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In dem französischen Überraschungserfolg Ziemlich beste Freunde engagiert ein gelähmter Aristokrat einen unkonventionellen Pfleger aus einem Problemviertel.
Handlung von Ziemlich beste Freunde
Philippe (François Cluzet) ist zwar reich und intelligent, aber er benötigt im Alltag Hilfe, da er vom Hals abwärts gelähmt ist. Als er einen neuen Pfleger engagiert, entscheidet er sich zum Entsetzen seiner Freunde und Vertrauten für den jungen schwarzen Driss (Omar Sy), der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde. Der direkte und fröhliche Charakter von Driss beeindruckt Philippe, der besonders unter dem allgegenwärtigen Mitleid seiner Umgebung leidet. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Männerfreundschaft, die alle ethnischen und sozialen Grenzen überschreitet.
Hintergrund & Infos zu Ziemlich beste Freunde
Ziemlich beste Freunde (OT: Intouchables) war – auch zur Überaschung der Produzenten – ein unglaublicher Überaschungserfolg. Binnen kurzer Zeit sahen über 10 Millionen Franzosen die Geschichte um die klassenübergreifende Freundschaft. Offensichtlich spricht Ziemlich beste Freunde ein Thema an, das den Franzosen aus der Seele spricht, denn auch die französischen Medien und Politiker griffen das Thema der sozialen Ungleicheit auf und brachten es infolge von Ziemlich beste Freunde zurück in die öffentliche Diskussion. Gerade in Frankreich ist die Trennung zwischen den sozialen Klassen extrem mit der ethnischen Zugehörigkeit verbunden, was gerade in den sozial schwachen französischen Vorstädten immer wieder für Aufstände sorgt.
Doch auch in Deutschland gelang Ziemlich beste Freunde der durchschlagende Erfolg: Nach zahlreichen Wochen, die sich Ziemlich beste Freunde an der Spitze der Kinocharts halten konnte, gelang ihm auch auf unserer Seite des Rheins der Sprung über die 8-Millionen-Besucher-Marke. Auch in der restlichen Europäischen Union wurde der Film in diesem Jahr häufiger gesehen, als der zweitplazierte Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2. (ST)
In Maren Ades oscarnominierter Tragikomödie Toni Erdmann versucht ein zu Scherzen aufgelegter Vater in Rumänien die Beziehung zu seiner auf ihre Karriere fokussierte Tochter wiederzubeleben.
Handlung von Toni Erdmann
Winfried Lau (Peter Simonischek) ist 65 Jahre alt, Musiklehrer und für jeden Spaß zu haben. Als allerdings sein langjähriger Begleiter und treuer Hund stirbt, entschließt er sich zu einer spontanen Reise nach Rumänien. In Bukarest, der Hauptstadt des osteuropäischen Landes, will er seine Tochter Ines Conradi (Sandra Hüller) mit seinem Auftauchen überraschen.
Ines ist allerdings eine schwer beschäftigte Karrierefrau, die sich in Bukarest als Unternehmensberaterin einen Namen machen will und folglich einen Störfaktor wie Winfried ganz und gar nicht gebrauchen kann. Den Kontakt zu ihrem Vater hat sie nicht ohne Grund erkalten lassen, denn sie kennt seine Art von Humor zu Genüge. Ines' Ablehnung stachelt Winfried jedoch nur noch mehr an: Der lebenslustige Mann will sicherstellen, dass seine ehrgeizige, rationale Tochter das Lachen nicht verlernt hat und so ersinnt er ein schillerndes Alter Ego namens Toni Erdmann, das seine Tochter aus der Reserve locken soll.
Das wiederholte unerwartete Auftauchen des leicht verrückten Toni Erdmann, mit falschem Gebiss, schlechter Perücke, großer Geste und immer einem Witz auf den Lippen, passt Ines jedoch gar nicht ins Konzept, zumal sie bei wichtigen Geschäftsessen ihre männlichen Kunden von ihrer Seriösität als Businessfrau überzeugen soll. So geraten Vater und Tochter immer wieder aneinander, stellen im Streit aber eine neue Art von Nähe her.
Hintergrund & Infos zu Toni Erdmann
Toni Erdmann ist nach Der Wald vor lauter Bäumen (2003) und Alle Anderen (2009) der dritte Spielfilm von Regisseurin Maren Ade. Gedreht wurde die Tragikomödie vorrangig vor Ort im rumänischen Bukarest und in einem deutlich kleineren Anteil nahe Aachen.
Im Mai 2016 ging Toni Erdmann im Wettbewerb des Filmfestivals von Cannes ins Rennen um die Goldene Palme. Obwohl der Film dort herausragende Kritiken erhielt und als Favorit gehandelt wurde, erhielt er letztendlich jedoch "nur" den unabhängigen FIPRESCI-Preis. Dafür wurde die Tragikomödie im Dezember 2016 als bester Film mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet und durfte sich als deutscher Beitrag Hoffnungen auf den Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film machen, ging dort aber leider leer aus. Im April 2017 wurde Toni Erdmann allerdings mit sechs Lolas beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnet - unter anderem für den besten Film, für die beste Regie und für die beiden Hauptdarsteller. (ES)
In Noah Baumbachs Netflix-Film Marriage Story versuchen Scarlett Johansson und Adam Driver einen Weg zu finden, sich zu trennen, ohne dabei ihre Familie komplett zerbrechen zu lassen.
Nicole (Scarlett Johansson) und Charlie (Adam Driver) sind verheiratet. Sie ist Schauspielerin, er inszeniert als Regisseur Theaterstücke. Doch obwohl beide ihren Sohn Henry (Azhy Robertson) über alles lieben und sie genau die Stärken des anderen aufzählen könnten, steht die Beziehung des Paares kurz vor dem Ende. Auch Therapiestunden beim Eheberater können da nicht mehr helfen.
