Mit Schauspielgrößen wie Sir Ian Holm, Natalie Portman und Peter Sarsgaard in weiteren Rollen, ist der Film für eine Indipendent – Produktion außerordentlich hochkarätig besetzt . Als zentrale Einflüsse für seinen Film nennt Braff, der übrigens in jeder Szene des Films zu sehen ist, die Filme von Woody Allen (Der Stadtneurotiker), Alexander Payne (Election) und Mike Nichols (Die Reifeprüfung). (BL)
In Bube Dame König GrAs wird eine Gruppe planloser Möchtegern-Gangster in einen Plan verwickelt, er ihre Kompetenzen bei weitem übersteigt
Eddie (Nick Moran) ist ein ziemlich gewiefter Poker-Spieler. Seine Freunde Tom (Jason Flemyng), Soap (Dexter Fletcher), Bacon (Jason Statham) und er müssen nur die 100.000 Pfund Mindesteinsatz aufbringen, um in die Poker-Runde des hiesigen Mafiabosses „Hackebeil“ Harry Lonsdale (P.H. Moriarty) einzusteigen und dort richtig abzuräumen – so sieht wenigstens ihr Plan aus.
Doch statt mit einem fetten Jackpot gehen die Jungs als Verlierer mit 500.000 Pfund Schulden bei „Hackebeil“ Harry Lonsdale vom Tisch und bekommen, falls sie das Geld nicht auftreiben können, jeden Tag, an dem sie die Schulden nicht bezahlen können, von ihm und seinen Kumpanen einen Finger abgehackt. Zum Glück erfahren sie, dass ihr krimineller Nachbar Dog (Frank Harper) einen Raub plant, dessen Beute sie selbst gut gebrauchen könnten.
Hintergrund & Infos zu Bube Dame König GrAs
Bube Dame König GrAs ist das Spielfilmdebüt von Guy Ritchie, der auch das Drehbuch beisteuerte. Schon kurz nach seinem erscheinen avancierte der verschachtelte Heist-Krimi zu einem Kultfilm und spielte bei Produktionskosten unter 1 Million Dollar allein in Großbritannien über 11 Millionen Pfund ein. Damit startete der Film nicht nur die Karriere Ritchies (Sherlock Holmes), sondern machte auch den ehemaligen Taucher Jason Statham bekannt, der hier noch eine Nebenrolle innehat.
Lenny McLean, der im Film Barry ‘den Täufer’ spielt, war ein berühmter Bare-Knuckle-Boxer in Großbritannien und unter dem Namen ‘The Guv’nor’ eine Bekanntheit der Londoner Unterwelt. Er konnte nur knapp einer Verurteilung wegen Mordes entgehen. Süäter arbeitete er als Schauspieler und wurde so auch für Bube Dame König GrAs besetzt. Während der Dreharbeiten erkrankte er an einer vermeintlichen Grippe, die sich bei späteren Untersuchungen jedoch als Krebs herausstellte. Er starb noch vor der Veröffentlichung des Filmes. Bube Dame König GrAs ist ihm gewidmet. (ST)
In Monty Pythons Anarcho-Komödie Die Ritter der Koskosnuss suchen König Artus und die Rittern der Tafelrunde den heiligen Gral – und scheitern an ihrer Dummheit.
König Artus (Graham Chapman), König der Briten, durchwandert gemeinsam mit seinem Knappen das Land. Aus Geldmangel kann er sich kein Pferd leisten, sondern sein Knappe muss die Hufgeräusche mit Kokosnüssen imitieren. Trotz dieser traurigen Erscheinung erhält er von Gott den Auftrag, den Heiligen Gral zu finden. Hierzu vereint er um sich die mutigsten Ritter des Landes – oder eben jene, die er finden kann: Sir Lancelot (John Cleese), Sir Robin (Eric Idle), Sir Bedevere (Terry Jones) und Sir Galahad (Eric Idle) stehen ihm fortan treu zur Seite.
Gemeinsam begeben sie sich auf die abenteuerliche Suche und müssen dabei zahlreiche Gefahren wie den Schwarzen Ritter, blutrünstige Kaninchen, vielköpfige Drachen und vulgäre Franzosen überstehen. Schnell muss Artus erkennen, dass seine Ritter zwar treu, aber leider auch ziemlich feige und dämlich sind.
