Clint Eastwood zückt in dem Spätwestern Erbarmungslos als Witwer William Munny den Revolver, um eine Prostituierte zu rächen.
Der alternde William ‘Bill’ Munny (Clint Eastwood) war vor seiner Heirat ein gefürchteter Revolverheld, der die meiste Zeit seines Lebens im Suff verbracht hat. Erst seine Frau brachte ihm vom Trinken und Schießen ab. Nach ihrem Tod führt er nun zusammen mit seinen beiden Kindern ein tristes Leben als Schweinezüchter, das er ohne seine Frau nur mühsam meistert. Da erscheint eines Tages der junge kurzsichtige Möchtegern-Revolverheld Schofield Kid (Jaimz Woolvett), der ihm von einem lukrativen Auftrag berichtet.
In dem Städtchen Big Whiskey ist die Prostituierte Delilah (Anna Levine) von zwei Viehtreibern übel zugerichtet und entstellt worden. Der örtliche Sheriff Little Bill Daggett (Gene Hackman) hat den Vorfall nur als geringfügige Ordnungswidrigkeit behandelt und als Strafe sieben Pferde festgelegt. Die Anführerin der Prostituierten, Strawberry Alice (Frances Fisher), protestierte gegen diese Ungerechtigkeit und hat sich mit ihren Kolleginnen zusammengetan und ein Kopfgeld von 1000 Dollar auf den Tod der beiden Männer ausgesetzt.
Da er das Geld dringend braucht und den Auftrag für eine ehrenvolle Aufgabe hält, beschließt Bill Munny, sich mit Schofield Kid auf die Suche nach den zwei Männern zu machen. Er kann seinen alten Partner Ned Logan (Morgan Freeman), der mittlerweile mit einer Indianerin zusammenlebt, überreden, mit ihnen die Ehre der Prostituierten wiederherzustellen.
Martin Scorseses Mafiadrama Casino zeigt die Mafia im schillernden Las Vegas der frühen Siebziger, welches hinter dem Vorhang der guten Laune von Geld, Drogen und Gewalt dominiert wurde.
Handlung von Casino
Millionen von Dollar werden verdient, als der professionelle Spieler Ace Rothstein (Robert De Niro) und der Mafiakiller Nicky Santoro (Joe Pesci) nach Las Vegas geschickt werden, um das Tengiers Casino zu leiten. Während Ace Rothstein das Casino leitet, hält Nicky Santoro ihm den Rücken frei.
Die Dinge kommen ins Wanken, als sich Rothstein in die ehemalige Prostituierte und Drogenabhängige Ginger (Sharon Stone) verliebt. Eine Dreieckskonstellation entsteht, die von großen Egos und Rachegelüsten bestimmt wird. Die neue Situation führt zu einer ungewohnten und sehr verhängnisvollen Lage.
Hintergrund & Infos zu Casino
Martin Scorsese drehte nach Hexenkessel und GoodFellas - Drei Jahrzehnte in der Mafia den dritten Mafiafilm, bei dem er bereits zum achten Mal auf Robert De Niro als Schauspieler setzte. Anscheinend zufrieden mit den vorherigen Leistungen arbeitete er auch bereits zum dritten Mal mit dem Trio Robert De Niro, Joe Pesci und Frank Vincent zusammen.
Kritisiert wurde der Film unter anderem für den hohen Gewaltgrad und im Zuge dessen als Neuauflage von GoodFellas betitelt. Gelobt wurde insbesondere die Darstellung von Ginger durch Sharon Stone. Bei einem Budget von etwa 52 Millionen Dollar spielte der Film weltweit über 116 Millionen Dollar ein.
Das Drehbuch zu dem hauptsächlich in Las Vegas und Umgebung gedrehten Filmes stammt von Martin Scorsese und Nicholas Pileggi, welcher zeitgleich an dem Buch Casino arbeitete. In dem Drehbuch wurden den beiden Hauptdarstellern Robert De Niro und Joe Pesci jeweils nur Anfang und Ende der Dialoge vorgegeben. Der gesamte restliche Teil wurde von den beiden improvisiert und somit immens von den Schauspielern mitgestaltet. (LS)
Magnolia erzählt episodisch die Interaktion zwischen neun Charakteren am Magnolia Boulevard.
Handlung von Magnolia
Earl Patridge (Jason Robards) war früher ein bekannter Fernsehproduzent. Nun liegt er im Sterben. Seine Frau Linda (Julianne Moore) ist deutlich jünger als er und hat ihn nur wegen seines Vermögens geheiratet. Sie hat ihn oft mit anderen Männern betrogen. Da ihr Mann nun bald sterben wird, plagen sie Gewissensbisse. Sie bittet den Rechtsanwalt Alan Kligman (Michael Murphy) das Testament auf den nächsten Erben umzuschreiben. Dadurch würde der gesamte Besitz auf den Sohn Frank T. J. Mackey (Tom Cruise) übergehen. Da er sich aber nie um seinen Vater gekümmert hat, sieht sie darin keine passende Lösung.
Jimmy Gator (Philip Baker Hall) moderiert eine von Earl Patridge produzierte Show. Er erfährt, dass er an einer unheilbaren Krankheit leidet. Bevor er nun bald sterben wird, will er die Funkstille zwischen sich und seiner Tochter Claudia (Melora Walters) beenden. Sie möchte allerdings nichts mehr von ihrem Vater wissen. Seiner Frau Rose (Melinda Dillon) gesteht er, dass er sie häufig betrogen hat. Rose möchte wissen, warum Claudia sich von ihm abgewendet hat. Jimmy gesteht, Claudia missbraucht zu haben. Draufhin verlässt Rose ihn.
Claudia ist drogensüchtig. Als der Polizist Jim Kurring (John C. Reilly) wegen Lärmbelästigung bei ihr klingelt, versucht sie, ihre Drogen unauffällig zu verstecken. Da Jim nicht gerade der schlauste Mensch ist, fällt ihm nichts auf. Am Abend gehen beide miteinander essen.
Zur gleichen Zeit hat das Wunderkind Stanley Spector (Jeremy Blackman) einen Auftritt bei Jimmy Gators Fernsehsendung Was wissen Kinder?. Stanley kann alle Fragen richtig beantworten und kommt in die Endrunde. Als er aufs Klo muss, aber nicht darf, macht er sich in die Hose. Die Sendung sieht sich auch Donnie Smith (William H. Macy) an. Er ist früher selbst als Kind bei der Sendung aufgetreten. Alle haben ihm eine große Zukunft vorausgesagt. Allerdings ist genau das Gegenteil eingetreten.