Nicole zieht schließlich zu ihrer Mutter nach Los Angeles, um dort eine Sitcom zu drehen. Charlie bleibt in New York zurück und denkt über die Folgen einer Trennung nach. Dass die unvermeidliche Scheidung in eine hässliche Schlammschlacht ohne Rücksicht auf Verluste ausartet, will eigentlich keiner von beiden. Trotzdem schaffen sie es einfach nicht mehr, richtig miteinander zu reden. Zuneigung droht immer mehr, sich in Hass zu verwandeln. Das wird von ihren jeweiligen Anwälten (Ray Liotta und Laura Dern) zusätzlich befeuert, erst recht, als es das Sorgerecht um Henry zum Thema wird.
Hintergrund & Infos zu Marriage StoryFür Marriage Story arbeitete Noah Baumbach nach The Meyerowitz Stories (2017), Gefühlt Mitte Zwanzig (2014) und Frances Ha (2012) zum wiederholten Mal mit Schauspieler Adam Driver zusammen. Es ist außerdem nach The Meyerowitz Stories der zweite Film, den er für den Streaming-Dienst Netflix drehte.
Marriage Story feierte seine Premiere im August 2019 auf dem Filmfest von Venedig, wo er viele äußerst positive Kritiken einfahren konnte. Vor seiner weltweiten Veröffentlichung auf Netflix am 6. Dezember 2019 wurde der Film in Deutschland ab dem 21. November auch in einigen Kinos gezeigt.
In Marriage Story nimmt Noah Baumbach auch Bezug auf andere Beziehungsdramen wie Kramer gegen Kramer (1979) und Zwei auf gleichem Weg (1967). (ES)
Oh Boy zeigt uns 24 Stunden im Leben eines jungen Mannes und der Stadt, in der er lebt: Berlin. Der Film handelt von der Sehnsucht, am Leben teilzunehmen.
Handlung von Oh Boy
Eigentlich will Niko (Tom Schilling) nur einen Kaffe trinken, aber nicht zu Hause. Es zieht ihn hinaus in die große Stadt Berlin und er begibt sich auf eine Odyssee, die ihn vor allem mit sich selbst konfrontiert. Er geht stramm auf die 30 zu und hat bereits vor einiger Zeit sein Jura-Studium abgebrochen. Er lässt sich durch die Straßen der Hauptstadt treiben, lebt in den Tag hinein und beschäftigt sich unfreiwillig mehr mit den alltäglichen Problemen anderer Menschen als mit seinen eigenen.
Niko wird dabei selbst fast unbemerkt zum Außenseiter, doch dann wird er mit der Realität und seiner eigenen Passivität konfrontiert: Mit seiner Freundin ist Schluss, sein Vater (Ulrich Noethen) verweigert die weitere finanzielle Unterstützung und ein Verkehrspsychologe stellt Niko die Diagnose ‘emotional unausgeglichen’, nachdem Niko durch Trunkenheit am Steuer seinen Führerschein abgeben musste. Die Reise führt ihn zu seinem depressiven Nachbarn (Justus von Dohnányi), ans Theater zu seiner alten Klassenkameradin Julika (Friederike Kempter), an ein Filmset und schließlich in eine Kneipe, wo er auf den schwer betrunkenen Friedrich (Michael Gwisdek) trifft. Doch was er eigentlich sucht, bekommt er nicht. Wenn es doch nur irgendwo in der Stadt noch einen normalen Kaffee geben würde!
Hintergrund & Infos zu Oh Boy
Der komplett in Schwarzweiß gedrehte Film Oh Boy feierte 2012 beim Filmfestival von Karlovy Vary Weltpremiere. Jan Ole Gerster, der Regisseur und Drehbuchautor von Oh Boy!, gewann 2012 im Rahmen des Filmfests München den Förderpreis Neues Deutsches Kino für das beste Drehbuch. Jan Ole Gerster assistierte bei Good Bye, Lenin! dem Regisseur Wolfgang Becker und liefert mit Oh Boy sein Regiedebüt, das unter anderem von Schiwago Film und der Chromosom Filmproduktion produziert wurde.
Oh Boy zählte 2013 zu den großen Abräumern beim Deutschen Filmpreis und gewann unter anderem die Goldene Lola. Insgesamt wurde Jan Ole Gersters Debütfilm mit sechs Lolas ausgezeichnet. In den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Tom Schilling), Bester Nebendarsteller (Michael Gwisdek), Bestes Drehbuch (Jan Ole Gerster) und Beste Filmmusik (The Major Minors, Cherilyn MacNeil) konnte sich der deutsche Schwarzweiß-Film durchsetzen. (AH)
In Garden State kehrt der erfolglose und depressive Schauspieler Zach Braff zurück in seine Heimatstadt, um seine Mutter zu beerdigen. Erst als er auf Natalie Portman trifft, schöpft er neuen Lebensmut.
Handlung von Garden State
Andrew Largeman (Zach Braff) ist einer von vielen erfolglosen Schauspielern in Hollywood die sich als Kellner etwas dazu verdienen müssen. Als der Mittzwanziger vom Tod seiner querschnittsgelähmten Mutter benachrichtigt wird, fliegt er nach New Jersey, dem sogenannten Garden State, um die Beerdigung zu besuchen. Dort trifft er auf Mark (Peter Sarsgaard), einen alten Schulfreund der zu Hause hängen geblieben ist und sich vor allem dem Kiffen widmet. Gemeinsam mit Mark und der verschrobenen Sam (Natalie Portman) verbringt Andrew ereignisreiche Tage in seiner alten Heimat. So muss er u.a. feststellen, dass sein Vater (Ian Holm) ihm jahrelang schwere Psychopharmaka verschrieben hat um über das Schicksal seiner Mutter hinweg zu kommen. Während der gemeinsamen Zeit kommen sich Andrew und Sam immer näher – Andrew ist sich nicht mehr sicher ob er wirklich wieder nach Hollywood möchte.