Hintergrund & Infos zu Die Ritter der Kokosnuß
Die Ritter der Kokosnuß ist das Regiedebüt von Terry Gilliam und Terry Jones und auch überhaupt das erste Mal, dass Mitglieder der Truppe Monty Python auch hinter der Kamera Platz nahmen. Da die Truppe das Gefühl hatte, dass sich Gilliam zu sehr auf die technischen Aspekten anstelle der Comedy konzentrierte, übernahm bei den kommenden Filmen nur noch Terry Jones die Regie. Terry Gilliam hingegen ging als Regisseur mit Brazil oder 12 Monkeys seinen eigenen Erfolgsweg. Die Ritter der Kokosnuß ist zwar nach Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft bereits der zweite Spielfilm der britischen Komiker-Truppe Monthy Python, doch der erste ihrer Filme mit einer durchgehenden Handlung. Vorher waren die Briten, die ihre Karriere in den späten 1960er Jahren bei der BBC begannen, auf Sketche spezialisiert, aus denen sowohl genanntes Kinodebüt, aber auch ihre Kultserie Monty Python’s Flying Circus bestand. Das Konzept einer geschlossenen Handlung ging auf und Die Ritter der Kokosnuß wurde ein Kulthit und wurde auch an den Kinokassen in Großbritannien und den USA zum erfolgreichsten Film des Jahres. 1979 folgte dann der zweite und letzte Spielfilm der Monty Pythons nach diesem Muster: Die Religionsparodie Das Leben des Brian, bevor sie 1983 mit Der Sinn des Lebens zum episodenhaften Erzählen zurückkehrten. (ST)
Drei Männer landen unabhängig voneinander in ein- und derselben Gefängniszelle in New Orleans: Zack, ein arbeitsloser DJ, sitzt unschuldig wegen Mordes. Das Großmaul Jack, ein Zuhälter, wurde von einem seiner Kumpels hereingelegt. Und Roberto, der italienische Tourist, brachte beim Billardspielen versehentlich jemand mit einer Kugel um. Zack und Jack hassen sich auf Anhieb. Nur in einem sind sie sich einig: Sie können Roberto nicht ausstehen. Dessen naiver Optimimus und sein schreckliches Englisch sind nervtötend. Doch gerade Roberto ist es, der per Zufall eine Fluchtmöglichkeit entdeckt, und so zögern Jack und Zack keine Sekunde und brechen zusammen mit ihm aus. Gemeinsam flieht das Trio nun durch die Sümpfe von Louisiana. Der Sheriff mit seinem Suchtrupp ist ihnen allerdings dicht auf den Fersen.
Olive Hoover ist überglücklich, als ihre unkonventionelle Familie mit ihr zum Little Miss Sunshine-Schönheitswettbewerb fährt. Nicht nur für das kleine Mädchen ist dies der Beginn eines großen Abenteuers.
Handlung von Little Miss Sunshine
Die kleine Olive Hoover (Abigail Breslin) hat einen Traum: Sie möchte unbedingt Schönheitskönigin werden. Auch wenn sie dafür nicht die idealen Voraussetzungen mitbringt – sie entspricht mit ihren dicken Brillengläsern und dem wohlgenährten Bauch nicht unbedingt dem Schönheitsideal – hindert das ihre schräge Familie nicht daran, sie tatkräftig zu unterstützen. Gemeinsam mit ihrem übermotivierten Vater (Greg Kinnear), ihrer gestressten Mutter (Toni Collette), ihrem drogensüchtigen Großvater (Alan Arkin), dem stummen Bruder (Paul Dano) und dem suizidgefährdeten Onkel (Steve Carell) macht sich Olive auf den Weg nach Kalifornien, um am Little Miss Sunshine-Wettbewerb teilzunehmen. Auch für Olives Familie bringt die Reise einige Veränderungen und überraschende Momente mit sich.
Hintergrund & Infos zu Little Miss Sunshine
Viele Mitwirkende von Little Miss Sunshine zweifelten vor der ersten Vorführung des Filmes an dessen Erfolg. Dabei waren sowohl die Regisseure (Jonathan Dayton und Valerie Faris, die übrigens verheiratet sind) als auch die Produktionsstudios unsicher, ob es dieser schaffen würde, Publikum und KritikerInnen zu begeistern. Ein Grund dafür war die Tatsache, dass kein besonders bekannter Star für den Film vorgesehen war.
Doch wider Erwarten nahmen Kritikerinnen und Kritiker Little Miss Sunshine größtenteils sehr positiv auf. Dies zeigte sich auch bei diversen Filmfestspielen, wo der Film zahlreiche Preise gewann. Auch bei der Oscarverleihung 2007 konnte Little Miss Sunshine punkten. Alan Arkin gewann den Oscar als Bester Nebendarsteller und auch das von Michael Arndt geschriebene Drehbuch wurde mit dem Oscar ausgezeichnet. (JP)
In Quentin Tarrantinos Heist Krimi soll die Stewardess Jackie Brown für Waffenhändler Samuel L. Jackson Bargeld schmuggeln – doch der einfache Plan ist komplizierter als gedacht.