Hintergrund & Infos zu Magnolia
Tom Cruise, der Drehbuchschreiber Paul Thomas Anderson und Aimee Mann, die den Titelsong Save me schrieb, wurden für Magnolia für einen Oscar nominiert. Tom Cruise gewann für seine Rolle einen Golden Globe.
Ursprünglich sollte der Film ein Kurzfilm werden. Je mehr Paul Thomas Anderson die Charaktere jedoch ausbaute, desto länger wurde das Drehbuch. Am Ende wurde ein Werk mit über drei Stunden Laufzeit daraus. (SE)
In Blue Velvet katapultiert David Lynch seinen Cast in einen surrealistischen Albtraum. Für Kyle MacLachlan, Isabella Rossellini und Laura Dern gibt es kein Entkommen aus der Hölle im Vorgarten.
Handlung von Blue Velvet
Blue Velvlet entführt in eine Welt, die auf den ersten Blick perfekt scheint. Die Sonne steht hoch am Himmel, der in blauen Farben strahlt. Gepflegte Vorgärten reihen sich nebeneinander, während wohlerzogene Schulkinder vorbildlich jenen Ort der Bildung besuchen, der sonst so verschmäht wird. Auch ansonsten grüßt man sich in Lumberton und keine Menschenseele würde je einen fiesen Hintergedanken aushecken - so zumindest der erste Eindruck. Nur wer genauer hinsieht, wird den düsteren Abgrund der amerikanischen Kleinstadt entdecken, der mit der eingangs beschriebenen Idylle nichts mehr gemein hat.
So ereignet es sich eines Tages, dass der junge Jeffrey Beaumont (Kyle MacLachlan) eine grausige Entdeckung macht: Mitten auf einer grasgrünen Wiese liegt ein Ohr - und zwar ein abgetrenntes, menschliches Ohr. Gemeinsam mit der Polizistentochter Sandy Williams (Laura Dern) macht er sich auf die Suche nach Hinweisen, wem dieses Ohr gehören könnte. Dabei treffen die beiden auf Dorothy Vallens (Isabella Rossellini), einer verführerischen Nachtclubsängerin, die von dem sadistischen Bösewicht Frank Booth (Dennis Hopper) terrorisiert wird.
Ehe Jeffrey und Sandy sich's versehen, verlieren sie sich in einer verstörenden Welt, die gleichzeitig eine mörderische Faszination versprüht. Hier treffen Leidenschaft und Gewalt aufeinander und niemand kann sich dem Bann der vorherrschenden Kräfte entziehen. Womöglich sind sogar übernatürlich Dinge im Gange. Jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Hintergrund & Infos zu Blue Velvet
Als Inspiration für Blue Velvet diente David Lynch der gleichnamige Song von Bobby Vinton, der 1964 veröffentlicht wurde. "Durch das Lied kam ich auf die Idee mit dem Geheimnis, das sich hinter der Fassade einer ruhigen Kleinstadt verbarg", erläuterte der Regisseur in einem Interview, wenngleich es noch viele Jahre dauern sollte, bis sein Werk realisiert werden konnte.
Ausschlaggebend dafür war die Tatsache, dass David Lynch, der zuvor Eraserhead, Der Elefantenmensch und Dune - Der Wüstenplanet umgesetzt hatte, lange Zeit unzufrieden mit seinem Drehbuchentwurf war. Als er schließlich die Geschichte so zu Papier gebracht hatte, dass er zufrieden war, ließ sich allerdings kein Produzent finden, der das Projekt finanzierte.
Am 19. September 1986 war es schließlich doch noch so weit und Blue Velvet feierte in den USA seine Premiere. Die Kritiker nahmen das eigenwillige Werk überaus positiv auf - kein Wunder, dass Blue Velvet mittlerweile zum Kultfilm geworden ist. Nicht zuletzt werden im Rahmen der knapp zweistündigen Laufzeit zahlreichen Themen behandelt, die für gewöhnlich nicht ihren Weg auf die große Leinwand finden.
So erzählt Blue Velvet von Gewalt und Sadismus, ergänzt das Narrativ um eine ödipale Figurenkonstellation und greift dabei immer wieder auf verstörende Traumsequenzen zurück. Besonders auffällig ist zudem die Verwendung der Farben Blau, Rot und Weiß - von Bobby Vinstons titelgebendem Song, Blue Velvet, ganz zu schweigen. (MH)
In Aliens - Die Rückkehr, dem zweiten Teil der Alien-Reihe, muss Sigourney Weaver ihre Mitmenschen nach ihrem Kälteschlaf davon überzeugen, dass Aliens eine Kolonie bedrohen.
Nach 57 Jahren im Kälteschlaf wird Ellen Ripley (Sigourney Weaver) endlich gerettet, nachdem sie einst das Alien aus dem ersten Teil erfolgreich besiegt hatte. Doch niemand glaubt ihr ihre Geschichte und nun muss sie in Aliens - Die Rückkehr erfahren, dass sich auf dem Planeten, auf dem sie einst die Alieneier fand, eine Kolonie der Menschen befindet. Erst als plötzlich der Kontakt zur Kolonie abreißt, beginnen ihre Mitmenschen, ihr Glauben zu schenken. Eine Rettungseinheit wird zu dem besagten Planeten geschickt, um die Aliens ein für allemal zu erledigen. Ripley ist als Expertin natürlich mit von der Partie.
Hintergrund & Infos zu Aliens – Die Rückkehr
Anders als beim ersten Teil Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt hat nun James Cameron die Regie für Aliens - Die Rückkehr (OT: Aliens) übernommen und einen Film geschaffen, der oft nicht nur als bestes Sequel gefeiert wurde, sondern sogar noch den finanziellen Erfolg des ersten Teils übertreffen konnte. Aliens - Die Rückkehr spielte weltweit über 131 Millionen US-Dollar ein. Außerdem hagelte es geradezu Preise für Aliens - Die Rückkehr, zum Beispiel zwei Oscars und weitere Oscar-Nominierungen, unter anderem für Sigourney Weaver als beste Hauptdarstellerin. Nach Aliens - Die Rückkehr folgten schließlich auch noch weitere Fortsetzungen: Alien³ aus dem Jahr 1992, Alien - Die Wiedergeburt unter der Regie von Jean-Pierre Jeunet und die Crossover mit der Predator -Reihe Alien vs. Predator und Aliens vs. Predator 2. Aliens - Die Rückkehr war außerdem einer der ersten Filme, von dem später (1991) ein Director’s Cut mit 16 Minuten neuem Material veröffentlicht wurde - damals noch auf VHS und Laserdisk. (RL)
Im schwarzhumorigen Thriller Fargo von den Coen-Brüdern lässt William H Macy seine eigene Frau von zwei idiotischen Gangstern entführen, um seinen Schwiegervater zu erpressen. Dafür gab es 1997 zwei Oscars.