Hintergrund & Infos zu Garden State
Garden State war 2004 das Regiedebüt von Zach Braff, bekannt als J.D. aus der Kultserie Scrubs – Die Anfänger. Der Film wurde zum Überraschungserfolg des Jahres und konnte mehr als das vierzehnfache seines 2,5 Millionen US-Dollar Budgets einspielen. Braff, der auch das für das Drehbuch verantwortlich war, bekam großes Lob für seine einfühlsame und intelligente Interpretation eines coming-of-age – Films. Garden State konnte sich auf DVD zum Kultfilm entwickeln, der Soundtrack, den Braff selbst zusammenstellte, war wegweisend für andere Indie-Produktionen und wurde sogar mit einem Grammy ausgezeichnet. Mit Schauspielgrößen wie Sir Ian Holm, Natalie Portman und Peter Sarsgaard in weiteren Rollen, ist der Film für eine Indipendent – Produktion außerordentlich hochkarätig besetzt . Als zentrale Einflüsse für seinen Film nennt Braff, der übrigens in jeder Szene des Films zu sehen ist, die Filme von Woody Allen (Der Stadtneurotiker), Alexander Payne (Election) und Mike Nichols (Die Reifeprüfung). (BL)
In Danny Boyles Tragi-Komödie Trainspotting – Neue Helden müssen sich Ewan McGregor und seine Kumpels in der Junkie-Szene von Edinburgh behaupten.
Handlung von Trainspotting – Neue Helden
Mark (Ewan McGregor) ist ein Junkie. Sein Revier ist ein trister Teil Edinburghs, und sein grauer Alltag dreht sich von morgens bis abends um den nächsten Schuss. Irgendwann, so glaubt er, wird er einmal davon loskommen, aber mit kaputten Freunden wie Sick Boy (Jonny Lee Miller), Spud (Ewen Bremner) und Begbie (Robert Carlyle) ist daran gar nicht zu denken. Was immer er versucht, er scheitert kläglich, bis sich eines Tages die Chance seines Lebens bietet – in Form von zwei Kilo seines Lieblingspulvers allerfeinster Qualität.
Hintergrund & Infos zu Trainspotting – Neue Helden
Trainspotting basiert auf dem gleichnamigen Roman von Irvine Welsh. 2002 erschien auch ein Nachfolgeroman zu Trainspotting unter dem Namen Porno. T2 Trainspotting wurde, ebenfalls von Boyle, 2017 verfilmt. Für die Verfilmung verpflichteten die Produzenten Ewan McGregor in der Hauptrolle, nachdem er sie mit seiner Rolle in Kleine Morde unter Freunden beeindruckt hatte. In der Theateradaption spielte zuvor Ewen Bremner die Hauptrolle. Er ist auch im Film zu sehen, allerdings als Spud. Zur Vorbereitung beschäftigte sich Ewan McGregor intensiv mit der Heroin-Szene in Glasgow. Er war eigenen Angaben sogar kurz davor, sich selbst Heroin zu spritzen, nahm dann aber doch Abstand von diesem Plan.
Der Titel Trainspotting, also "Züge beobachten", stammt aus einer nicht verfilmten Passage des Buches. Er bezieht sich darauf, dass das Hobby, Züge zu beobachten, für Außenstehende nicht nachvollziehbar ist – ebenso wie Heroinkonsum.
Seine Premiere feierte der Film auf dem Filmfestival Cannes, allerdings außerhalb des Wettbewerbs. Trainspotting erhielt eine Oscarnominierung für das beste adaptierte Drehbuch, konnte den Preis aber nicht gewinnen. Eine andere Ehrung wurde dem Film durch das British Film Institute zuteil, welches den Film auf Platz 10 der besten britischen Filme aller Zeiten wählte. In Großbritannien wurde er auch zu einem finanziellen Erfolg und gilt dort bis heute als viert-erfolgreichster britischer Film aller Zeiten. (ST)
Nachdem sie ihren Job vermasselt haben, müssen Auftragskiller Brendan Gleeson und Colin Farrell auf Anweisungen ihres Chefs warten – ausgerechnet in Brügge.
Handlung von Brügge sehen… und sterben?
Ken (Brendan Gleeson) und Ray (Colin Farrell) arbeiten als Profikiller unter ihrem Chef Harry (Ralph Fiennes). Nachdem sie einen Auftrag in London nicht ganz planmäßig absolviert haben, werden sie von Harry zur Erholung nach Brügge geschickt. Während sich Ken beim Sightseeing zwischen mittelalterlichen Bauten recht wohl fühlt und entspannt, ist Ray gelangweilt und verfällt in eine Depression. Tagelang warten die beiden Killer auf den angekündigten Anruf von Harry.
Ray gibt sich schon bald interessanteren Aufgaben in Brügge hin. Er freundet sich auf einem Filmset mit dem kleinwüchsigen amerikanischen Schauspieler Jimmy (Jordan Prentice) an und trifft auf die bezaubernde Chloe (Clémence Poésy). Gemeinsam mit Jimmy feiert Ray ausgiebige Drogenpartys, während er in Chloe die Frau seines Lebens getroffen hat. Die Liebe zu ihr ruft deren eifersüchtigen Ex-Freund Eirik (Jérémie Renier) auf den Plan. Als Ken endlich der lange erwartete Anruf von Harry erreicht, haben die beiden jedoch ein sehr viel tödlicheres Problem als Ex-Freunde.
Hintergrund & Infos zu Brügge sehen… und sterben?
Brügge sehen… und sterben? (OT: In Bruges) feierte seine Premiere auf dem Sundance Film Festival und bekam anschließend nur eine limitierte Veröffentlichung in den USA. Schnell erarbeitete sich der Film jedoch einen Kultstatus, der durch einen Golden Globe für Colin Farrell und einen BAFTA-Award für das Drehbuch noch beschleunigt wurde.