Die Stewardess Jackie Brown (Pam Grier) bessert ihr schmales Gehalt dadurch auf, daß sie im Auftrag des kleinen Waffenhändlers Ordell Robbie (Samuel L. Jackson) illegal Bargeld in die USA einführt – bis sie eines Tages am Flughafen von Los Angeles von Special Agent Ray Nicolet (Michael Keaton) kontrolliert und festgenommen wird. Die Behörden setzen sie unter Druck: Jackie wird nur dann straffrei ausgehen, wenn sie aktiv mithilft, Ordell auffliegen zu lassen. Mit Hilfe des sympathischen Kautionsvermittlers Max Cherry (Robert Forster), der sich nur zu gut in ihre Lage hineinversetzen kann, heckt Jackie einen gewagten, tollkühnen Plan aus, um die verschiedenen Seiten gegeneinander auszuspielen. Noch vertrackter wird die Situation durch Ordells Komplizen Louis Gara (Robert De Niro) und Melanie Ralston (Bridget Fonda), die ihre eigenen Ziele verfolgen. Indem sie vorgibt, sowohl mit den Gangstern als auch mit den Fahndern zu kooperieren, versucht Jackie Brown, alle Beteiligten übers Ohr zu hauen und nicht weniger als eine halbe Million Dollar in ihre eigene Tasche wandern zu lassen…
Hintergrund & Infos zu Jackie Brown
Jackie Brown ist eine Adaption des Romans Rum Punch von Elmore Leonard. Der Autor selbst nennt den Film die beste Adaption eines seiner Bücher, von denen es mittlerweile immerhin schon einige gibt, darunter Todeszug nach Yuma, Schnappt Shorty und Out of Sight. Letzterer hat mit Ray Nicolet sogar eine Figur, die auch in Jackie Brown vorkommt und in beiden Filmen von Michael Keaton dargestellt wurde. Die Hauptfigur Jackie nannte Quentin Tarantino von Burke in Brown um und machte aus ihr statt einer Weißen eine Afro-Amerikanerin, weil er unbedingt Pam Grier für diese Rolle haben wollte.
Blow ist Koks und Koks ist der Stoff aus dem die Träume von George Jung (Johnny Depp) sind. Als sein Vater (Ray Liotta) – ein hart arbeitender Handwerker – pleite macht, wird George eines bewußt: Ehrliche Arbeit lohnt sich nicht.
Kaum erwachsen zieht George mit seinem Kumpel Tuna (Ethan Suplee) nach Kalifornien und beginnt sogleich einen regen Marihuana-Handel zu etablieren. Hier lernt er auch die attraktive Stewardess Barbara Buckley (Franka Potente) kennen, mit deren Hilfe sich sein Geschäft weiter vergrößert. Auf der Suche nach immer lukrativeren Geschäftsmodellen ändert er seine Einkaufspolitik und kauft direkt im Produktionsland Mexiko. Die erhöhten Mengen ziehen zwangsläufig eine erhöhte Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden nach sich, weshalb George irgendwann im Gefängnis landet. Aber auch die Inhaftierung entwickelt sich eher zur Geschäftsmöglichkeit, nämlich dann als er Diego Delgado (Jordi Mollà) kennenlernt, einen Zellengenossen mit Kontakten zum Medellin-Kartell. Von da an ist alles auf Blow: Seine Geschäfte, seine Freizeit und sogar sein Ehe- und Familienleben mit Mirtha (Penélope Cruz). Blow zeigt eine spannende, lustige, liebevolle und traurige Lebensgeschichte, die bestimmt ist vom Kampf um und gegen die mächtige Droge.
Das Biopic über George Jung stammt aus dem Jahr 2001. Tragischerweise starb der Regisseur und Produzent des Films – Ted Demme – kurze Zeit nach Vollendung des Films bei einer Herzattacke während eines Basketballspiels, mutmaßlich unter dem Einfluß von Kokain. Nach einer Buchvorlage von Bruce Porter zeichnet Blow die Entwicklung des amerikanischen Drogenmarktes nach – von der Blütezeit des Marihuanahandels Ende der sechziger Jahre bis zum Anfang der Achtziger, als Kokain zu der angesagten Partydroge wurde. Geschickt spielt der Film mit den modischen Veränderungen während dieser Zeiten und auch der sehr gelungene Soundtrack (z.B. mit Rolling Stones, Bob Dylan, Lynyrd Skynyrd oder Manfred Mann’s Earth Band) spiegelt die popkulturellen Einflüsse der jeweiligen Zeit wieder. Von der Kritik wurde Blow mit gemischten Reaktionen bedacht, was unter anderem der allzu starken Fokussierung des Plots auf George Jung (Johnny Depp) geschuldet ist. Dennoch können zwei Darstellerleistungen nicht unbeachtet bleiben: Cliff Curtis spielt den gewalttätigen, sadistischen, paranoiden, machtbesessenen und manchmal charmanten Pablo Escobar sehr überzeugend. Die zweite sehenswerte Performance in Blow liefert der Komiker Paul Reubens, der die verschiedenen Facetten des bisexuellen Ex-Marines, Friseurs und Kokaingroßdealers der ersten Stunde – Derek Foreal – detailreich verkörpert.
(cw)
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