Handlung von Fargo
Der Plan des Autohändlers Jerry Lundegaard (William H. Macy) scheint simpel, doch wie so oft bei den Coens, ist auch dieser Antiheld Fargos zum Scheitern verurteilt. Jerrys akute Finanznot bringt ihn auf die folgenreiche Idee, seine Frau von zwei Kleinkriminellen entführen zu lassen und so seinen reichen aber knausrigen Schwiegervater Wade (Harve Presnell) um eine Million Dollar zu erpressen. Die beiden Entführer Carl (Steve Buscemi) und Gaear (Peter Stormare) wiederum sollen mit 40.000 Dollar abgespeist werden. Doch so weit kommt es nicht: Die Entführung, die eigentlich gänzlich unblutig verlaufen sollte, gerät völlig aus dem Ruder, als Gaear während einer Verkehrskontrolle völlig überreagiert und einen Polizisten und zwei Passanten erschießt. Zudem misstraut Wade seinem Schwiegersohn Jerry und will die Geldübergabe selbst in die Hand nehmen, was für weitere Schwierigkeiten sorgt. Schließlich ist es die wunderbare Frances McDormand als schwangere Polizeichefin Marge Gunderson, die sich auf die blutige Fährte der Kidnapper macht und versucht, Licht in die düstere Welt Fargos zu bringen.
Hintergrund & Infos zu Fargo
Mit Fargo haben die Brüder Joel Coen und Ethan Coen einen der besten Filme der Neunziger vorgelegt. Zwei Jahre vor ihrem Kulthit The Big Lebowski (1998) kam dieser moderne Film Noir in die Kinos und wurde von nahezu allen Kritikern aufs Äußerste gelobt. Es sind die schneebedeckten Weiten des verschlafenen amerikanischen Mittelwestens, in denen sich die tragikomische Geschichte Fargos um Erpressung, Misstrauen und Gewalt auf unvorhersehbare Weise entfaltet. Dabei gelingt den Coen-Brüdern mit Fargo eine eindrucksvolle Balance zwischen Glaubwürdigkeit und Groteske. Wie so oft bei ihnen gibt es auch hier nur einen schmalen Grat zwischen tiefschwarzem Humor und bitterem Ernst.
Für das brillante Drehbuch zu Fargo wurden die Coens schließlich mit dem Oscar ausgezeichnet und auch Frances McDormand (übrigens seit 1984 mit Joel Coen verheiratet) erhielt für ihre Darstellung der schwangeren und resoluten Polizistin Marge die begehrte Trophäe. Außerdem wurde Fargo nominiert in den Kategorien Bester Film, Beste Regie (Joel Coen), Bester Nebendarsteller (William H. Macy), Beste Kamera (Roger Deakins) und Bester Schnitt.™
In Danny Boyles Tragi-Komödie Trainspotting – Neue Helden müssen sich Ewan McGregor und seine Kumpels in der Junkie-Szene von Edinburgh behaupten.
Handlung von Trainspotting – Neue Helden
Mark (Ewan McGregor) ist ein Junkie. Sein Revier ist ein trister Teil Edinburghs, und sein grauer Alltag dreht sich von morgens bis abends um den nächsten Schuss. Irgendwann, so glaubt er, wird er einmal davon loskommen, aber mit kaputten Freunden wie Sick Boy (Jonny Lee Miller), Spud (Ewen Bremner) und Begbie (Robert Carlyle) ist daran gar nicht zu denken. Was immer er versucht, er scheitert kläglich, bis sich eines Tages die Chance seines Lebens bietet – in Form von zwei Kilo seines Lieblingspulvers allerfeinster Qualität.
Hintergrund & Infos zu Trainspotting – Neue Helden
Trainspotting basiert auf dem gleichnamigen Roman von Irvine Welsh. 2002 erschien auch ein Nachfolgeroman zu Trainspotting unter dem Namen Porno. T2 Trainspotting wurde, ebenfalls von Boyle, 2017 verfilmt. Für die Verfilmung verpflichteten die Produzenten Ewan McGregor in der Hauptrolle, nachdem er sie mit seiner Rolle in Kleine Morde unter Freunden beeindruckt hatte. In der Theateradaption spielte zuvor Ewen Bremner die Hauptrolle. Er ist auch im Film zu sehen, allerdings als Spud. Zur Vorbereitung beschäftigte sich Ewan McGregor intensiv mit der Heroin-Szene in Glasgow. Er war eigenen Angaben sogar kurz davor, sich selbst Heroin zu spritzen, nahm dann aber doch Abstand von diesem Plan.
Der Titel Trainspotting, also "Züge beobachten", stammt aus einer nicht verfilmten Passage des Buches. Er bezieht sich darauf, dass das Hobby, Züge zu beobachten, für Außenstehende nicht nachvollziehbar ist – ebenso wie Heroinkonsum.
Seine Premiere feierte der Film auf dem Filmfestival Cannes, allerdings außerhalb des Wettbewerbs. Trainspotting erhielt eine Oscarnominierung für das beste adaptierte Drehbuch, konnte den Preis aber nicht gewinnen. Eine andere Ehrung wurde dem Film durch das British Film Institute zuteil, welches den Film auf Platz 10 der besten britischen Filme aller Zeiten wählte. In Großbritannien wurde er auch zu einem finanziellen Erfolg und gilt dort bis heute als viert-erfolgreichster britischer Film aller Zeiten. (ST)
In Die Jagd bringt die Behauptung eines kleinen Mädchens eine gesamte Gemeinde gegen Kindergärtner Mads Mikkelsen auf.