Eine besondere symbolische Rolle im Film nimmt das Bild Das letzte Gericht des niederländischem Malers Hieronymus Bosch ein, das Ray und Ken bei ihrem Besuch im Groeningemuseum betrachten. Die Schauspieler, die Ray später kennenlernt, sind wie die Figuren auf dem Bild gekleidet und arbeiten offensichtlich an einer schauspielerischen Nachstellung. Das Bild thematisiert die Durchwanderung des Fegefeuers als Buße für begangenes Unrecht und Voraussetzung einer Erlösung. So gesehen ist der Aufenthalt von Ray in Brügge vergleichbar mit dem Fegefeuer und als Buße für seine Taten als Profikiller zu verstehen. (ST)
In Lord of War versorgt Nicolas Cage als skupelloser Händler Krisengebiete mit Waffen – und Ethan Hawke will ihm als Interpol-Agent das Handwerk legen.
Handlung von Lord of War – Händler des Todes
Der Handel mit Waffen ist ein dreckiges aber lukratives Geschäft. Und Yuri Orlov (Nicolas Cage) ist darin der Beste. Nach bescheidenen Anfängen in New Yorks Stadtteil Little Odessa steigt er gemeinsam mit seinem Bruder Vitali (Jared Leto) nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zum mächtigsten Waffenschieber der Welt auf. Unmenschliche Diktatoren und legitime Staatsoberhäupter – Yuri versorgt sie alle. Partei ergreift er nicht, so lange die Kasse stimmt. Da heftet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere der Interpol-Agent Jack Valentine (Ethan Hawke) an seine Fersen und Ehefrau Ava (Bridget Moynahan) stellt ihn vor ein Ultimatum. Yuri will sich für die Familie entscheiden, doch seine Kunden sind ihm unangenehm treu…
Hintergrund & Infos zu Lord of War – Händler des Todes
Lord of War wurde lose vom Leben und Wirken des berühmt-berüchtigten russischen Waffenhändlers Wiktor But inspiriert. Der sogenannte Händler des Todes, der im Übrigen nicht in den USA, sondern in der Sowjetunion aufwuchs, versorgte nachweislich zahlreiche afrikanische Bürgerkriegsgegenden mit Waffen. Im Jahr 2008, drei Jahre nach der Veröffentlichung von Lord of War, konnte er festgenommen werden. In Lord of War ist besonders die Darstellung des Waffenhändlers bemerkenswert. Nicolas Cage spielt einen durchaus sympathischen und humorvollen Mann, von dem sich der Zuschauer erst nach und nach angewidert abwendet. Für den Film griff das Produktionsteam auch auf die Hilfe echter Waffenhändler zurück. Die 50 Panzer, die in einer Szene zu sehen sind, kamen aus der tschechischen Republik und wurden nach den Dreharbeiten im Dezember nach Libyen weiterverkauft. Auch die Maschinengewehre waren echt – wenn auch nur gemietet – da dies billiger war, als sich Replika-Gewehre bauen zu lassen. (ST)
Marc Webbs (500) Days of Summer ist keine Liebesgeschichte, so warnt der Film zumindest selbst. Doch was sich zwischen Joseph Gordon-Levitt und Zooey Deschanel anbahnt, sieht verdächtig danach aus.
Handlung von (500) Days of Summer
Junge trifft Mädchen. Junge verliebt sich. Mädchen nicht. Das ist die Geschichte, die (500) Days of Summer erzählt. Aber natürlich ist in dieser Tragikomödie von Marc Webb dann doch alles komplizierter als gedacht. Als Tom Hanson (Joseph Gordon-Levitt) zum ersten Mal auf Summer Finn (Zooey Deschanel) trifft, weiß er, sie ist es! Wunderschön, charmant und witzig – sie ist die perfekte Frau. Es gibt nur ein kleines Problem: Summer glaubt nicht an die Liebe. Sie findet, dass Beziehungen zu kompliziert sind. Warum sollte man nicht also einfach nur Spaß haben? Aber Tom ist verliebt und durchlebt 500 Tage lang die euphorischen Kicks und die quälenden Tiefpunkte der Liebe.
Hintergrund & Infos zu (500) Days of Summer
Marc Webb, der sich zuvor unter anderem als Regisseur von Musikvideos einen Namen machte (unter anderem für 3 Doors Down, Green Day oder No Doubt) und später Spider-Boy Andrew Garfield in The Amazing Spider-Man und The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro durch die Häuserschluchten schwingen ließ, lieferte mit (500) Days of Summer sein Spielfilmregiedebüt ab.
Bei den Golden Globes 2010 war (500) Days of Summer in der Kategorie Bester Film – Komödie oder Musical nominiert und Joseph Gordon-Levitt stand als Bester Hauptdarsteller ebenfalls auf der Liste der Nominierten.
In Anders Thomas Jensens Adams Äpfel trifft Neonazi Ulrich Thomsen bei der Resozialisierung in einer Kirche auf den eigenwilligen Pfarrer Mads Mikkelsen.
Ivan (Mads Mikkelsen) ist ein begeisterter Landpfarrer irgendwo im dänischen Nirgendwo. Hier hat er es sich zur Aufgabe gemacht, vom Wege abgekommene Schäfchen zurück auf den Pfad der Tugend zu führen. Kein Fall scheint ihm Hoffnungslos, denn seine Güte kennt keine Grenzen. Dies muss auch der Neonazi Adam (Ulrich Thomsen) erkennen, als alle Einschüchterungsversuche an dem ewig optimistischen Pfarrer scheinbar wirklungslos abperlen. Ehe er sich versieht, hat er sich verpflichtet, einen Apfelkuchen aus den Früchten des Baumes im Garten zu backen.
Doch so leicht will sich Adam nicht unterkriegen lassen. Gemeinsam mit seinen Leidensgenossen, dem Trinker und Vergewaltiger Gunnar (Nicolas Bro) und dem arabischen Tankstellenräuber Khalid (Ali Kazim) will er Ivan ein für allemal das seelige Lächeln vom Gesicht tilgen. Doch bei seinem Versuch, Ivans positive Weltsicht zu zerstören, hat er nicht mit dem manischen Optimismus seines vermeintlichen Opfers gerechnet.