Handlung von Die Jagd
Nach der Trennung von seiner Frau arbeitet der 40-jährige Lucas (Mads Mikkelsen) intensiv daran, wieder im Leben Fuß zu fassen. Eine neue Lebensgefährtin und die Beziehung zu seinem Sohn Marcus (Lasse Fogelstrøm) sind für ihn das höchste Gut. Er kann sich in der kleinen dänischen Gemeinde auf seine Freunde verlassen und findet schließlich als Kindergärtner einen neuen Job, der ihn erfüllt. Die Arbeit macht ihm Spaß und auch bei den Kindern ist er sehr beliebt. Vor allem die kleine Klara (Annika Wedderkopp), Tochter seines besten Freundes Theo (Thomas Bo Larsen), fühlt sich sehr hingezogen zu Lucas und sucht stets seine Nähe. Doch dann nimmt das Drama seinen Lauf: Als sich die kleine Klara von Lucas nicht mehr beachtet fühlt, setzt sie eine verheerende Behauptung in die Welt, die das Leben des liebenswürdigen und hilfsbereiten Lucas erschüttert. Er ist fortan als Freiwild zur Jagd freigegeben und muss nun einen erbitterten Kampf um seinen Ruf und seine Würde führen.
Hintergrund & Infos zu Die Jagd
Die Jagd (engl. Titel: The Hunt; dänischer OT: Jagten) wurde auf dem Filmfestival von Cannes 2012 uraufgeführt. Der Film erhielt einen Preis von der ökumenischen Jury und Schauspieler Mads Mikkelsen wurde als bester Darsteller ausgezeichnet. Bei der Verleihung des Europäischen Filmpreises 2012 wurde Die Jagd gleich in fünf Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Regie, Bester Darsteller – Mads Mikkelsen, Drehbuch und Schnitt. Die Drehbuchautoren Tobias Lindholm und Thomas Vinterberg gewannen den Preis für ihr Skript. In den anderen Kategorien ging der Film jedoch leer aus. (DL)
In Prisoners treibt die Entführung zweier Mädchen Vater Hugh Jackman und Ermittler Jake Gyllenhaal fast zum Wahnsinn.
Handlung von Prisoners
Im Drehbuch von Aaron Guzikowski geht es um den Kleinstadt-Schreiner Keller (Hugh Jackman), dessen Tochter samt ihrer besten Freundin entführt wird. Mit den Ermittlungen wird Detective Loki (Jake Gyllenhaal) beauftragt. Die beiden Persönlichkeiten geraten schnell aneinander: Während für Keller die Nachforschungen nicht schnell genug angestellt werden können, ist Loki von dem ungeduldigen Vater gar nicht begeistert. Als die Polizei einen geistig zurückgebliebenen Verdächtigen (Paul Dano) wieder entlassen muss, nimmt Keller das Gesetz selbst in die Hand und entführt den Mann, den er für den Täter hält.
Hintergrund & Infos zu Prisoners
Zunächst sollte die Regie von Bryan Singer (X-Men – Der Film) übernommen werden und Christian Bale (The Dark Knight) sowie Mark Wahlberg (Ted) waren für die Hauptrollen im Gespräch. Diese Idee wurde jedoch wieder verworfen und man überzeugte Hugh Jackman (Les Misérables) für das Projekt. Dieser musste jedoch zunächst zusammen mit Regisseur Antoine Fuqua (King Arthur) absagen.
Einige Jahre später war Prisoners immer noch in der Entwicklungsphase und Hugh Jackman konnte wieder auf die Castliste gesetzt werden. Jessica Chastain (Lawless – Die Gesetzlosen) und Leonardo DiCaprio (Titanic) waren ebenso in die Vorbereitungen miteingebunden, die Rollen gingen jedoch an Jake Gyllenhaal (Brokeback Mountain) und Melissa Leo (The Fighter). Der oscarnominierte Kameramann Roger Deakins (Fargo) kümmerte sich für Prisoners um die Aufnahmen. (LB)
In dem oscarprämierten Drama Whiplash von Damien Chazelle spielt Miles Teller einen jungen Drummer, der zu den besten seiner Zunft gehören will und dafür alles gibt.
Handlung von Whiplash
Der 19-jährige Schlagzeuger Andrew Neiman (Miles Teller) ist Student an einem renommierten Musikkonservatorium in Manhatten. Dort gerät er immer wieder mit seinem unnachgiebigen Mentor Terence Fletcher (J.K. Simmons) aneinander, der das Potential des Jungen sieht und ihm keinen Fehler, nicht einmal die kleinste Ungenauigkeit durchgehen lässt. Andrew übt und übt, bis ihm die Finger bluten, denn er will nicht wie sein Vater (Paul Reiser), ein verhinderter Schriftsteller, in der Mittelmäßigkeit enden. Andrew will zu den besten Jazz-Drummern der Welt gehören. Er gibt alles und strebt nach Perfektion – koste es, was es wolle.
Hintergrund & Infos zu Whiplash
Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle hatte mit seinem Kurzfilm Whiplash (2013) großen Erfolg auf dem Sundance Festival. Der Kurzfilm gewann dort den Short Film Jury Award und so war es danach deutlich einfacher, Geldgeber für Chazelles Filmprojekt zu finden, um daraus eine Langfilmfassung machen zu können, was dem Filmemacher zuvor verwehrt blieb. Bei den Nominierungen für die Oscars 2015 zählte Whiplash zu den großen Überraschungen, wurde Damien Chazelles Drama doch mit fünf Nominierungen (in den Kategorien Bester Film, Bester Nebendarsteller, Bester Schnitt, Bester Ton, Bestes adaptiertes Drehbuch) bedacht. Zuvor konnte J.K. Simmons bereits den Golden Globe als bester Nebendarsteller mit nach Hause nehmen. Bei der Oscarverleihung 2015 gewann Whiplash drei der begehrten Trophäen: in den Kategorien Bester Schnitt, Bester Ton und Bester Nebendarsteller (erneut für J.K. Simmons).
In dem Langspielfilm Whiplash übernimmt Miles Teller (The Spectacular Now, 21 and Over, Für immer Single?) die Hauptrolle. Miles Teller spielt selbst Schlagzeug, seit er 15 Jahre alt ist. Durch das intensive Training und durch den unkoventionellen Stil des Jazz-Drummings bekam er allerdings während der Dreharbeiten Blasen an den Händen und verewigte sich deshalb unfreiwillig mit seinem Blut auf den Drumsticks und dem Schlagzeug. Die Promofotos zum Film sind also entsprechend authentisch. Ca. 70 Prozent des im Film zu hörenden bzw. zu sehenden Drummings spielte Miles Teller selbst ein, der Rest wurde von dem Schlagzeuglehrer Kyle, der auch Tellers Double war, übernommen.