Hintergrund & Infos zu Adams Äpfel
Adams Äpfel ist die dritte eigenständige Spielfilm-Regie des Dänen Anders Thomas Jensen, der zuvor schon Flickering Lights und den mindestens ebenso grotesken Dänische Delikatessen ins Kino brachte. Wie bei seinen vorherigen Filmen schrieb er auch hier das Drehbuch selbst. Als Autor ist er auch verantwortlich für die größten dänischen Komödienerfolge der letzten Jahre: In China essen sie Hunde, Old Men in New Cars und Wilbur Wants to Kill Himself stammen ebenfalls aus seiner Feder.
Bei seinem Erscheinen war sein Film nicht nur ein Publikumserfolg, sondern er lief auch sehr erfolgreich auf zahlreichen Festivals, wo er überwiegend positive Kritiken erhielt. 2005 wurde er sogar für den Europäischen Filmpreis in der Kategorie Bestes Drehbuch nominiert, musste sich aber dem Film Paradise Now geschlagen geben. (ST)
Wes Anderson schickt Ralph Fiennes im oscarprämierten Grand Budapest Hotel als Hotelconcierge in die goldene Vergangenheit.
Handlung von Grand Budapest Hotel
Der Film spielt in der fiktiven Alpenrepublik Zubrowska. Im Grand Budapest Hotel erlebt der gebildete und legendäre Concierge Monsieur Gustave H. (Ralph Fiennes) das pulsierende Leben der Goldenen 20er hautnah mit. Er bekommt mit Zero Moustafa (Tony Revolori) bald einen neuen Lobby Boy und führt seinen jungen Protegé in die Geheimnisse seines Berufes ein. Doch dann stirbt plötzlich die betagte Madame D. (Tilda Swinton) und die um ihr Erbe geprellten Hinterbliebenen sind mit dem letzten Willen der Verstorbenen nicht so ganz einverstanden. Gemeinsam werden Gustave H. und sein ihm loyal ergebener Lobby Boy in ein Abenteuer um ein gestohlenes Renaissancegemälde, ein riesiges Familienvermögen und die geschichtlichen Umwälzungen ihrer Epoche verwickelt.
Hintergrund & Infos zu Grand Budapest Hotel
Die skurrile Komödie Grand Budapest Hotel lief im Wettbewerb der Berlinale 2014 und feierte dort am 06. Februar 2014 ihre Weltpremiere. Dort erhielt Wes Andersons Film den Silbernen Bären im Rahmen des Großen Preises der Jury.
Im Januar 2015 wurde Grand Budapest Hotel für neun Oscars nominiert (u.a. für Bester Film, Beste Kamera, Beste Regie, Bester Schnitt, Bestes Original-Drehbuch) und gehörte mit Birdman oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit zu den meistnominierten Filmen. Vier der Nominierungen ließen sich in die Tat umsetzen und so wurden Kostümdesign, Make-up bzw. Frisuren, Szenenbild und Musik (Original Score) von Grand Budapest Hotel ausgezeichnet.
Im Abspann von Grand Budapest Hotel nennt Wes Anderson einen österreichischen Schriftsteller als Inspiration für den Film: Stefan Zweig. Für Stefan Zweig war die Donaumonarchie in Österreich vor dem Ersten Weltkrieg eine Art verlorenes Paradies. Während er vor dem Ersten Weltkrieg selbst einen luxuriösen Lebensstil pflegen konnte und zur intellektuellen Elite des Wiener “fin de siècle” gehörte, kämpfte er nach der Niederlage gegen steigenden Nationalismus und Antisemitismus – vergeblich. Mit der Machtergreifung der Nazis wurde er ins Exil nach Brasilien gezwungen, wo er 1942 starb. Er verarbeitete seine Erinnerungen an die vergangene Epoche in zwei Büchern, die als Vorlage für Grand Budapest Hotel gelten können: “Die Welt von Gestern” in dem er die untergegangene Monarchie nostalgisch verklärt und “Rausch der Verwandlung”, in dem ein Luxushotel in den Bergen als Insel der Glücklichen beschrieben wird, dessen Geschicke vom Concierge gelenkt werden.
Der Film rund um den Concierge eines großen Hotels ist der achte Film mit Spielfilmlänge von Wes Anderson nach Durchgeknallt, Rushmore, Die Royal Tenenbaums, Die Tiefseetaucher, Darjeeling Limited, Der fantastische Mr. Fox und Moonrise Kingdom.
Anders als der Filmtitel Grand Budapest Hotel vermuten lässt, fanden die Dreharbeiten nicht in der ungarischen Hauptstadt Budapest statt, sondern im sächsischen Görlitz, das hierfür im Glanz längst vergangener Tage neu erstrahlte. Über 50 Drehtage verbrachte Wes Andersen in ‘Görliwood’ und drehte kleinere Sequenzen auch in Zittau und der sächsischen Schweiz. Für das Gebäude des Grand Budapest Hotels standen unter anderem das Görlitzer Warenhaus und die Stadthalle Görlitz Pate.
Auch in Grand Budapest Hotel blieb Wes Anderson seinem gewohnten Cast treu und fand wieder Rollen für Owen Wilson, Bill Murray, Jeff Goldblum und Jason Schwartzman. Mit der Hauptrolle besetzte er Ralph Fiennes, der vorher noch nie in einem seiner Filme zu sehen war. Als wären das nicht schon genug Stars, gesellen sich dazu noch Edward Norton, Jude Law und die Jungschauspielerin Saoirse Ronan. Ursprünglich sollte angeblich Johnny Depp einen Part des Films spielen, doch das Gerücht wurde nie bestätigt. Angela Lansbury (Mord ist ihr Hobby) musste aus zeitlichen Gründen aus dem Filmprojekt aussteigen.
Auch die Musik ließ Anderson erneut von Alexandre Desplat komponieren, der bei seinen letzten beiden Filmen auch mit von der Partie war. (LM)
In Inglourious Basterds schreibt Quentin Tarantino die Geschichte des Zweiten Weltkriegs neu und lässt jüdische Soldaten und Résistance-Mitglieder gegen Hitler und Christoph Waltz kämpfen.