Das 105 Minuten umfassende Drama Whiplash feierte seine Premiere schließlich am 16. Januar 2014 auf dem Sundance Festival. (AH)
Chinatown spielt im Los Angeles des Jahres 1937. Jack Nicholson ermittelt als Neo-Noir-Schnüffler im letzten Film, den Roman Polanski in den USA drehte.
Handlung von Chinatown
Der undurchsichtige Privatdetektiv J.J. ‘Jake’ Gittes (Jack Nicholson) bekommt von Evelyn Mulwray den Auftrag, ihren Mann Hollis auszuspionieren. Als Architekt des Wasserversorgungssystems der Stadt steht Mulwray im Zentrum der öffentlichen Diskussionen. Eigentlich soll Gittes ihn nur des Ehebruchs überführen. Bald stellt sich heraus, dass Jake einer Betrügerin aufgesessen war. Die echte Evelyn (Faye Dunaway) taucht in seinem Büro auf und konfrontiert ihn. Kurz danach wird Mulwray tot aufgefunden. Gittes verfängt sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und Skandalen, in dem gleich mehrere ungelöste Rätsel auftauchen. Wer hat Mulwray auf dem Gewissen? Was hat Evelyn zu verbergen? Welche Rolle spielt die Wasserversorgung der Stadt hierbei? Und was hat Evelyns Vater Noah Cross (Regielegende John Huston), der vermögende, aber zwielichtige frühere Partner von Mulwray, mit der ganzen Sache zu tun?
Hintergrund & Infos zu Chinatown
Roman Polanskis Opus wurde 1991 von der Library of Congress als erhaltenswerter, weil kulturell, historisch und ästhetisch wichtiger Film eingestuft. Neben den beiden Hauptdarsteller erhielt der Opus 1975 Nominierungen für Oscars in neun weiteren Kategorien, auch wenn er letztlich nur einen Oscar gewann. Roman Polanski verließ danach aufgrund eines Sexskandals mit einer Minderjährigen die USA und ist bis heute nicht nach Hollywood zurückgekehrt.
Mit Terminator schrieb Regisseur James Cameron Sci-Fi-Geschichte: Arnold Schwarzenegger ist der terminator, der durch die Zeit zurück geschickt wird, um den zukünftigen Rebellenführer auszuschalten.
Handlung von Terminator
Wir schreiben das Jahr 2029. Intelligente Maschinen haben die Herrschaft über die Erde übernommen, die Menschheit ist nahezu eliminiert. Unter Führung des charismatischen Rebellen John Connor leisten die Überlebenden verzweifelten Widerstand. Um diesen ein für allemal zu brechen, entwickeln die Maschinen einen Erfolg versprechenden Plan:
Ein Cyborg aus der Zukunft (Arnold Schwarzenegger), genannt Terminator, wird auf eine Killer-Mission in die Gegenwart geschickt. Er soll Sarah Connor (Linda Hamilton) töten, die junge Frau, die eine entscheidende Rolle für die Menschheit spielen soll, indem sie dem zukünftigen Rebellenführer Leben schenken wird. D.h. wenn sie nicht vorher von der Killermaschine terminiert wird. Sie hat nur eine Chance zu überleben: Kyle Reese (Michael Biehn), einen Freiheitskämpfer, der ebenfalls aus der Zukunft gesandt wurde, um sie zu beschützen. Gemeinsam müssen sie den schier aussichtslosen Kampf gegen den Terminator aufnehmen, soll die zukünftige Menschheit nicht von den Maschinen endgültig ausgelöscht werden.
Hintergrund & Infos zu Der Terminator
Der Terminator (OT: The Terminator) ist eine Erfolgsgeschichte sondergleichen: Bei einem vergleichsweise geringen Budget von 6 Millionen Dollar spielte der Film damals in Kinos weltweit ca. 80 Millionen Dollar ein. Völlig unerwartet setzte sich der Terminator an die Spitze der Billboard-Charts, wo er sich immerhin zwei Wochen hielt.
Für den Regisseur James Cameron, der das Drehbuch zusammen mit Gale Anne Hurd nach seiner Idee (die ihm in einem Fiebertraum kam) verfasst hatte, bedeutete der Terminator den Durchbruch (weitere Sci-Fi-Meilensteine folgten mit Aliens – Die Rückkehr, The Abyss und nicht zuletzt mit Avatar – Aufbruch nach Pandora), Arnold Schwarzenegger festigte als Terminator seinen Ruf als einer der Actionstars der 80er.
Der Terminator stellte den Anfang eines sehr erfolgreichen Franchises dar, zu dem James Cameron mit Terminator 2 – Tag der Abrechnung den zweiten Teil 1991 noch selber beisteuern sollte (und welcher vier Oscar gewann). 2003 und 2009 folgten mit Terminator 3 – Rebellion der Maschinen und Terminator: Die Erlösung bisher zwei weitere Teile fürs Kino. (EM)
In Brian de Palmas Gangster-Klassiker Scarface steigt Al Pacino als der kubanische Einwanderer Tony Montana zum mächtigsten Drogenbaron Miamis auf – doch seine Feinde sind zahlreich.
Handlung von Scarface
Anfang der 1980er Jahre räumt Kubas Staatschef Fidel Castro seine überfüllten Gefängnisse und lässt die Inhaftierten nach Florida bringen. Unter ihnen die beiden Freunde Tony Scarface Montana (Al Pacino) und Manny Ray (Steven Bauer). In den Staaten angekommen haben sie bald genug von ihren Aushilfsjobs als Tellerwäscher in kubanischen Restaurants. Sie träumen von Ruhm, Geld und schönen Mädchen. Mit legalen Mitteln, das wissen sie, ist dieser Traum nicht zu verwirklichen.
Hintergrund & Infos zu Scarface
Scarface ist das Remake des Filmes Narbengesicht von Howard Hawks aus dem Jahr 1982, mit Paul Muni in der Titelrolle. Als Al Pacino diesen Film im Kino sah, reifte in ihm die Idee zu einem Remake. Während das Original zur Prohibitionszeit in Chicaco spielt, verlagert das Remake die Handlung in die 1980er Jahre. Damals brachte eine Einwanderungswelle aus Kuba, der sogenannten Mariel boatlift, zahlreiche Kubanische Auswanderer nach Florida, von denen sich der größte Teil in Miami niederlies. Gemeinsam mit der Verbreitung der neuen Modedroge Kokain wurde dieses Ereignis zum Ausgangspunkt des Remakes. Oliver Stone, der damals selbst mit seiner Kokain-Sucht zu kämpfen hatte, wurde mit dem Verfassen des Drehbuchs beauftragt, welches er in Paris schrieb.
Nachdem Regisseur Brian De Palma das Skript zu Scarface in die Hände bekam, war er so begeistert, dass er kurzerhand aus seiner eigentlich geplanten Produktion Flashdance ausstieg um sich des Stoffes anzunehmen. Er ersetzte Sidney Lumet, der das Projekt verließ. Auch Hauptdarsteller Al Pacino betonte wiederholt, dass die Verkörperung des Toni Montana eine seiner Lieblingsrollen gewesen sei. Bei Al Pacinos weltberühmtem ‘little friend’ handelt es sich übrigens um ein M16-Sturmgewehr mit einem, am Lauf befestigten, M203 40mm Granatenwerfer. Während der Dreharbeiten verletzte sich Al Pacino am erhitzten Lauf des Gewehres und musste aufgrund von schweren Verbrennungen an den Händen zwei Wochen pausieren. (ST)
In Drive versucht sich Ryan Gosling als wortkarger Fluchtwagenfahrer und Stuntman in LA. Für seine Nachbarin Carey Mulligan nimmt er es sogar mit der lokalen Mafia auf.
Handlung von Drive
Drive ist die Kinoadaption des gleichnamigen Crimethriller-Romans von James Sallis. Ryan Gosling spielt in Nicolas Winding Refns Film einen Stuntman, der – spezialisiert auf Autostunts – schlicht The Driver genannt wird. Aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten hinter dem Steuer wird er gerne als Fluchtwagenfahrer angeheuert. Driver ist ein Vollprofi ohne jegliche zwischenmenschlichen Bindungen. Einzig zu seinem Mechaniker und Auftragbeschaffer Shannon (Bryan Cranston) hegt er so etwas wie freundschaftliche Gefühle. Dieser ist es auch, der ihm eine Karriere als Nascar-Profi in Aussicht stellt. Als er sich jedoch in seine neue Nachbarin Irene (Carey Mulligan) verliebt, bekommt die Fassade des einsamen Wolfes Risse. Ihr zuliebe will er ihrem Mann Standard (Oscar Isaac) bei einem Überfall helfen, durch den er sich und seine Familie von Schutzgelderpressern freikaufen will.
Hintergrund & Infos zu Drive
Allein die Produktionsgeschichte von Drive ist eine eigene Story wert und Beleg dafür, dass, was manchmal lange währt, am Ende doch noch gut wird: Nachdem das Buch 2005 erschienen war und durchweg positive Kritiken erhielt, war lange Zeit Universal an einer Umsetzung von Drive interessiert. Zunächst war Hugh Jackman für die Hauptrolle von Drive im Gespräch, doch letztlich setzte sich Ryan Gosling als Wunschkandidat von Produzent Marc Platt durch. In der Tat war er von Gosling so angetan, dass er diesem freie Hand bei der Wahl des Regisseurs für Drive gab. So kam der Däne Refn an Bord, Regisseur der Pusher-Trilogie und von Bronson. Gosling spielt in Drive an der Seite eines illustren Ensembles bestehend aus u.a. Albert Brooks, Ron Perlman und Christina Hendricks.
Der Beruf des Fluchtwagenfahrers fasziniert Filmemacher und Publikum nicht erst seit Drive. Besondere Bekanntheit im Genre erlangte Walter Hills Klassiker Driver. Aber auch Filme wie The Italian Job – Charlie staubt Millionen ab oder Heat würdigen jene oft unterschätzte Aufgabe.
Bei den Filmfestspielen in Cannes wurde Nicolas Winding Refn für Drive als Bester Regisseur ausgezeichnet. (EM)
In dem düsteren Endzeit-Thriller 12 Monkeys wird Bruce Willis von Terry Gilliam als Überlebender einer Virusepidemie in die Vergangenheit geschickt, um die Katastrophe zu verhindern.
Im Jahre 2035 haben sich die Überlebenden einer globalen Virus-Katastrophe, der über fünf Milliarden Menschen zum Opfer fielen, unter die Erde zurückgezogen und leben von der Außenwelt hermetisch abgeriegelt. James Cole (Bruce Willis), ein ehemaliger Strafgefangener, wird von so genannten Wissenschaftlern in das Jahr 1996 zurückgeschickt, kurz bevor das Virus sich ausbreiten konnte, um die oder den Urheber der Ausbreitung ausfindig zu machen. Außerdem können die Informationen, die er über das tödliche Virus findet, helfen, ein wirksames Gegenmittel zu entwickeln. Versehentlich landet er jedoch im Jahre 1990 inmitten einer Nervenheilanstalt. Hier lernt er Jeffrey Goines (Brad Pitt) kennen, der ihm von einer Armee der 12 Monkeys berichtet. Weitere Zeitsprünge führen ihn näher mit der Psychiaterin Kathryn Railly (Madeleine Stowe) zusammen und ans Ziel seiner Mission.
Hintergrund & Infos zu 12 Monkeys
Terry Gilliam, einer der Väter der britischen Komiktruppe Monty Python (Das Leben des Brian), konfrontiert uns in 12 Monkeys (OT: 12 Monkeys) mit seinen Weltuntergangsvisionen. 12 Monkeys erschien 1995 und behandelt Themen wie Zeitreisen, Gedächtnis und Identität. Als Vorbild für dieses Werk diente der 29-minütige Kurzfilm La Jetée – Am Rande des Rollfelds des Franzosen Chris Marker aus dem Jahre 1962. Manche Intepretationen sehen im Charakter James Cole einige Parallelen zur Figur der Kassandra aus der griechischen Mythologie, in welcher Kassandra von Appollo die Gabe bekommt, Unheil vorauszusehen, dies ihr jedoch nicht viel nützt, da niemand ihren Aussagen Gehör schenkt. (EM)
Im epischen Drama There Will Be Blood schwingt sich Daniel Day-Lewis zum Ölmagnaten auf und legt sich dabei mit dem streng religiösen Paul Dano an.
Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) startet zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Erdöl-Imperium in Californien: Mit seinem vermeintlichen Sohn H.W. (Dillon Freasier) und einer emotionalen Geschichte, kann er Landbesitzer überzeugen, ihm Land zu verkaufen, unter dem er Öl vermutet – natürlich ohne den arglosen Besitzern von seiner Vermutung zu berichten. Tatsächlich lässt der Erfolg nicht lange auf sich warten, und schon bald ist Plainview ein einflussreicher Ölmagnat.