Im von Nazis besetzten Frankreich muss Shosanna Dreyfus (Mélanie Laurent) mit ansehen, wie ihre Familie durch den Nazi-Oberst Hans Landa (Christoph Waltz) brutal hingerichtet wird. Nur knapp kann sie entkommen und flieht nach Paris, wo sie sich als Kinobesitzerin eine neue Identität und Existenz aufbaut.
Zur gleichen Zeit formt Offizier Aldo Raine (Brad Pitt) eine Elitetruppe aus jüdischen Soldaten (u. A. Eli Roth), die gezielte Vergeltungsschläge gegen Nazis und Kollaborateure durchführen soll. Gemeinsam mit seinen acht Männern wird er in Frankreich abgesetzt, um dort unterzutauchen und in Guerilla-Einsätzen Nazis zu jagen und töten. Schon bald werden sie von den Deutschen als ‘Die Bastarde’ gefürchtet. Als der Plan reift, Adolf Hitler persönlich auszuschalten, nimmt Raines Einheit Kontakt zu der deutschen Schauspielerin und Undercover-Agentin des Widerstands, Bridget von Hammersmark (Diane Kruger), auf, die entscheidend für das Gelingen des Anschlags ist. Die gemeinsame Mission führt sie schließlich alle in das Pariser Kino von Shosanna, die allerdings seit langem ihre eigenen Rachepläne verfolgt.
Hintergrund & Infos zu Inglourious Basterds
Schon während der Dreharbeiten erregte Inglourious Basterds viel Aufmerksamkeit, da die Dreharbeiten in der Sächsischen Schweiz, in Görlitz, in Spandau und im Filmstudio Babelsberg stattfanden. Nur ein kleiner Teil der Dreharbeiten fand außerhalb Deutschlands, in Paris, statt. Inglourious Basterds wurde von der Kritik geteilt aufgenommen, was vor allem an seinem sehr freien Umgang mit realen historischen Ereignissen lag. Schließlich schreibt der Film die Geschichte des Dritten Reiches in eine jüdische Rachegeschichte um. Während manche Kritiker diesen Mut lobten, entrüsteten sich andere an der Leichtfertigkeit, mit dem sich der Film über historische Verbrechen hinwegsetzt. Den Erfolg des Filmes konnte dies nicht verhindern. Bereits nach seiner Premiere beim Filmfestival in Cannes gewann Christoph Waltz den Darstellerpreis. Bei den Oscarverleihungen des Folgejahres wurde Inglourious Basterds in insgesammt acht Kategorien nominiert – und wieder war es Christoph Waltz der die Trophäe als Bester Nebendarsteller in Empfang nehmen durfte. (ST)
In der Horrorkomödie Zombieland kämpft sich Teeanager Jesse Eisenberg mit Woody Harrelson, Emma Stone und Abigail Breslin durch das zombieverseuchte Amerika.
Handlung von Zombieland
Zwei Monate, nachdem ein mutierter Rinderwahn-Virus über die USA gezogen war, ist das gesamte Land fast nur noch von Zombies bevölkert. Wer bis hierhin überleben wollte, musste entweder besonders hart oder besonders clever sein. Columbus (Jesse Eisenberg) ist zwar ein Weichei, dafür hält er sich streng an seine 49 Überlebensregeln, zu denen neben Fitness und ‘Vorsicht vor Badezimmern’ auch ‘Suche dir einen ordentlichen Partner’ gehört. Diesen findet er in dem leicht psychopathischen Tallahassee (Woody Harrelson), der zwar nicht der Hellste ist, dafür jedoch unschlagbar und furchtlos in der Zombiejagd. Gemeinsam versucht das ungleiche Team einen Weg durch die USA zu finden, immer auf der Suche nach weiteren Überlebenden.
Hintegrund & Infos zu Zombieland
Ursprünglich war Zombieland von den beiden Autoren Rhett Reese und Paul Wernick als Pilot einer Fernsehserie geplant. Auch wenn dieser Pilot letztendlich zu einem eigenständigen Kinofilm wurde, sorgte der Erfolg des Filmes dafür, dass ab 2012 tatsächlich auch Zombieland in Serie ging.
Auch ein Celebrity-Cameo war von Anfang an vorgesehen. So sollte Patrick Swayze eine Zombie-Version seiner Rolle in Ghost – Nachricht von Sam spielen. Nachdem der Schauspieler jedoch 2009 an Krebs starb, wurden andere Schauspieler in Betracht gezogen, unter ihnen zum Beispiel Sylvester Stallone.
Ursprünglich sollte Horror-Ikone John Carpenter Regie führen, bevor schließlich Ruben Fleischer die Inszenierung übernahm, bei der er sich auch an seinem Vorbild Shaun of the Dead orientierte. Der Film wurde zum damals erfolgreichsten Zombie-Film aller Zeiten und erreichte einen Umsatz von 24,7 Millionen Dollar am Eröffnungswochenenende. Diese Bestmarke, die Zombieland dem Film Dawn of the Dead abgerungen hat, wurde erst 2013 von World War Z überboten, der diese Marke bereits am Freitagabend übersprang. (ST)
Johnny Depp ist in Fluch der Karibik auf der Suche nach einem sagenumwobenen Schatz, auf den es auch der verfluchte und berüchtigte Captain Barbossa abgesehen hat.
Handlung von Fluch der Karibik
Eine Freizeitparkattraktion als Inspiration für einen Film? Nichts scheint im Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu abwegig, um nicht doch realisiert zu werden. So geschehen bei Fluch der Karibik: Pirates of the Caribbean ist ursprünglich nämlich eine Themenfahrt im kalifornischen Disneyland.