Doch sein Hunger nach Reichtum ist nicht gestillt und er versucht weiter Land zu kaufen. So gerät er auch auf die Farm der Sundays in Little Boston. Während Paul Sunday (Paul Dano) im das Land zu einem Spottpreis verkaufen will, erkennt sein Zwillingsbruder, der Pastor Eli (ebenfalls Paul Dano), Plainviews wahre Absichten und fordert mehr Geld als Unterstützung für seine Kirche. Als es auf der Bohrstelle immer wieder zu Unfällen kommt und auch Plainviews Sohn sein Gehör verliert, sieht Eli in den Katastrophen ein göttliches Zeichen und tritt in offenen Konflikt mit Plainview.
Hintergrund & Infos zu There Will Be Blood
There Will Be Blood wurde von Paul Thomas Anderson (Magnolia, The Master) geschrieben, co-produziert und auch inszeniert. Als Inspiration diente ihm dabei der Roman ‘Oil!’ von Upton Sinclair aus dem Jahr 1927. Der Film wurde ein großer Erfolg, sowohl an den Kinokassen, als auch bei den Kritikern, welche den Film teilweise zum Besten Film des Jahrzehnts wählten.
Bei den Oscars wurde There Will Be Blood insgesammt für acht Oscars nominiert, darunter Bester Film, Beste Regie und Bestes Drehbuch. Leider musste er sich in diesem Jahr in allen drei Kategorien gegen No Country for Old Men geschlagen geben. Erfolgreich waren jedoch Daniel Day-Lewis, der den Oscar als Bester Hauptdarsteller gewann und Robert Elswit, der den Oscar für die Beste Kamera erhielt. (ST)
Frank Millers und Robert Rodriguez’ Sin City zeigt das Bild der brutalen Stadt Basin City durch die Augen dreier verschiedener Personen, die sich alle in der Korruption verfangen.
Korrupte Cops, geschmierte Politiker, Huren, die nach Gerechtigkeit dürsten, und die tägliche Suche nach Erlösung in einer Stadt, in der alles möglich scheint – nur nicht das. Das ist Sin City. In dem dreckigen Großstadtmoloch Basin City kreuzen sich die Wege verschiedener Charaktere, die sich bemühen, hier ihr Glück zu finden oder einfach nur über die Runden zu kommen.
Da ist Harrigan (Bruce Willis), der letzte ehrliche Cop der Stadt. Einst von seinem Partner angeschossen und verraten, bemüht er sich, das Leben einer Stripperin (Jessica Alba) vor einem Psychopathen zu retten, dem Sohn eines mächtigen Senators. Dwight (Clive Owen) will 'Jackie Boy' (Benicio del Toro) daran hindern, sich an Prostituierten zu vergehen. Diese können sich, angeführt von der so patenten wie schönen Gail (Rosario Dawson), allerdings ganz gut selbst helfen. Doch ahnen weder sie noch Dwight, dass es sich bei Jackie Boy um einen Polizisten handelt… Schließlich ist da noch Marv (Mickey Rourke), äußerlich eine Bestie von Mann, der den Mörder der schönen Goldie (Jaime King) finden will. Sie kam eines Nachts und gestand ihm ihre Liebe, doch dann wurde sie ermordet. Marv wird nicht ruhen, bevor er herausgefunden hat, wer ihre Mörder sind…
Hintergrund & Infos zu Sin City
Sin City entstand nach der gleichnamigen, legendären Comic-Serie von Frank Miller. Robert Rodriguez’ Verfilmung basiert auf den Bänden ‘Stadt ohne Gnade’, ‘Das große Sterben’ und ‘Dieser feige Bastard’. Die Eröffnungsszene des Films mit Josh Hartnett und Marley Shelton ist der Sin City-Kurzgeschichte ‘The Customer is Always Right’ entnommen. Regisseur Robert Rodriguez drehte sie vor Beginn der eigentlichen Dreharbeiten, um Frank Miller von seiner Vision zu überzeugen. Rodriguez konzipierte Sin City als direkte Übertragung der Comicserie ins Medium Film. Deshalb werden in Bezug auf Sin City (abgesehen von Miller als Autor der Comics) keine weiteren Drehbuchautoren angeführt. Miller fungierte darüber hinaus als Co-Regisseur von Sin City. Quentin Tarantino unterstützte Rodriguez und Miller und übernahm die Gast-Regie für eine Szene des Films.
Um eine möglichst große Übereinstimmung mit Millers Sin City-Comics zu erreichen, drehte Rodriguez vollständig vor Green Screens und fügte den abgründig-düsteren Hintergrund von Basin City erst in der Postproduktion ein. (KJ)
Der Tod eines jungen Mädchens bringt in Mystic River drei alte Freunde zusammen – und gegeneinander auf.
Handlung von Mystic River
East Buckingham ist ein ruhiges Viertel in Boston. Bis auf Jimmy, Dave und Sean ist keiner auf der Straße. Sie spielen Hockey und erfreuen sich an ihrer Freizeit. Doch das Idyll wird schnell zerstört, als zwei Männer Dave verschleppen und mehrere Tage festhalten. Der Vorfall traumatisiert nicht nur den jungen Dave, auch die Freundschaft der drei Jungen geht daran kaputt.
Viele Jahre später leben sie immer noch in Boston, ihr Kontakt ist aber spärlich: Jimmy (Sean Penn) betreibt ein kleines Geschäft und hat eine Familie gegründet, Sean (Kevin Bacon) ist bei der State Police und geschieden und Dave (Tim Robbins) hat einen Bürojob. Doch dann kommt Dave eines Abends mit blutverschmierten Händen nach Hause, und Sean erhält einen Notruf.
Ein verlassenes Auto mit Blutspuren führt zur Leiche eines 18-jährigen Mädchens. Schnell wird klar, dass es sich bei der Toten um Jimmys Tochter handelt. Der Tod des Mädchens reißt Jimmy in einen emotionalen Abgrund. Auch seine Frau (Laura Linney) kann nicht begreifen, was ihnen passiert ist. Gleichzeitig untersucht Sean den Mordfall und wird dabei mit seinen alten Freunden konfrontiert. Jimmy hingegen will seine Tochter rächen und macht sich auf eigene Faust auf die Suche nach dem Täter.
Hintergrund & Infos zu Mystic River
Mystic River basiert auf den gleichnamigen Roman des aus Boston stammenden Autors Dennis Lehane. Der Titel bezieht sich auf den Fluss, der durch den Norden Bostons fließt. Mystic River ist die erste Verfilmung eines Lehane-Romanes. 2007 und 2009 folgten Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel und Shutter Island.