Im Mittelpunkt von Fluch der Karibik steht Will Hunter (Orlando Bloom), der vor Jahren als Schiffbrüchiger auf offener See vom Gouverneur der Insel Port Royal und seiner Tochter Elizabeth Swann (Keira Knightley) gerettet wurde. Will ist im Besitz einer Münze, die aus einem verfluchten Piratenschatz stammt. Hinter dieser Münze sind nicht nur die zum ewigen Leben verdammten Piraten um Captain Barbossa (Geoffrey Rush) her, sondern auch der extravagant-trickreiche Jack Sparrow (Johnny Depp), ehemaliger Captain des Piratenschiffs Black Pearl. Als Elizabeth von Barbossas Schergen entführt wird, um durch ihr Blutopfer den Fluch der Karibik zu brechen, bilden Will und Jack Sparrow eine Zweckgemeinschaft, um Elizabeth und die Black Pearl zu befreien.
Hintergrund & Infos zu Fluch der Karibik
Regisseur Gore Verbinski brachte mit seiner gelungenen Mischung aus Abenteuer, Fantasy und der nötigen Portion Humor die Kritikerstimmen zum Verstummen, die Fluch der Karibik im Vorfeld als Flop gesehen haben wollten. So aber avancierte Fluch der Karibik zum Überraschungshit des Jahres 2003 mit einem weltweiten Einspielergebnis von gut 650 Millionen Dollar bei einem Budget von 140 Millionen Dollar.
Dieser Erfolg blieb nicht ohne Konsequenzen und es folgten Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 und Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt. Ein vierter Teil der Fluch der Karibik-Serie kam mit Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten 2011 in die Kinos. Trotz ambitionierter Ausstattung vor exotischer Kulisse wäre mit Fluch der Karibik die Renaissance des klassischen Swashbuckler-Films nicht halb so erfolgreich ausgefallen, hätte eben dieser Johnny Depp mit seiner Inkarnation und Interpretation des Captain Jack Sparrow nicht eine einzigartige Type geschaffen. So aber nutzte er die ihm gewährte Freiheit, um seinen Piratenkapitän als einen Kajal-geschminkten Keith Richards der Sieben Weltmeere auszulegen, verfeinert mit torkelndem Gang und nuschelnder Sprechweise. (EM)
In Silver Linings bekommt Bradley Cooper nach einem Psychiatrie-Aufenthalt die Chance auf einen Neuanfang als Tanzpartner seiner ebenfalls leicht irren Nachbarin Jennifer Lawrence.
Handlung von Silver Linings
Um im Leben voranschreiten zu können, muss man manchmal zunächst zurückgehen. So führt der Anfang von Silver Linings Pat Peoples (Bradley Cooper) zurück nach Hause. Der ehemalige Lehrer und Mittdreißiger wurde mit strengen Auflagen aus einer Heilanstalt entlassen, wo er einige Zeit wegen psychischer Probleme zugebracht hatte. Zu den Auflagen gehört auch, dass er jeglichen Kontakt zu seiner Ex-Frau Nikki (Brea Bee) zu unterlassen hat.
Während seine Mutter ihn vorbehaltlos umsorgt, ist sein Vater Patrick (Robert De Niro) mehr als skeptisch, ob es eine gute Idee war, die Anstalt wieder zu verlassen. Derweil setzt Pat alles daran, sich wieder in Form zu bringen und Nikki wieder zurückzugewinnen. Bei einem Abendessen mit gemeinsamen Freunden (u.a. Julia Stiles) lernt er Tiffany (Jennifer Lawrence) kennen. Auch sie leidet an psychischen Problemen, denn sie muss den unerwarteten Tod ihres Mannes verkraften. Ihre Trauerarbeit kompensiert sie durch nymphomanische Tendenzen. Sie verspricht Pat, den Kontakt zu Nikki herzustellen, wenn er mit ihr für ein Tanzturnier trainiert.
Hintergrund & Infos zu Silver Linings
Silver Linings (OT: Silver Linings Playbook) basiert auf dem Roman Silver Linings Playbook von Matthew Quick. Fürs Kino adaptiert und inszeniert wurde Silver Linings von David O. Russell, der erstmals mit dem Sundance-Liebling Spanking the Monkey in Erscheinung trat und für seine Regie bei The Fighter für den Oscar nominiert wurde. Diese bekamen schließlich Christian Bale wie auch Melissa Leo. Ähnlich wie bei Autorenfilmer Alexander Payne vergehen auch bei David O. Russell immer mehrere Jahre zwischen den einzelnen realisierten Projekten, so zwischen Three Kings und I Heart Huckabees fünf bzw. zwischen Huckabees und The Fighter sechs Jahre. Für Silver Linings benötigte Russell indes nur zwei Jahre. Die Hauptrolle für Silver Linings war zunächst für den Fighter Mark Wahlberg gedacht, den Zuschlag erhielt aber schließlich Bradley Cooper, der nach Ohne Limit in Silver Linings erneut mit Robert De Niro gemeinsam vor der Kamera steht.
Bei den Academy Awards 2013 gewann Jennifer Lawrence den Oscar für die Beste weibliche Hauptdarstellerin. (EM)
Alejandro González Iñárritu verfilmt das Drama Birdman um den ehemaligen Darsteller eines Superhelden, der einen Neustart am Broadway versucht.
Handlung von Birdman
Früher war er eine Berühmtheit, heute hingegen ist er fast gänzlich in der Versenkung verschwunden. Riggan Thomson (Michael Keaton), der einstige Darsteller des ikonischen Superhelden Birdman, kämpft sich mittlerweile durch finanzielle und persönliche Krisen. Seine letzte Chance für seine Karriere ist sein neues Projekt: eine Broadway-Adaption von Raymond Carvers What We Talk About When We Talk About Love. In den drei Tagen vor der Aufführung gerät der Schauspieler in alle möglichen Konflikte, sei es mit seinem schwierigen Darstellerkollegen (Edward Norton) oder mit seiner Familie (in Gestalt von Emma Stone). Ihm bleibt nur wenig Zeit, um sein Privatleben, seine Karriere und nicht zu vergessen seine mentale Gesundheit zu retten.
Hintergrund & Infos zu Birdman
Im Januar 2015 erhielt Birdman neun Oscar -Nominierungen (u.a. für Bester Film, Bester Hauptdarsteller, Bester Nebendarsteller, Beste Nebendarstellerin, Beste Kamera, Beste Regie) und hatte damit gemeinsam mit Grand Budapest Hotel die größten Hoffnungen auf die begehrten Trophäen der Academy. Birdman wurde schließlich mit vier Oscars prämiert: in den Kategorien Bester Film, Beste Kamera, Beste Regie und Bestes Original-Drehbuch.
Alejandro González Iñárritu, der Macher solcher mitreißender Dramen wie Amores Perros, Babel und 21 Gramm sowie dem erschütternden Biutiful mit Javier Bardem, liefert mit Birdman seine erste Komödie ab. Auch wenn dies der Titel suggeriert, wird es sich bei dem in Birdman erwähnten Superhelden nicht um Condorman handeln. Vielmehr ist die Besetzung von Michael Keaton als halb vergessenen Ex-Superhelden-Darsteller ein kleiner Seitenhieb auf seine Hauptrolle in Batman und Batmans Rückkehr.
Neben Michael Keaton, Emma Stone und Edward Norton ist Birdman auch in den Nebenrollen hochkarätig besetzt: Naomi Watts (Mulholland Drive), Zach Galifianakis (Hangover) und Andrea Riseborough (Oblivion) sind ebenfalls an Bord. (ST)
In Steven Spielbergs Catch Me If You Can liefern sich Ermittler Tom Hanks und Meisterbetrüger Leonardo DiCaprio ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel über alle Kontinente.
Nach der Scheidung seiner Eltern (Christopher Walken und Nathalie Baye) läuft der 16-jährige Frank Abagnale (Leonardo DiCaprio) von zu Hause fort und erschleicht sich eine Stellung als Ko-Pilot bei der Pan Am. Um an Geld zu kommen, fälscht er Gehaltsschecks der Fluggesellschaft, was bald den FBI-Agenten Carl Hanratty (Tom Hanks) auf seine Spur führt.
Doch Frank ist ihm stets einen Schritt voraus und hält Hanratty nach dem Motto Catch Me If You Can ordentlich auf Trab. In der jungen Brenda (Amy Adams) findet Frank die große Liebe und offenbart ihr sogar seine wahre Identität. Kurz darauf bittet er sie, mit ihm zu fliehen, doch Hanratty ist Frank dicht auf den Fersen.
Hintergrund & Infos zu Catch Me If You Can
Catch Me If You Can von Steven Spielberg basiert auf der Autobiographie des Hochstaplers und Scheckbetrügers Frank Abagnale Jr., der nach einer kurzen Haftzeit in den 1970er Jahren für das FBI in deren Abteilung für Scheckbetrug arbeitete. 1980 verkaufte Frank Abagnale Jr. die Filmrechte an seiner Lebensgeschichte und stand Catch Me If You Can schließlich auch als Berater zur Seite. In einer kurzen Szene zum Ende ist Abagnale zudem im Film zu sehen. Leonardo DiCaprio konnte sich für seine Rolle über eine Golden-Globe-Nominierung als bester Darsteller freuen. Sein Filmvater Christopher Walken wurde die Ehre einer Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller zuteil. Auch finanziell war Catch Me If You Can sehr erfolgreich. Bei einem Budget von 52 Millionen Dollar spielte die komödiantische Autobiographie gut 350 Millionen Dollar weltweit ein. Im März 2011 feierte das gleichnamige Musical am Broadway in New York seine Premiere. (GP)
Matthew Vaughns Comic-Verfilmug Kick-Ass erzählt von einem Teenager (Aaron Johnson), der ganz ohne Superkräfte zum Superheld seiner Stadt wird – mit freundlicher Unterstützung von Big Daddy (Nicolas Cage) und Hitgirl (Chloë Grace Moretz).
Fast unsichtbar in der Schule und mit einem Haufen Comics im Schrank ist Dave Lizewski (Aaron Taylor-Johnson) ein völlig durchschnittlicher Teenager – zumindest bis er die Entscheidung fällt, ein Superheld zu werden. Er schlüpft in ein grün-gelbes Ganzkörperkostüm, setzt sich eine Maske mit Schlitzen für Augen und Mund auf, schnappt sich zwei Bleirohrkampfknüppel und zieht als ‘Kick-Ass’ in den Kampf gegen das Böse.
Das einzige Problem dabei ist allerdings, dass er auf seinen nächtlichen Patrouillen nicht mal ein winziges Fünkchen Superkraft zu bieten hat und sich vor Schurken in Acht nehmen muss, die etwas mehr Power aufweisen. Doch dann gelingt ihm tatsächlich sein erster großer Kampf und so wird er zum MySpace-Helden. Ebenfalls maskiert, aber schon länger mit todbringendem Ernst im Geschäft sind zwei andere selbst ernannte Rächer, auf die Kick-Ass bald trifft: eine unaufhaltsame 11-Jährige, die ihr rasiermesserscharfes Doppelschwert als Hit Girl (Chloë Grace Moretz) schwingt, sowie ihr panzerbrechender Vater (Nicolas Cage), der erbarmungslos als Big Daddy zupackt. Dazu gesellt sich mit Red Mist noch ein weiterer Superheldennachahmer. Diese eigenwillige und durchaus energische Allianz bekommt es aber schnell auch mit mächtigen Feinden zu tun und wird durch die heimtückischen Machenschaften von Gangsterboss Frank D’Amico (Mark Strong) auf eine tödliche Probe gestellt.
Hintergrund & Infos zu Kick-Ass
Kick-Ass wurde von dem früheren Produzenten Matthew Vaughn (z.B Bube Dame König GrAs von Guy Ritchie) inszeniert. Als Produzent von Kick-Ass wiederum fungierte u.a. Hollywoodstar Brad Pitt. Matthew Vaughn hat ein besonderes Faible für Comics: Nach Mark Millars Comic Kick-Ass verfilmte er sehr erfolgreich X-Men: Erste Entscheidung. Und sein Sternwanderer basiert zwar nicht auf einer Comic-Vorlage, wohl aber auf dem Roman von Neil Gaiman (Coraline). (ST)
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