Das im Film auftauchende Viertel East Buckingham ist komplett fiktiv, ist aber größtenteils an den Stadtteil East Boston angelehnt, wo auch viel gedreht wurde. Die als Schauplatz auftauchenden Bärenkäfige gibt es tatsächlich. Sie befinden sich im Franklin Park im Süden der Stadt und wurden 1954 außer Betrieb genommen. Seitdem sind sie zu einem berüchtigten Umschlagplatz für diverse Drogen geworden.
Clint Eastwood hat nicht nur Regie geführt, sondern auch die Filmmusik komponiert. Die Drehbuchadaption schrieb Brian Helgeland, der bereits 1997 für sein Drehbuch zu L.A. Confidential zahlreiche Preise erhalten hat, unter anderem den Oscar. Für Mystic River wurde er ebenfalls für den Oscar in der Kategorie bestes Adaptiertes Drehbuch nominiert, musste sich aber D"Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs)":/movies/der-herr-der-ringe-die-rueckkehr-des-koenigs geschlagen geben. (PZ)
Das Reboot Mad Max: Fury Road ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie um den postapokalyptischen Outlaw, der diesmal von Tom Hardy gespielt wird.
Handlung zu Mad Max: Fury Road
Max Rockatansky, besser bekannt als Mad Max (Tom Hardy), ist auf der Flucht. Gemeinsam mit einer Gruppe Überlebender donnert er in einem zum Panzer umgebauten Sattelschlepper durch die Wüste, der von Imperator Furiosa (Charlize Theron) gefahren wird. Sie werden verfolgt von degenerierten Gesetzlosen in schwer bewaffneten Wüsten-Autos. Ein erbitterter Krieg auf der Straße entbrennt.
Mit an Bord ist eine Gruppe von Frauen, die sich “The Five Wifes” nennt. In der postapokalyptischen Welt von Mad Max werden schöne Frauen als sehr wertvolle Güter behandelt. Besonders attraktive Exemplare werden in einem Käfig gehalten und sind für die Straßenbanditen ebenso wertvoll wie Benzin.
Hintergrund & Infos zu Mad Max: Fury Road
Die Idee zu Mad Max: Fury Road kam Regisseur George Miller, der bereits den originalen Mad Max inszenierte, kurz nach Fertigstellung von Mad Max III – Jenseits der Donnerkuppel 1985, doch das Projekt kam nur sehr langsam voran: 2003 hatte er das Drehbuch fertiggestellt, aber aufgrund des Irakkrieges und damit verbundenen Publikums-Befindlichkeiten blieb es vorerst in der Schublade liegen. Erst 2010 beschloss Warner Bros. die Dreharbeiten in Australien zu starten. Doch die Natur zerstörte die Pläne des Produktionsteams auf recht ungewöhnliche Weise: Starke Regenfälle verwandelten im November 2011 die australische Wüste in eine blühende Landschaft, die gar nicht zum postapokalyptischen Setting von Mad Max: Fury Road passte. Das gesammte Drehteam zog also im Juli 2012 nach Namibia um, um in der afrikanischen Wüste den Film mit 18 Monaten Verspätung endlich in den Kasten zu bekommen. Nach dem Ende der Dreharbeiten im Dezember 2012 wurde festgestellt, dass einige Szenen erneut gedreht werden mussten, obwohl der Film sein Budget schon lange gesprengt hatte. Auch nach diesen Reshoots im November 2013 dauerte es noch anderthalb Jahre, bis der Film endlich im Kino laufen sollte.
Der als Fortsetzung der Mad Max-Filme angesetzte Film soll auf drei Filme aufgeteilt werden: Mad Max: Fury Road, Mad Max: The Wasteland und einen noch nicht betitelten dritten Film.
Mad Max: Fury Road ist einer der großen Abräumer bei der Bekanntgabe der Nominierungen für die Oscar-Preisverleihung 2016. Der Actionfilm wurde für stolze zehn Oscars nominiert, unter anderem in den Top-Kategorien Bester Film, Beste Regie und Bester Schnitt. In diesen sechs Kategorien konnte Mad Max: Fury Road Oscars mit nach Hause nehmen: Bestes Kostümdesign, Bester Schnitt, Bestes Make-up und bestes Hairstyling, Bestes Szenenbild, Bester Ton sowie Bester Tonschnitt. In den Königskategorien ging der Film jedoch leer aus. (ST)
In Steven Spielbergs Holocaust-Drama Schindlers Liste spielt Liam Neeson den deutschen Industriellen Oscar Schindler, der seine jüdischen Mitarbeiter vor der Deportation rettete.
Von einer wahren Begebenheit inspiriert, erzählt Schindlers Liste (OT Schindler’s List) die Geschichte des Industriellen Oskar Schindler (Liam Neeson), der während des Zweiten Weltkriegs versucht, sich in Krakau eine Existenz aufzubauen. Aus finanziellen Gründen beschäftigt er nur Juden und leiht sich Geld von ihnen um eine Emaillefabrik zu gründen, die ihm letztlich großen Reichtum beschert. Als die Brutalität des Holocaust Krakau erreicht, riskiert er nicht nur sein Vermögen, sondern auch sein Leben um seine Arbeiter vor der Deportation zu bewahren.
Hintergrund & Infos zu Schindlers Liste
Trotz anfänglicher Zweifel, ob er der Herausforderung gewachsen war, produzierte Steven Spielberg Schindlers Liste und führte auch selbst Regie. Der Erfolg sollte ihm recht geben, denn Schindlers Liste spielte bei einem Budget von nur 25 Millionen US-Dollar weit über 300 Millionen weltweit wieder ein. Hinzu kam ein regelrechter Preisregen: Von zwölf Oscar-Nominierungen gewann Schindlers Liste sieben, unter anderem für den besten Film, die beste Regie und die beste Filmmusik. Aber auch bei den Golden Globes, den BAFTA und vielen anderen Preisverleihungen ging der Film nicht leer aus. Außerdem erhielt Steven Spielberg 1998 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz.
Schindlers Liste basiert auf dem gleichnamigen Roman des australischen Schriftstellers Thomas Keneally, der 1982 veröffentlicht wurde. Dieser wiederum wurde von der Geschichte inspiriert, die Leopold Pfefferberg (im Film gespielt von Jonathan Sagall) ihm zwei Jahre zuvor in Los Angeles erzählte. Pfefferberg selbst hatte auf Schindlers Liste gestanden. (ST)
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